Mostar: Sehenswürdigkeiten an der Neretva in Bosnien 2024

mostar bosnien bei nacht
Mostar bei Dunkelheit

Inhaltsverzeichnis:

Mostar ist eine bezaubernde Kleinstadt mit tollen Sehenswürdigkeiten wie ihrer berühmten Brücke und einer einzigartigen Architektur.

30 Jahre nach dem Bosnienkrieg hat sich Mostar schon lange zum Ausflugsziel für individuelle Touristen entwickelt.

Während meiner Reise durch Bosnien-Herzegowina habe ich drei interessante Tage in der Stadt verbracht. Ich hätte niemals gedacht, dass das Balkanland solch einen Schatz versteckt hält. 

In diesem Beitrag möchte ich dir die schönsten Sehenswürdigkeiten und die besten Tipps für Mostar mit auf den Weg geben.

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Meine Top 3 Unterkunfts-Tipps in Mostar:

  • Guest House Vanja* wird für sein super Frühstück und die freundlichen Besitzer geschätzt. Es liegt nur 900 m von der Sehenswürdigkeit der Stadt entfernt.
  • Hotel Villa Milas* befindet sich nur 5 Gehminuten von der Alten Brücke und der Altstadt entfernt und bietet klimatisierte Zimmer sowie kostenfreies WLAN.
  • Hotel Bristol* liegt neben der Tito-Brücke am Ufer des Flusses Neretva im Zentrum von Mostar. 4 Sterne, guter Standard.

Die schönsten Sehenswürdigkeiten von Mostar: Karte mit Highlights

In der nachstehenden Karte habe ich dir alle Highlights und Sehenswürdigkeiten in Mostar aufgeführt:

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Nicht nur in Mostar, sondern auch in der nahen Umgebung gibt es einige Highlights. Nachstehend möchte ich dir aber erst einmal Mostars Sehenswürdigkeiten näherbringen.

#1 Stari Most: Die alte Brücke von Mostar

mostar stari most
Die alte Brücke – Stari Most

Die alte Brücke ist die wichtigste Sehenswürdigkeit in Mostar. Sie ist nicht nur auf jeder Ansichtskarte zu sehen, sondern taucht auch in jedem Reiseblog auf.

Laut meinen Recherchen ist das Wahrzeichen in 1566 von den Osmanen erbaut worden. Während des Bosnienkriegs 1993 haben kroatische Streitkräfte Mostars Brücke absichtlich zerstört. 

Nach dem Ende des Krieges im Jahr 2004 wurde sie wieder mühevoll aufgebaut. Die Stari Most steht außerdem als Zeichen der Wiedervereinigung zwischen Ost und West, Christentum und Islam.

Allerdings ist dies nur bildlich gemeint. In Realität wohnen auf beiden Seiten der 28 Meter breiten Brücke Muslime. Der christliche Teil beginnt erst weiter im Westen. 

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Heutzutage ist die Sehenswürdigkeit von Mostar Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie gilt als ein wahrer Besuchermagnet. Tag für Tag posieren zahlreiche Touristen, um ein Bild vom Wahrzeichen der Stadt abzulichten.

Neben dem Zweck als Fotomotiv dient Mostars berühmte Brücke auch als Aussichtspunkt auf den darunter fließenden Fluss und auf die Altstadt. Für viele einheimische Brückenspringer ist sie immer noch die beste Einnahmequelle. 

Ich rate dir an dieser Stelle unbedingt zu festen Schuhen, um über die glatten Stufen zu laufen. Im Notfall hältst du dich am Geländer fest und meisterst so Stufe für Stufe.

#2 Brückenspringer von Mostar: Tradition und Nervenkitzel

Die Tradition der Brückenspringer von Mostar geht auf einen alten Brauch zurück.

