Wer an Albanien denkt, hat meist raue Berglandschaften, schöne Strände und rustikale Dörfer im Kopf – aber sicher nicht funktionierende Busfahrpläne. Und genau das macht das Reisen hier so spannend: Albaniens öffentliche Verkehrsmittel sind chaotisch, unorganisiert – aber auch überraschend effizient und preiswert.
Auf meiner ersten Reise habe ich Albanien tatsächlich mit öffentlichen Verkehrsmitteln bereist. Im Juni 2022 war ich für drei Wochen im Land, ohne Mietwagen und nur in engen Minibussen.
Meine Erfahrungen und wohin du überall in Albanien mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommst, sowie ungefähre Preise erfährst du hier.
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Welche öffentlichen Verkehrsmittel gibt es in Albanien?
Albanien hat kein durchgetaktetes Verkehrsnetz wie in Westeuropa – aber trotzdem kommst du überraschend gut von A nach B. Wichtig ist nur: Flexibilität, Geduld und ein wenig Abenteuerlust.
Hier ein Überblick über die wichtigsten Verkehrsmittel für deine Albanien-Reise:
Überlandbusse
Die klassischen Reisebusse fahren auf den großen Hauptverbindungen – zum Beispiel zwischen Tirana, Shkodra, Berat, Gjirokastra oder Saranda. Sie sind:
- Günstig (oft 400–1000 Lek pro Fahrt)
- Relativ komfortabel (je nach Anbieter)
- In der Regel pünktlich, wenn auch selten auf die Minute genau
Während meiner ersten Reise sind zwischen Tirana und Saranda noch Minibusse gefahren. Mehr als fünf Stunden mit wenig Sitzabstand war alles andere als komfortabel. Zum Glück pendeln mittlerweile große und bequemere Reisebusse.
Minibusse (Furgons)
Warst du schon in Osteuropa unterwegs, dann kannst du die Minibusse sicherlich. Diese kleinen Sammeltaxis fahren zwischen Städten und Dörfern – manchmal nach Fahrplan, oft einfach, wenn sie voll sind.
Unterwegs halten sie immer mal wieder an und nehmen andere Passagiere mit oder lassen Reisende aussteigen. Hier ist wirklich Geduld gefragt.
Die meisten Minibusse sind von Ende der 90-er bis Anfang der 2000-er Jahre und noch ohne Klimaanlage. Wenn du im Sommer mit diesen öffentlichen Verkehrsmitteln durch Albanien reist, wird’s heiß.
Furgons sind:
- Schnell und direkt
- Flexibel in der Route
- Günstig (aber etwas teurer als Busse)
- Nicht immer einfach zu finden – man muss oft nachfragen oder Einheimischen folgen
Tipp: Frag unterwegs einfach Locals oder deine Unterkunft – die wissen oft am besten, wann und wo der nächste Bus oder Furgon abfährt.
Taxis und Sammeltaxis – praktisch, aber vorher Preis klären
Für kurze Strecken oder wenn kein Bus fährt, sind Taxis eine Alternative – aber:
- Preise vorher verhandeln oder auf Taxameter bestehen! Stichwort: Touristenpreis
- Nur offizielle Taxis nutzen (erkennbar am gelben Schild und Nummer)
- Kurze Fahrten kosten meist 300–600 Lek
- Zwischen Städten gibt’s auch private Fahrer, die als Sammeltaxi fungieren (z. B. Tirana – Saranda)
In Tirana gibt es auch Taxi-Apps wie „Speed Taxi“ oder „UpStart“ – ähnlich wie Uber, aber lokal. Habe ich aber noch nie benutzt.
Ich bin mal von Fier nach Vlora mit einem Sammeltaxi gefahren. Für die Strecke habe ich günstige 2 Euro bezahlt. Los ging´s damals, nachdem drei andere Reisende auch nach Vlora wollten.
