Wenn du die Kleinstadt Berat in Albanien besuchst, kommst du nicht an ihr vorbei. Hoch oben auf einem Hügel liegt sie, die Burg von Berat. Im Gegensatz zu vielen anderen Burgen ist sie kein reines Denkmal.
Denn noch heute wohnen Menschen innerhalb der Festungsmauern in osmanischen Häusern. Als Kulturfan kannst du durch die Gassen schlendern und einen Abstecher ins Onufri Museum machen. Zudem ist die Aussicht von der Burg von Berat spektakulär.
In diesem Artikel zeige ich dir, was die Burg so besonders macht, welche Highlights dich erwarten und wie du deinen Besuch am besten planst.
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Geschichte der Burg von Berat – Vom Antike-Stützpunkt zur UNESCO-Stätte
Die Burg von Berat blickt auf eine lange Geschichte zurück, die bis ins 4. Jahrhundert v. Chr. reicht. Denn damals wurde die Gegend im heutigen Albanien von illyrischen Stämmen besiedelt.
Aber auch andere Volksstämme wie die Byzantiner, Bulgaren und zuletzt die Osmanen erkannten die strategische Lage über dem Osum-Tal und kontrollierten die Burg von Berat.
- 4. Jh. v. Chr.: Erste illyrische Siedlung auf dem Hügel
- Byzantinische Zeit: Ausbau zur Festung mit dicken Mauern und Kirchen
- Mittelalter: Berat wird zum kulturellen Zentrum
- Osmanische Ära: Bau von Moscheen und typisch osmanischen Wohnhäusern
- 20. Jh.: Teilweise erhaltene Siedlung wird unter Denkmalschutz gestellt
Heute wird die Burg Berat täglich von vielen Touristen aus aller Welt angesteuert. Zudem gehört sie seit 2008 gemeinsam mit der Altstadt von Berat zum UNESCO-Weltkulturerbe. Übrigens wird die Burg bis heute bewohnt.
Was macht die Burg Berat so besonders?
Im Gegensatz zu anderen touristischen Sehenswürdigkeiten besteht die Burg von Berat nicht nur aus Mauern und Ruinen.
Hier spazierst du durch ein authentisches, historisches Wohnviertel, vorbei an jahrhundertealten Gebäuden, die noch immer bewohnt sind. Genau das verleiht der Burg ihren ganz eigenen Charme. Zudem gibt es keine Eintrittsgebühr.
Eine Festung, die lebt
Etwa 100 Familien leben noch heute friedlich innerhalb der Burgmauern. Ihre Häuser aus der osmanischen Zeit sind liebevoll gepflegt. Mit dem Aufkommen des Tourismus in Albanien haben sie einige Gebäude liebevoll in kleine Gästehäuser oder Cafés verwandelt.
Natürlich wurden die Preise aufgrund der Lage und des Unesco-Kulturstatus nach oben hin angepasst. Im Zentrum von Berat findest du günstigere Restaurants.
Aber einmal in einer Burgruine übernachten und am frühen Morgen durch verwinkelte Gassen mit Kopfsteinpflaster zu laufen ist auch etwas Besonderes.
Panoramablicke und magische Stimmung
Was mir persönlich sehr gefallen hat, sind die Ausblicke von der Burg. Du erblickst nicht nur die Altstadt von Berat, sondern auch das Osum-Tal und die umliegenden Hügel. Wirklich einzigartig!
Am besten kommst du zur goldenen Stunde am Abend. Aber auch bei Sonnenaufgang ist die Stimmung sicherlich magisch. Leider habe ich das nie geschafft.
Sehenswürdigkeiten innerhalb der Burganlage
Beim Schlendern durch die Burg von Berat machst du gleichzeitig eine Reise durch die Zeit. Aber wenn Teile der Anlage bereits das Zeitliche gesegnet haben, gibt es immer noch spannende Sehenswürdigkeiten zu erkunden.
Onufri-Museum in der Kathedrale der Heiligen Maria
Gleich vorab: Das Onufri Museum ist nicht für jedermann! Bei meinem dritten Besuch in Berat habe ich mich dann aber entschieden, einen Abstecher zu machen. Früher diente das Bauwerk als alte Kathedrale.
Im heutigen Museum würdigt man hingegen den berühmten albanischen Ikonenmaler Onufri. Sicherlich hast du noch nie von ihm gehört. Ich übrigens auch nicht zuvor!
Im Inneren gibt es den originalen Altarraum mit Holzschnitzereien und vielen Ikonen aus dem 16. Jahrhundert zu sehen. Mir persönlich war der Besuch etwas zu religiös.
Kirchen und Spuren osmanischer Architektur
In der Burg von Berat stehen noch heute die Überreste von Kirchen und Moscheen. Die bekannteste ist wohl die Kirche des Heiligen Theodor, die am Hang mit Blick auf das Osum-Tal steht.
Die Kirche des heiligen Michael erblickst du besser vom gegenüberliegenden Viertel Gorica. Die Kirche St. Georg sieht von außen eher wie ein verlassenes Wohnhaus aus. Es war aber tatsächlich mal eine orthodoxe Kirche. Leider waren alle Kirchen bei meinen Besuchen bisher verschlossen. Schade!