Beim Sprung von der 20 Meter hohen Brücke verdienen die Athleten zwischen 40 und 50 Euro, viel mehr als in anderen Jobs. Allerdings geht die Touristensaison nur bis Oktober. 

brückenspringer mostar
©croatiatipscom – Pixabay.com

Erst wenn die waghalsigen Springer genügend Geld gesammelt haben, stürzen sie sich in die Fluten der Neretva. Dabei geht es nicht nur um das reine Springen, sondern um akrobatische Drehungen und Saltos in der Luft.

Wusstest Du, dass Mostars Brücke 19 Metern hoch ist?

Das Brückenspringen erfordert viel Mut, Geschicklichkeit und körperliche Fitness. Außerdem ist der Temperaturunterschied von Luft zum acht Grad Celsius kalten Wasser schon ein Schock für Herz und Kreislauf. 

Seit vielen Jahren ist die Brücke in Mostar Austragungsort für Athleten des Cliff Divings. Das Nervenkitzel-Event wird nicht nur live im Fernsehen übertragen, sondern ist auch Schauplatz für viele Touristen und Besucher. 

Die Brückenspringer in Mostar sind eine lokale Legende und werden von Einheimischen und Besuchern bewundert. Die meisten Springer sind Mitglieder des lokalen Divers Club.

Nebenan siehst du einen Stein, der die Inschrift “Don’t forget 93″ trägt. In diesem Jahr wurde Mostar Brücke zerstört. Viele springen schon seit mehreren Jahren in die kalte Neretva. Schließlich gibt es auch kein anderes Jobangebot in Mostar. 

Leider habe ich während meines Aufenthalts in Mostar keine Brückenspringer gesehen.

lokaler diver club
Der Eingang zum lokalen “Divers Club”

Brückenspringen für Touristen: Ist es möglich?

Für viele Touristen ist die Brücke Mostars beste Sehenswürdigkeit, einige mutige Besucher springen hingegen selbst. Zumindest wenn sie Anleitungen erhalten haben und mehrmals von niedrigeren Plattformen gesprungen sind.

Erst wenn der Profispringer das “OK” gibt, darf ein Tourist von Mostars Brücke springen. Das Sprungtraining ist natürlich nicht kostenlos. – Eine weitere nette Einnahmequelle für die Einheimischen Springer. 

Mir persönlich wäre der Sprung ins Unbekannte und vor allem ins zu kaltes Nass, zu gewagt. Nicht nur wegen der Höhe, sondern auch wegen zahlreicher Unfälle, die es von Profis und Besuchern schon gab. 

#3 Entspannung am Flussufer der Neretva

flussufer nevetra
Entspannung am Flussufer Nevetra

Am Ufer der Neretva befinden sich mehrere Stellen zum Relaxen und Sonnenbaden. Wenn du Decke oder Handtuch mitbringst, kannst du dort liegen und entspannen.

Ebenfalls empfehle ich ein kleines Picknick. In der Nähe der Stari Most sind zwar immer Schaulustige, dafür kannst du von unten die Springer beobachten.

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Ansonsten gibt es noch viele weitere Bereiche in Flussnähe. Wenn du dich traust, kannst du auch ein Bad im eiskalten Wasser des Neretva Flusses nehmen.

#4 Altstadt von Mostar: Ein Spaziergang durch die Geschichte

Mostar bietet eine malerische Altstadt mit Kopfsteinpflasterwegen sowie den darunter fließenden smaragdgrünen Fluss Nevetra. 

Bei einem Besuch in Mostar kannst du durch das alte Viertel schlendern und die osmanischen Strukturen in voller Pracht genießen. Steinhäuser, Kopfsteinpflaster und hübsch geschmückte Gassen sind ein Besuchermagnet der Altstadt von Mostar. 

Die Fußgängerzone bietet viel orientalisches Flair, ähnlich wie im albanischen Kruja oder auf einem Markt in Istanbul.

Zu den Souvenirs und Gegenständen gehören Lampen, Teppiche, Taschen, Schmuck, Schals und weitere Antiquitäten wie Kaffee- und Teekannen. Viele davon sind handgefertigt. Typische touristische Andenken wie Magnete und Sonnenbrillen findest du auch.

höhlen restaurant
Höhlen Restaurant/Bar

In der Altstadt und rund um Mostars Brücke reihen sich außerdem zahlreiche Restaurants und Cafés aneinander.