Stadtbusse in Albanien – günstig aber manchmal chaotisch
In Tirana, Durres, Shkodra, Berat & Co. gibt es einfache Stadtbuslinien – oft überfüllt, günstig und teils unübersichtlich.
- Preis: ca. 30–50 Lek pro Fahrt (bar im Bus zahlen)
- Ausstattung: Einfach, keine Klimaanlage
- Tickets: Beim Fahrer oder bei einem Schaffner im Bus
- Fahrplan: Nur auf Albanisch, oft veraltet – frag besser Einheimische oder deine Unterkunft
In Tirana fahren die Busse auf festen Linien wie „Unaza“ (Ringlinie). Überfüllung zur Rush Hour ist keine Seltenheit.
Züge (Eher als Kuriosität)
Albanien verfügt über ein uraltes und kleines Zugnetz, das aber lediglich für den Güterverkehr vorgesehen ist. Laut meinen Informationen baut man aktuell neue Gleise für die Strecke von Tirana nach Durres.
Züge als öffentliche Verkehrsmittel kommen in Albanien also nicht in Frage. Ich war mal in Shkoder aus Neugierde am alten Bahnhof. Dort konnte ich eine uralte Lok sowie ausrangierte Waggons der deutschen Bahn sehen.
Bus und Furgon fahren in Albanien – So funktioniert’s wirklich
Wer in Albanien Bus fahren möchte, muss eins mitbringen: Gelassenheit. Das System funktioniert – aber nicht so, wie du es vielleicht aus Deutschland oder Österreich gewohnt bist.
Es gibt wenig Digitalisierung, keine landesweite Plattform wie Flixbus – aber dafür viele Busse, die erstaunlich gut rollen.
Wo finde ich die Busse und Furgons?
In größeren Städten wie Tirana, Shkodra oder Saranda gibt es Busbahnhöfe oder Sammelpunkte. Meist sind es Parkplätze mit Schildern, manchmal auch nur eine Reihe wartender Busse. Fahrer von Minivans rufen auch manchmal laut nach dem Ziel: „Berat! Berat!“
In kleineren Orten: einfach an der Straße stehen, den Arm ausstrecken – klappt fast immer. Die Busse haben in der Regel ein aufgedrucktes Schild mit dem Reiseziel hinter der Scheibe liegen.
Gibt es feste Fahrpläne?
Theoretisch ja – praktisch nein. Einige Busunternehmen haben grobe Zeiten, doch:
- Sie starten oft erst, wenn der Bus halbwegs voll ist
- Manche fahren nur morgens oder nachmittags
- Am Sonntag: eingeschränkter oder kein Betrieb
Wie kaufe ich ein Ticket?
- Kleinere Strecken: Direkt beim Fahrer in bar
- Größere Verbindungen: Am Busbahnhof oder im Busbüro (manchmal sogar mit handgeschriebenem Ticket)
- Keine Online-Buchung! Nur selten bei privaten Firmen auf Facebook oder per WhatsApp möglich
Tipp: Die Strecke von Saranda nach Tirana oder umgekehrt ist in den Sommermonaten sehr begehrt. In Saranda gibt es ein kleines Büro direkt an der “Busstation”. Dort kannst du das Ticket schon am Vortag kaufen.
Wie komfortabel ist Busfahren in Albanien?
Das hängt vom Bus ab:
- Einige größere Busse sind mit Klimaanlage und halbwegs bequemen Sitzen ausgestattet. Vom Komfort eines Flixbus sind sie aber weit enfernt.
- Andere wirken wie aus den 80ern und haben nur Fenster
Aber: Die meisten Fahrten verlaufen ruhig und sicher. Große Rucksäcke kommen in den Kofferraum – kleinere behältst du bei dir.
