Erst nach mehreren Aufenthalten in Albanien habe ich den Nationalpark Butrint besucht. Obwohl die antike Ruinenstätte nur 17 Kilometer südlich von Albaniens Saranda liegt, habe ich sie bei meinen vorherigen Urlauben übersprungen. Stattdessen habe ich die schönen Strände von Ksamil und die weitere Umgebung erkundet.
Bei meiner fünften Reise nach Albanien im Oktober 2024 habe ich den Nationalpark Butrint endlich besichtigt. Hier schlenderst du durch eine jahrtausendalte Stadt, in der Griechen, Römer und Byzantiner ihre Spuren hinterlassen haben. – Spannend oder?
Das UNESCO-Weltkulturerbe ist perfekt für Abenteurer, Geschichtsfans und Naturliebhaber!
In diesem Artikel zeige ich dir meine Eindrücke von meinem Tagesausflug sowie einige Bilder vom Nationalpark Butrint. Dabei kannst du dir selbst ein Bild machen und entscheiden, ob sich die Anreise für dich lohnt.
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Nationalpark Butrint mit Karte
- Die Ruinenstätte Butrint ist 2.500 Jahre alt. Sie wurde im 7. Jahrhundert von den Griechen gegründet.
- Bei einem Besuch des Unesco-Weltkulturerbes kannst du die Spuren der Griechen, Römer, Byzantiner und Venezianer sehen.
- Zu den Highlights zählen die Akropolis, das antike Theater und das Löwentor.
- Als Geschichtsfan ist ein Tagesausflug zum Nationalpark Butrint Pflicht.
- Der Park ist gut beschildert und bietet übersichtliche Tafeln zu den Ausgrabungen.
- Am Eingang sind Flyer in verschiedenen Sprachen kostenlos erhältlich.
- Für den Besuch kannst du etwa 2 Stunden einplanen.
Auf den Spuren der Geschichte in Butrint
Schon lange war mein Besuch nach Butrint überflüssig. Wer würde erwarten, dass das bisweilen eher unbekannte Balkanland solch einen Schatz versteckt hält. Heute kannst du im Nationalpark Butrint im Süden Albaniens einen Ort besuchen, an dem sich Geschichte und Natur auf einzigartige Weise vermischen.
Der Besuch von Butrint ist wie eine Zeitreise durch 2.500 Jahre Geschichte.
Die Ruinenstätte liegt mitten in einem über 9.000 Quadratmeter großen Naturschutzgebiet. In der Lagune und den umliegenden Feuchtgebieten leben zahlreiche Vogelarten, darunter Flamingos, Reiher und Kormorane. Auch seltene Tierarten wie Otter und verschiedene Fischarten sind hier zu finden. Auch wenn ich kein Vogelbeobachter bin, konnte ich einige Besucher mit riesen Objekten in der Gegend sehen.
Seit 1992 gehört Butrint zum UNESCO-Weltkulturerbe und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucher an, die auf der Suche nach kulturellen Entdeckungen und atemberaubenden Ausblicken sind.
Zu den Highlights zählen:
- Römisches Amphitheater
- Römische Bäder
- Byzantinische Basilika
- Baptisterium mit seinem Mosaikboden
- Venezianischer Turm
- Löwentor: Teil der imposanten Stadtmauer
Mein erster Eindruck der antiken Ruinenstätte Butrint
Beim Betreten der Ruinenstätte fiel mir zunächst vor allem eins auf, und zwar der hohe Eintrittspreis. 10 Euro für ein Eintrittsticket ist schon etwas happig für Albanien.
Allerdings handelt es sich ja wenigstens um ein Unesco-Weltkulturerbe. Du solltest dich schon etwas für Archäologie und Geschichte interessieren, sonst siehst du nichts als viele Steine.
Meine Zweifel waren allerdings schnell verflogen. Bei meinem Rundgang durch den Nationalpark Butrint entdecke ich schon schnell interessante Ruinen, Tempel, Theater und kunstvolle Mosaiken.
Die Bauwerke stammen übrigens aus verschiedenen Epochen:
Epoche | Wichtige Bauwerke auf der Akropolis |
Griechische Zeit (4. Jh. v. Chr.) | Dionysostempel, Agora |
Römische Zeit (2. Jh. v. Chr. – 4. Jh. n. Chr.) | Stadtmauer, Aquädukt |
Byzantinische Zeit (5. – 15. Jh.) | Basilika, Zisterne |
Venezianische Zeit (14. – 15. Jh.) | Turm, Befestigungsanlagen |
Der Venezianische Turm: Wächter der Geschichte
Gleich nach dem Durchqueren des Drehkreuzes am Eingang baut sich der typisch mittelalterliche venezianische Turm mit seinen Schießscharten vor dir auf.
Der Turm wurde im 15. Jahrhundert von den Venezianern erbaut, um den wichtigen Handelsweg durch den Vivari-Kanal zu sichern und die Stadt vor Angriffen zu schützen.
Mit seinen dicken Steinmauern und der erhöhten Position diente der Turm sowohl als Verteidigungsanlage als auch als Aussichtspunkt.