Noch spannender fand ich die Überreste der osmanischen Architektur. Die ehemalige rote Moschee erkennst du an ihrem alten Stein Minarett.
Von der weißen Moschee aus dem 15. Jahrhundert sind hingegen nur noch Rundbögen und Treppen übrig.
Aber das runde ehemalige Minarett ist noch klar zu erkennen! Zudem ist von hier der Blick ins Tal sehr schön!
Ein paar Meter nebenan liegt auch die ehemalige Wasserzisterne, die in einem erstaunlich guten Zustand ist. Auch wenn es im Inneren wegen des stehenden Wassers stinkt, war dieser Bau für mich sehr interessant zu sehen.
Deutlich besser erhalten sind die klassisch osmanischen Wohnhäuser mit weißen Wänden, die du auch im restlichen Berat siehst. Aber klar, sie werden ja in der Gegenwart bewohnt.
Stadtmauer und Aussichtspunkte
Innerhalb der Burg siehst du auch noch die Umrisse der ehemaligen Stadtmauer. Viele Abschnitte davon sind sogar begehbar. Lass dich einfach treiben und verirr dich auch mal in den kleinen Gassen.
Oft findest du dort versteckte Innenhöfe und tolle Fotomotive abseits der Hauptwege. Außerdem kannst du dort (natürlich unauffällig) das echte Leben der Bewohner beobachten.
Vergiss außerdem nicht, die Aussichtsplattform in der Burg Berat anzusteuern. Ich habe sie bei meinem ersten Besuch glatt übersehen. Mit der im Wind wehenden Albanienflagge gelingen hier tolle Panoramabilder.
Übrigens stehen vor der Plattform Einheimische mit ihren Ständen. Sie bieten selbstgemachten Raki, Honig und andere Leckereien an.
Praktische Infos für deinen Besuch
Ein Besuch der Burg gehört auf jeden Fall dazu, wenn du in Berat bist. In diesem Abschnitt möchte ich dir noch ein paar Infos rund um Eintritt und bester Besuchszeit mit auf den Weg geben.
Öffnungszeiten und Eintritt
- Rund um die Uhr geöffnet
- Der Eintritt zur Burg ist kostenlos
- Das Onufri-Museum kostet ca. 400 LEK (ca. 4 €)
Anreise und Aufstieg
Insofern du zu Fuß zur Burg möchtest, mach dich auf was gefasst! 🙂 Bei einer Steigung von 10 Prozent kommst du garantiert ins Schwitzen. Aber keine Sorge, in 20 bis 30 Minuten schaffst du den Weg.
Es gibt übrigens eine kleine Abkürzung, die ich dir auch für den schnellen Abstieg empfehle.
Alternativ kannst du auch mit einem Taxi anreisen. Die kurze Fahrt sollte nicht mehr als drei bis vier Euro kosten. Bist du mit einem Mietwagen in Albanien unterwegs, findest du vor der Burg einige Parkplätze.
Sind diese belegt, kannst du weiter unten hinter dem Mini-Kreisel parken. Irgendwo findest du eine Lücke.
Tipp: Unbedingt festes Schuhwerk anziehen. Für die alten Kopfsteinpflasterwege solltest du deinen Füßen etwas Gutes tun.
Beste Besuchszeit
Am frühen Morgen ist am wenigsten los. Leider habe ich es nie geschafft. Am Abend sind deutlich mehr Besucher in der Burg.
Dann gelingen auch die schönsten Fotos. In der Mittagshitze sind Anstieg und Aufenthalt wirklich sehr ungemütlich. Meide diese Zeit!
Restaurants- und Übernachtungstipps in Berats Burg
Für den Hunger oder die Pause zwischendurch findest du innerhalb der Burg einige kleine Cafés und Lokale mit Terrasse samt wunderschönem Ausblick.
Diesbezüglich empfehle ich dir Temi Albanian Food, Bujtina Bega Traditional Food oder das Te Zalua. Mir ist bewusst, dass die Lokale sehr touristisch klingen, aber das sind sie auch.
Möchtest du in der Burg von Berat übernachten und das authentische Flair erleben? Meine Tipps: Guesthouse & Hospitality (preiswert), Vila Art Berat Castle, Guest House Iljesa
Fazit: Warum die Burg von Berat zu einer Albanien Reise dazu gehört
Der Besuch der Burg von Berat ist definitiv eines der Highlights auf einer Reise durch Albanien. Auch wenn Berat als Stadt selbst schon sehr spannend ist, toppt die Burg das Erlebnis noch einmal. Schließlich ist sie nicht nur ein Ort mit alten Mauern. Nein, noch heute leben Menschen innerhalb der ehemaligen Festung.
Aber abgesehen von der Geschichte, ist auch die Aussicht auf die Unesco-Stadt spektakulär. Lass es nach dem Aufstieg gemütlich angehen und gönne dir eine Pause!
Am besten lassen sich die besonderen Momente in einem der zahlreichen Cafés und Bars mit Aussicht genießen. Hier oben zeigt sich das raue Albanien von seiner spannendsten Seite!
Warst du selbst schon auf der Burg von Berat oder planst du gerade deine Reise? Lass gerne einen Kommentar da! Ich freue mich über deine Erfahrungen, Tipps oder Fragen!
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