Wichtige Bus und Minivan-Verbindungen in Albanien (mit Preisen)
Strecke | Dauer | Preis (ca.) |
Tirana – Shkodra | 2 – 2,5 Std | 500 Lek |
Tirana – Saranda | 5–6 Std | 1500 Lek |
Tirana – Vlore | 3 Std | 700 Lek |
Tirana – Berat | 2 Std | 500 Lek |
Tirana- Himare | 5-6 Std | 1200 Lek |
Tirana – Gjirokastra | 4 – 4,5 Std | 1200 Lek |
In der Hauptstadt Tirana befindet sich das Busterminal, ein großer Parkplatz westlich von der Stadt. Im Südosten von Tirana befindet sich das Terminali Lindor I Autobusave. Von dort fahren Busse zu internationalen Zielen, wie zum Beispiel nach Griechenland oder Nordmazedonien.
Minivans fahren übrigens erst dann los, wenn sie voll sind. Alternativ kannst du dem Fahrer einen kleinen Aufpreis zahlen. Meist fährt er dann auch los 🙂
Wichtiges zu Furgons (Minibussen) als öffentliches Verkehrsmittel in Albanien
Bei einer Reise durch Albanien siehst du sie häufig: Minibusse oder sogenannte Furgons. Sie bringen dich dorthin, wo kein großer Bus fährt. Oftmals gibt es keine festen Fahrpläne, aber irgendwie kommst du an.
Manchmal wirst du direkt oder in der Nähe deiner geplanten Unterkunft rausgelassen. Preislich sind sie etwas teurer als große Busse. Dafür kommst du auch schnell an dein Ziel.
Hinweis: Allgemein sind Minibusse etwas teurer als große Busse. In Anbetracht dessen, dass Benzin zwischen 1,70 Euro und 1,80 Euro pro Liter in Albanien kostet, sind öffentliche Verkehrsmittel in Albanien wirklich ein Schnäppchen!
In Sachen Komfort musst du allerdings einstecken. Beinfreiheit: Fehlanzeige! Zudem gibt es kein oder nur ein kleines Gepäckfach.
Oftmals ist es so, dass du deinen Rucksack mit an den Sitz neben musst. Ein weiterer Nachteil: In vielen Furgons gibt es keine Klimaanlage. Für abgelegene Strecken sind Minivans dennoch die beste Alternative.
Öffentliche Verkehrsmittel vs. Mietwagen – Was lohnt sich in Albanien?
Albanien kannst du sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln als auch mit Mietwagen gut erkunden – je nachdem, was du vorhast. Hier zeige ich dir die wichtigsten Unterschiede, Vor- und Nachteile, damit du für dich entscheiden kannst, was besser passt.
Öffentliche Verkehrsmittel: Für wen lohnt es sich?
Ideal für dich, wenn…
- du alleine reist und sparen möchtest
- du Lust auf authentische Einblicke ins Land hast
- du Zeit und Flexibilität mitbringst
- du vorrangig größere Orte oder beliebte Routen wie Tirana, Durres, Vlora, Berat, Gjirokastra oder Saranda ansteuerst
Vorteile:
- Extrem günstig
- Keine Parkplatzsuche
- Weniger Stress im Straßenverkehr
Nachteile:
- Teilweise unzuverlässig
- Abgelegene Orte schwer erreichbar
- Keine Nachtverbindungen oder sehr frühe Abfahrten
Mietwagen: Für wen lohnt sich das?
Perfekt für dich, wenn…
- du gerne abseits der typischen Routen unterwegs bist (z. B. einsame Strände, Bergdörfer
- du mit mehreren Leuten reist (Kosten teilen!)
- du maximale Flexibilität willst
- du Wanderrouten planst
Vorteile:
- Anhalten wann und wo du willst (perfekt für Fotostopps)
- Perfekt für Roadtrips und Geheimtipps
- Zugang zu abgelegenen Orten ohne Furgon-Chaos
Nachteile:
- Teurer (Mietpreise + Sprit)
- Spritpreise relativ hoch
- Straßen teilweise abenteuerlich (Schlaglöcher, Serpentinen)
Wenn du nur ein paar Highlights abklappern willst, reicht der Bus locker. Wenn du aber frei, spontan und tief in die Natur willst, nimm den Mietwagen. (In diesem Artikel berichte von meinem Erfahrungen mit einem Mietwagen in Albanien.)