Vor dem venezianischen Turm befinden sich außerdem noch die Überbleibsel der römischen Bäder.
Die Akropolis von Butrint erkunden
Die Akropolis von Butrint ist der älteste Teil der antiken Stadt. Sie liegt auf einem kleinen Hügel mit Blick auf den Vivari-Kanal, die umliegende Lagune und das ionische Meer.
In der Antike diente dieser Bereich als befestigtes Zentrum der Stadt, das sowohl religiöse als auch administrative Funktionen erfüllte. Die Akropolis war ursprünglich von einer massiven Stadtmauer aus großen Steinblöcken umgeben.
Info: Bei meinem Besuch sah ich vor der Stätte eine Mini-Seilfähre (Achtung, Abzocke: Preis vorher verhandeln!!), die sowohl Autos als auch Fahrradfahrer samt Räder auf die andere Seite gebracht hat. Die griechische Grenze ist übrigens nur einen Katzensprung von Butrint entfernt.
An dieser Stelle befanden sich wichtige Bauwerke wie Tempel, Heiligtümer und Verwaltungsgebäude. Die strategische Lage ermöglichte es den Bewohnern, die Umgebung zu überwachen und sich im Falle von Angriffen dorthin zurückzuziehen.
Das antike Theater – Ein Highlight der Ruinenstätte
Bei meinem Spaziergang durch die Anlage habe ich auch das antike Theater entdeckt. Bisher fand ich solche Bauwerke immer sehr spannend. Auch dieses Zeugnis der Geschichte ist in einem sehr guten Zustand.
Zunächst wurde das Bauwerk von den Griechen im 3. Jahrhundert vor Christus errichtet. Die alten Römer haben das Theater später im 2. Jahrhundert nach Christus erweitert. Schließlich bot es Platz für 2000 Menschen.
Das alte römische Volk galt als sehr clever: Sie nutzten den Hügel, um das Amphitheater in die Landschaft einzubinden. Die Sitzreihen waren in den Fels gehauen, was Stabilität und eine tolle Aussicht bot.
Basilika von Butrint
Ganz in der Nähe des alten römischen Theaters ist mir die byzantinische Basilika aufgefallen. Sie stammt aus dem 6. Jahrhundert und wurde während der byzantinischen Herrschaft errichtet, als Butrint ein bedeutendes religiöses Zentrum war.
Selbst heute sind die zahlreichen großen Arkadenbögen noch intakt. In der damaligen Zeit diente die Basilika als Hauptkirche der Stadt. Sie war ein Ort für wichtige religiöse Zeremonien und Versammlungen. Es ist wirklich unglaublich, dass die alte Kirche noch in diesem guten Zustand erhalten ist.
Baptisterium, Löwentor und andere faszinierende Bauwerke in Butrint
Butrint bietet weit mehr als nur die Akropolis und das antike Theater. Ein weiteres Highlight ist das beeindruckende Löwentor, einer von sechs Eingängen zur antiken Stadt. Das Tor wird von einer Löwenstatue bewacht. Wenn du genauer hinschaust, kannst du die Einkerbungen des Raubtiers im Felsen erkennen.
Bei meinem weiteren Rundgang durch den Nationalpark Butrint fiel mir auch das runde Baptisterium mit den Säulen aus dem 6. Jahrhundert auf.
Leider war der dortige Mosaikboden zum Schutz gegen weitere Abnutzung mit Kies bedeckt, sodass ich ihn überhaupt nicht sehen konnte. Erst durch eine spätere Recherche im Internet sah ich die beeindruckenden alten Mustern und Tierdarstellungen.
Info: In der Antike und im frühen Christentum war das Baptisterium oft ein eigenständiger Bau, meist in runder oder achteckiger Form, symbolisch für die Ewigkeit und das neue Leben durch die Taufe.
Die Rolle Butrints in der Geschichte Albaniens
Butrint, das antike Buthrotum, ist ein wichtiger historischer Ort in Albanien. Die Stadt hat eine lange Vergangenheit voller Veränderungen. Ihre Geschichte reicht bis in die Antike zurück.
Die Stätte war ein wichtiges Zentrum in der Region Chaonien. Sie spielte eine Schlüsselrolle in den Machtkämpfen zwischen verschiedenen Reichen.
Als florierende Handelsstadt profitierte Butrint von seiner Lage an der Küste des Ionischen Meeres. Ihre Lage am Hügel machte sie attraktiv für Machthaber. So wechselte Butrint oft den Besitzer und wurde von verschiedenen Reichen beeinflusst.
Die Stadt war außerdem ein wichtiger Umschlagplatz für Waren. Sie profitierte vom Handel mit dem Mittelmeerraum und dem Balkan.
Durch den Handel entwickelte sich Butrint zu einem kosmopolitischen Zentrum. Hier trafen und vermischten sich verschiedene Einflüsse.
In der Spätantike wurde die Stadt ein frühchristliches Zentrum. Es wurde Bischofssitz und spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Christentums. Die Überreste von Kirchen und Baptisterien zeigen die religiöse Bedeutung in dieser Zeit.