Direkt am Fluss bieten sie bieten die schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Neben leckerem bosnischem Essen kannst du auch den typisch bosnischen Kaffee probieren (Bosanska Kafa).

In ganz Mostar gibt es gemütliche Dachterrassen, von denen du den zauberhaften Sonnenuntergang betrachten kannst.

Je weiter weg von der Altstadt, desto günstiger wird es. Aber allgemein sind die Preise auf sehr günstigem Niveau.

Neben einigen westlichen Touristen konnte ich auch türkische und arabische Besucher in Mostar sehen. Die charmante Kleinstadt zieht sämtliche Kulturen an.

#5 Kriva ćuprija: Die kleine Steinbrücke entdecken

Neben der großen Brücke beherbergt die Stadt in Bosnien und Herzegowina noch weitere Brücken. Auf eine davon möchte ich näher eingehen. Die Brücke Kriva ćuprija befindet sich auf der Ostseite der Altstadt.

Dort fließt der Fluss Radobolja, ein Nebenfluss der Neretva. Häufig wird die Brücke Kriva ćuprija auch als Miniatur der Stari Most angesehen. – Klein, aber charmant!

Die kleine Steinbrücke stammt aus 1566 und ist lediglich vier Meter hoch, aber ansonsten vom Aussehen her identisch mit der bekannten Stari Most.

In der näheren Umgebung findest du einige gemütliche Lokale zum Verweilen und Essen. Da die Gegend etwas versteckt ist, triffst du weniger Touristen an. 

#6 Sniper Tower von Mostar: Geschichte und Mahnmal

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Sniper Tower – Überbleibsel des Bosnienkrieges

Der Sniper Tower war ursprünglich ein Bankgebäude, das während des Bosnienkrieges von Scharfschützen genutzt wurde.

Aufgrund seiner Höhe und strategischen Lage bot es einen idealen Aussichtspunkt für Scharfschützen, um die Stadt und die Bewegungen der Menschen zu überwachen.

Heute ist der Sniper Tower ein verlassenes Gebäude, das als Lost-Place bei urbanen Entdeckern und Touristen bekannt ist. 

#7 Bosnisches Essen für weniger als 5 Euro

Tima - Irma essen
Mein großer Teller Essen bei Tima – Irma

Rund um die populäre Brücke findest du zahlreiche Restaurants. Mein Tipp an dieser Stelle ist das “Tima – Irma” . Dort habe ich einen riesigen Teller mit traditionellen Würsten, Paprika, Schafskäse und Fladenbrot bestellt.

Das Restaurant war unweit der bekannten Stari Most entfernt. Dennoch hat die gesamte Mahlzeit weniger als fünf Euro gekostet. 

An dieser Stelle möchte ich noch kurz auf meine Erfahrung eingehen. Viele Menschen in Bosnien sind dem Tabakkonsum verfallen.

Überall wird zu jeder Tageszeit geraucht. Vermutlich gibt es kein Gesetz, was das Rauchen in Innenräumen verbietet. Während meines Mittagessen, saß ich im Innenbereich, da außen keine Tische mehr frei waren.

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Eines der vielen Restaurants mit Blick auf den Fluss

Ich teilte den Tisch später mit einer bosnischen Frau und ihrer Tochter. Sie fragte mich höflich, ob sie rauchen darf. Kann man nicht zehn Minuten ohne Zigarette aushalten?

In Bosnien und Herzegowina anscheinend nicht. Na ja, mich hats nicht weiter gestört, schließlich musste ich mich an die lokalen Gegebenheiten anpassen. 

#8 Spanischer Platz: Španjolski trg entdecken

Schule im osmanischen Stil
Schule im osmanischen Stil neben dem spanischen Platz

Der Spanische Platz liegt wenige Fußminuten außerhalb der Altstadt auf der westlichen Seite von Mostar. Du findest ihn, wenn du in Google Španjolski trg eingibst.