Ich bin bei meinem ersten Besuch lediglich mit öffentlichen Verkehrsmittel durch Albanien gefahren. Da mir das Land so gut gefallen hat, habe ich beim zweiten Besuch einen Mietwagen geliehen.
Tipps für die Fortbewegung in Albanien – So klappt’s unterwegs wirklich
Wenn du durch Albanien reist, brauchst du manchmal ein bisschen Improvisationstalent – dafür wird man mit echten Begegnungen und viel Abenteuer belohnt.
Hier findest du meine besten Tipps, damit du ohne Stress durch Albanien kommst.
Offline-Karten sind Gold wert
Nicht überall gibt’s stabiles Netz. Lade dir vorab:
- Organic Maps oder Google Maps offline
- Für Wanderungen: komoot oder Outdooractive
Frag deine Unterkunft
Oft wissen Gastgeber genau, wann und wo die nächsten öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Manchmal rufen sie sogar den Fahrer an oder reservieren einen Platz. Die Einheimischen sind immer sehr bemüht, Gästen zu helfen.
Früh losfahren lohnt sich
Viele Verbindungen (vor allem ländlich) fahren nur morgens. Plane dein Frühstück flexibel und sei besser 30 Minuten früher am Startpunkt.
Immer Bargeld dabei haben
Öffentliche Verkehrsmittel werden immer in bar bezahlt. Am besten hast du kleine Scheine in Albanischer Währung dabei.
Häufige Fragen über öffentliche Verkehrsmittel in Albanien
Kann man in Albanien mit Euro bezahlen?
In größeren Städten und an Touristenorten (z. B. Tirana, Saranda, Berat) wird der Euro teilweise akzeptiert – etwa in Hotels oder bei Mietwagenfirmen. In öffentlichen Verkehrsmitteln, lokalen Shops oder Furgons brauchst du aber unbedingt Lek (ALL).
Tipp: Geld abheben ist meist günstiger als Wechseln. Halte immer kleine Scheine bereit!
Wie viel kosten Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Albanien?
Die Preise sind super günstig:
- Stadtbus: 40–50 Lek
- Überlandbus (z. B. Tirana – Saranda): 1500 Lek
- Furgons: manchmal etwas teurer als große Busse, je nach Strecke
Gibt es feste Fahrpläne?
Nur teilweise. Einige Busunternehmen in Tirana oder an großen Knotenpunkten haben halbwegs fixe Abfahrtszeiten. Furgons fahren, wenn sie voll sind. Am besten früh aufstehen und spontan sein.
Kann man mit viel Gepäck reisen?
In größeren Bussen: ja, Gepäck kommt in den Kofferraum. In Furgons: Weniger Platz, Backpack statt Koffer ist klar im Vorteil. Wenn’s zu viel ist, musst du eventuell für einen Extra-Sitz zahlen.
Fazit: Warum das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Albanien sich lohnt
Wenn du das authentische Albanien erleben willst, dann steig in einen Bus oder in einen Furgon. Die kleinen Busse sind nicht immer bequem, aber dafür günstig und du kommst ans Ziel. Auf vielen Strecken pendeln diese öffentlichen Verkehrsmittel durch Albanien.
Möchtest du in abgelegene Bergdörfer oder an weniger besuchte Strände fahren, dann rate ich dir zum Mietwagen (Hier gebe ich Tipps zum Anmieten eines Mietwagens). So oder so ist Albanien ein Abenteuer, aber genau das macht den Reiz aus.
Hast du eigene Erfahrungen mit Bus oder Furgon in Albanien gemacht? Dann schreib’s mir gern in die Kommentare!
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