Die Stadt erlebte Phasen des Aufschwungs und des Niedergangs. Sie wurde von verschiedenen Mächten erobert und beherrscht. Doch trotz aller Widrigkeiten blieb die Stadt ein bedeutender Ort.
Heute ist Butrint ein faszinierendes Freilichtmuseum für Geschichtsfans. Sie bietet einen Einblick in die lange und wechselhafte Vergangenheit Albaniens.
Butrint Museum: Ein weiteres Highlight im Nationalpark
Nach dem Durchqueren des Parkgeländes rate ich dir, das Butrint Museum für den Schluss aufzuheben. Es befindet sich auf dem Hügel der Akropolis in der venezianischen Festung.
Es wurde gegründet, um die archäologischen Funde aus der Region zu bewahren und auszustellen. Bei einem Besuch kannst du antike Statuen, Keramik und Glaswaren, Münzen und andere Artefakte sehen.
Info: Du verpasst meiner Meinung nach nicht viel, wenn du das Butrint Museum auslässt.
Wichtige Tipps für deinen Besuch
Bevor du deinen Tagesausflug zum Nationalpark Butrint startest, möchte ich dir noch ein paar nützliche Tipps mit auf den Weg geben.
Die Anreise nach Butrint
Die antike Stätte liegt im Süden Albaniens, nahe der Grenze zu Griechenland. Saranda und Ksamil sind die nächsten Orte. Von Saranda aus fahren stündlich Busse für 200 Lek (2 Euro) nach Butrint. Die Fahrt dauert 30 Minuten.
Alternativ kannst du ein Taxi für etwa 20 bis 25 Euro aushandeln. Ich bin mit dem Roller nach Butrint gefahren. Vor der Ruinenstätte gibt es zahlreiche Parkplätze. Allerdings soll es in der Hochsaison zu Platzmangel kommen, was im Oktober nicht der Fall war. Natürlich ist auch die flexible Anfahrt mit dem Mietwagen möglich.
Bist du gerade auf der griechischen Insel Korfu, kannst du die Fähre nach Saranda nehmen. Täglich gibt es mehrere Verbindungen zwischen den beiden beliebten Reisezielen.
Beste Reisezeit und Öffnungszeiten
Frühling und Herbst sind die besten Monate, um Butrint zu besuchen. Es ist nicht zu heiß und du kannst alles in Ruhe und ohne zu schwitzen anschauen.
Auch im Sommer lohnt sich ein Ausflug nach Butrint, allerdings dann bei Temperaturen von 35 Grad Celsius und mehr. Auch in Albaniens mildem Winter ist eine Reise nach Butrint lohnend.
Ich habe den Nationalpark Mitte Oktober besucht. Bei Temperaturen von ungefähr 25 Grad war es wirklich angenehm.
Der Eintritt kostet 1000 Lek (10 Euro) für Erwachsene, Kinder zahlen 300 Lek (3 Euro). Bezahlen kannst du nur mit Bargeld.
Die Öffnungszeiten ändern sich je nach Saison:
Zeitraum | Öffnungszeiten |
1. April – 30. September | 08:00 – 19:00 Uhr |
1. Oktober – 31. März | 09:00 – 17:30 Uhr |
Tipp: In der Hochsaison solltest du wegen der Hitze und den Touristenmassen bereits sehr früh anreisen.
Meine Empfehlungen für Kleidung und Ausrüstung
Der Nationalpark Butrint ist ziemlich weitläufig. Trage deshalb unbedingt bequeme Schuhe. Vor allem solltest du dich vor Wind und Wetter schützen.
Nützlich sind:
- Sonnenbrille
- Kopfbedeckung (Kappe)
- Sonnencreme
- Ausreichend Wasser
- Snacks oder kleines Picknick (überteuertes Café im Inneren)
- Kamera oder Smartphone
Führung durch Butrint mit einem Guide
Für mehr Infos über die antike Stätte rate ich dir unbedingt zu einer privaten Tour mit einem Guide. Bei diesem Angebot besuchst du nicht nur Butrint, sondern auch weitere Highlights wie das Blue Eye, Ksamil und das Lekuresi Castle in der Nähe von Saranda.
Mein Fazit: Lohnt sich ein Besuch der antiken Stätte Butrint?
Butrint ist für Geschichtsinteressierte und Naturfreunde super interessant. In der Unesco-Weltkulturstätte erfährst du Interessantes über die Vergangenheit Albaniens. Besonders gut gefallen mir die Akropolis samt Aussicht, der Baustil des alten römischen Theaters und das Löwentor.
Auch die weiteren Ruinen im Nationalpark sind sehenswert. Neben den alten Bauwerken lädt die Gegend auch zu langen und schattigen Spaziergängen ein.
Alles in allem ist die antike Ruinenstadt auf jeden Fall einen Ausflug wert. Planst du einen Urlaub im Süden Albaniens, solltest du die antike Stätte definitiv für einen Tag einplanen. Vom Norden des Landes würde ich allerdings nicht extra wegen zum Nationalpark Butrint anreisen.