Viele Touristen wissen überhaupt nichts über die bewegte Geschichte von Montenegro.
In der Vergangenheit wurde das Land über Jahrhunderte hinweg immer wieder neu erobert und von verschiedenen ethnischen Stämmen besetzt. So ist es zu dem gekommen, was es heute ist: Ein vielfältiges Montenegro.
Die Aufzeichnungen beginnen bereits in der Eisenzeit, als illyrische Stämme die Region besiedelt haben. Letztere wurden im 3. Jahrhundert von den Römern verdrängt. Über viele Jahre hinweg war das heutige Montenegro Teil des weströmischen Reiches.
Gegen Ende des vierten Jahrhunderts ging Montenegro bei der Teilung des Römischen Reichs an das Byzantinische Reich über.
Ab dem 7. Jahrhundert wanderten immer mehr Serben, Kroaten und Slowenen in das Balkangebiet, um die Römer zu vertreiben. Nach der Regentschaft Basileios II im 9. Jahrhundert geriet das Reich durch die Invasion der Seldschuken in eine langwierige Krise.
Im 10. Jahrhundert kämpften serbische Stämme kämpften um ihre Unabhängigkeit von Byzanz. Sie erweitern sogar ihr Land um das heutige Bosnien.
Im heutigen Bar erfolgte um 1089 die Gründung eines katholischen Erzbistums. Drei Jahrhunderte später zerbrach das serbische Zarenreich. Mit dem Einfall der Osmanen in 1459 wurden zahlreiche Städte in Montenegro kontrolliert.
Gegen die Osmanen
An dieser ist der Nationalheld Ivan Crnojević zu erwähnen, der starken Widerstand gegenüber den Osmanen leistete. Außerdem brachte er neue Technologien wie die Schreibmaschine ins Land.
Trotz der Besatzung durch die Türken wurden im Land Bistümer der orthodoxen Kirche gegründet. In dieser Zeit hat sich das heutige Montenegro immer mehr zu Russland zugewandt. Denn auch die Russen kämpften damals gegen die Osmanen.
Unter König Nikola wurde Montenegro in 1852 zum Fürstentum erklärt. Wenige Jahre später befreite man sich endlich von der osmanischen Besatzung.
Während des Friedens wurden einige Sachen im Land modernisiert. Allerdings hat König Nikola sich gegen Demokratisierungsversuche gewehrt und konvertierte das Land zu einem Königreich.
Während des Ersten Weltkrieges endete die Herrschaft von König Nikolas jedoch. Durch die Kriegserklärung der Habsburger gegenübern den Serben wurde der erste jugoslawische Staat gegründet.
Im Bündnis waren das heutige Serbien, Kroatien und Slowenien. Montenegro wurde nicht namentlich aufgeführt und wie ein Teil Serbiens behandelt.
Da die unterschiedlichen Volksgruppen verschiedene Interessen verfolgten, kam es immer wieder zu Konflikten. Deshalb wurde in Jugoslawien die Königsdiktatur ausgerufen.
Während des Zweiten Weltkriegs geriet Montenegro unter deutsche und italienische Besatzungsherrschaft. Die Italiener wollten schon damals ein unabhängiges Montenegro gründen.
Jugoslawische und russische Partisanen befreiten das Land während der Besatzung. Während dieser Zeit sollte in einer verfassunggebenden Nationalversammlung über die Zukunft Jugoslawiens entschieden werden.
Föderative Volksrepublik Jugoslawien in 1945
Da die Mehrheit für die kommunistische Partei Jugoslawiens stimmte, wurde 1945 offiziell die Föderative Volksrepublik Jugoslawien ausgerufen. Von nun an bestand Jugoslawien aus den Republiken Serbien, Kroatien, Makedonien, Bosnien und Herzegowina und Montenegro.
Um Streitigkeiten zwischen den einzelnen Völkern zu vermeiden, hat der damalige Ministerpräsident Josip Broz Tito entschieden, dass jeder Staat eine eigene Verwaltung haben darf.
Jugoslawien sollte unabhängig und ohne Unterstützung der Sowjetunion bleiben. Daher kam es zum Streit zwischen des sowjetischen Diktator Stalin und dem jugoslawischen Ministerpräsident Tito.
Daraufhin beendete Stalin alle wirtschaftlichen Beziehungen mit Jugoslawien. Dies war ein wichtiger Punkt in der Geschichte von Montenegro. Während dieser Zeit hat sich der Bündnisstaat immer weiter dem Westen und der Nato angenähert.
Fall der Republik Jugoslawien
Nach dem Tod von Josip Broz Tito bröckelte die Republik Jugoslawien und es kam zu Auseinandersetzungen. 1990 gab es in Montenegro demokratische Wahlen. Der damalige kommunistische Machthaber setzte sich für einen Anschluss Montenegros an Serbien ein.
Ab dem Jahr 1992 bezeichneten sich beide Staaten als Bundesrepublik Jugoslawien. Währenddessen sind Kroatien und Slowenien aus dem Staatsverband ausgetreten.
Während der Zeit der Jugoslawienkriege wuchsen die Unterschiede zu den Serben. Außerdem bevorzugten viele Menschen einen eigenen Staat, der nicht an Serbien angeschlossen war.
Von serbischer Seite aus wurden alle Versuche, ein demokratisches Montenegro zu errichten, abgeblockt, vom Westen jedoch unterstützt.
Später während des Kosovokriegs hielt sich Montenegro bewusst heraus. Trotz der versprochenen Ausklammerung der Nato, wurden in Montenegro mehrere Städte in Mitleidenschaft gezogen.
Gründung von Montenegro und Serbien in 2002
Da es seitens der Serben auch nach dem Kosovokrieg zu keiner Einigung kam, wollte sich Montenegro nun mit Druck von der Verbindung lösen. Durch Unterstützung der Europäischen Union wurden 2002 die Staaten Serbien und Montenegro gegründet.
Drei Jahre später bei den Wahlen stimmte die Mehrheit für eine Unabhängigkeit Montenegros. Ab 2006 konnte sich das Balkanland endlich für unabhängig erklären.
Seitdem konnte sich Montenegro nicht nur politisch, sondern wirtschaftlich und gesellschaftlich weiterentwickeln. Seitdem sucht Montenegro immer mehr die Nähe der EU und ist ein offizieller Beitrittskandidat.
Montenegro heute
Heute ist Montenegro eine parlamentarische Republik und ein demokratischer Rechtsstaat. Seit 2017 wurde Montenegro Mitglied der NATO.
In der Gegenwart besteht Montenegro aus verschiedenen Völkerstämmen, die sprachlich miteinander kommunizieren können. Mit 41,1 Prozent wird überwiegend montenegrinisch gesprochen.
Aber auch das Serbische besitzt mit 39,1 Prozent einen großen Anteil. Zu den Minderheiten gehören das Serbokroatische und Kroatische.
Die Serben leben vorwiegend im Norden an der Grenze zu Serbien sowie Bosnien und Herzegowina. Die Bosniaken und slawischen Muslime leben vor allem im Nordosten sowie im Dreiländereck Serbien-Kosovo-Albanien.
Für 2025 ist der Beitritt zur Europäischen Union geplant. Es bleibt spannend….
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