Der Platz wurde zum Gedenken an 23 spanischen Soldaten, die im Krieg in Jugoslawien gefallen sind, errichtet.

Direkt daneben befindet sich eine Schule im osmanischen Stil. Leider sah ich in der näheren Umgebung zahlreiche Ruinen und die Auswirkungen des Bosnienkriegs. 

#9 Museum of War and Genocide: Geschichte hautnah

Im Museum des Krieges und der Opfer des Genozids erhältst du einen tiefgründigen Einblick in die Grausamkeiten des Krieges und die Vergangenheit.

Das Museum beherbergt zahlreiche Fotos, Dokumente und persönliche Gegenstände, die aus der Kriegszeit stammen. 

Ebenfalls engagiert sich die Stätte in Sachen Bildungsarbeit, insbesondere für junge Menschen. Das Ziel ist es, die Jugend zu sensibilisieren und zur Förderung des Friedens und der Versöhnung beizutragen. 

Anmerkung: Das Museum ist nichts für schwache Gemüter und vor allem nicht für Kinder. Leider wird fast ausschließlich die muslimisch-bosnische Seite dargestellt. Der Eintrittspreis beträgt in 2023 etwa 7,50 Euro.

#10 Koski Mehmed Pascha Moschee

Koski Mehmed Pascha Moschee
©pixelRaw – Pixabay.com

Die Koski Mehmed Pascha Moschee stammt aus dem 17. Jahrhundert. Für kleines Eintrittsgeld kannst du auf die Spitze des Minaretts steigen, um den vermutlich schönsten Aussichtspunkt der Stadt zu genießen.

Der Blick von oben ist wirklich einmalig. Im Inneren ist die Moschee mit Wandmalereien, zahlreichen Details und einem großen Teppich geschmückt. 

#11 Karađozbeg-Moschee: Ein architektonisches Meisterwerk

Die Karađozbeg-Moschee ist eine weitere religiöse Stätte, die von Touristen besucht werden kann. Sie stammt aus dem Jahr 1557 und wurde nach dem Entwurf des türkischen Architekten Kodža Mimar Sinan erbaut.

Leider wurde sie im Krieg beschädigt, ist aber mittlerweile wieder restauriert worden.

Die Aussicht vom Minarett ist nicht weniger spektakulär als die von der Koski Mehmed Pascha Moschee.

Die Karađozbeg-Moschee liegt auf der anderen Seite des Flusses. Der Innenraum ist mit sehr schönen Ornamenten geschmückt. Die integrierten Holztüren geben einen perfekten Kontrast zu den Wandgemälden und dem Teppich. 

#12 Free Walking Tour durch Mostar: Die Stadt zu Fuß erleben

Um mehr von Mostar und der Geschichte des Landes zu erfahren, entschloss ich mich zur Teilnahme an einer Free-Walking-Tour.

Wenn du dieses Konzept nicht kennst: Es handelt sich dabei meistens um Einheimische, die schon lange in einer Stadt leben und über entsprechendes Wissen verfügen. 

Die Führungen dauern in vielen Städten etwa zwei bis drei Stunden. Nach Abschluss ist es üblich, dem Guide ein Trinkgeld zu reichen. Je nach Stadt und Besucherstrom gibt es oft mehrere Guides zu unterschiedlichen Uhrzeiten.

Die Tour von Sheva war übrigens eine der interessantesten, die ich je erlebt habe – ohne zu übertreiben! Suche einfach in Google nach “Free Walking Tour Mostar / Sheva”. Tourguide Sheva ist in Mostar geboren und hat ein unheimliches Wissen über die Stadt. Während der Führung zeigt er dir bedeutende Plätze der Stadt.

Dabei nimmt er Bezug auf den Bosnienkrieg, die grausame Vergangenheit und vermittelt ebenso persönliche Erfahrungen während der Kriegszeit. Zudem führt Sheva ein Tablet mit, um dir während der Tour reale Fotos von zerstörten Gebäuden aus 1995 zu zeigen. 

Während der Tour kommst du an Plätze und Ecken, die du alleine vermutlich nicht finden würdest. Sheva ist sehr informativ und spricht perfektes Englisch. Er hat eine weltoffene Art und kann Informationen und Tipps verständlich weitergeben.

Weitere Touren rund um Mostar:

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Weitere Ausflugsziele rund um Mostar

Millenium-Kreuz: Der Aufstieg auf den Hum-Hügel

milleniumkreuz
©Haycake – Pixabay.com

Das Millenniumkreuz befindet sich auf dem höchsten Punkt des Hum-Hügels und bietet den vermutlich besten Blick auf Mostar. Das christliche Symbol wurde 2002 nach dem Friedensschluss mit den anderen Volksgruppen gegründet.

Abgesehen vom religiösen Aspekt kannst du vom Kreuz einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung genießen. Zu Fuß benötigst du etwa 1,5 Stunden, um den Aussichtspunkt zu erreichen. 

Aufstieg auf den Berg Fortica

Der Berg Fortica liegt auf der nördlichen Seite der Stadt Mostar. Von der Aussichtsplattform aus genießt du die besten Ausblicke auf die Stadt und den Horizont. Besonders schön ist der Sonnenuntergang von oben zu sehen.

Bei Windstille ist es möglich, mit der Zipline zu fahren. Ebenfalls gibt es oben ein Café mit fairen Preisen. 

Auf dem Berg Fortica hat man „BiH volimo te“ mittels Steinen angelegt. Übersetzt bedeutet dies “Bosnien und Herzegowina wir lieben dich“. Für den Aufstieg zu Fuß benötigst du etwa 1,5 Stunden. Der Aussichtspunkt ist kostenlos. 

Kravica Wasserfälle: Ein Naturwunder in der Umgebung von Mostar

Kravica-Wasserfall
©mtomicphotography – Pixabay.com

Wenn du länger in der Umgebung von Mostar verweilst, solltest du unbedingt das Naturhighlight in der Nähe des Dorfes Studenci besuchen.

Da die Kravica-Wasserfälle etwa 40 Kilometer von Mostar entfernt liegen, lohnt sich ein eigener Mietwagen*. Alternativ kannst du dich für einen organisierten Gruppenausflug* anmelden. 

Die Wasserfälle stürzen 25 Meter in die Tiefe. Auf einer Breite von 120 Meter rauscht gewaltig viel Wasser nach unten und versprüht Nebelschleier.

Ab circa Mai ist das smaragdgrüne Wasser warm genug, um zu schwimmen. Im Sommer kommt die Abkühlung natürlich gelegen. Dann sind aber auch mehr Touristen bei den Kravica-Wasserfällen.

Auch die Umgebung der Wasserfälle mit grünen Wiesen und dichten Wäldern ist wunderschön. Am besten bringst du geeignetes Schuhwerk, da die Wasserfälle im Tal liegen. Zunächst musst du über etwa zehn Minuten Treppenstufen nach unten laufen. 

Neben einem Spaziergang am Ufer entlang kannst du auch mit einem Boot den 600 Meter weiter entfernten, kleineren Wasserfall „Mala Kravica“ erreichen.

Übrigens gibt es auch Restaurants und einen Imbiss in der Nähe. Leider ist die Eintrittsgebühr mit 10 Euro mittlerweile schon sehr hoch. 

Tagesausflug nach Medjugorje: Spirituelle Begegnungen

Medjugorje ist ein beliebter Wallfahrtsort, der leicht von Mostar aus zu erreichen ist. Aufgrund der kleinen Entfernung von nur 25 Kilometer ist ein Tagesausflug möglich. Von Mostar verkehren Busse nach Medjugorje.

Alternativ kannst du auch mit dem Bus fahren oder eine private Tour nach Medjugorje buchen*.

Der Wallfahrtsort ist aufgrund seiner Marienerscheinungen in der Vergangenheit berühmt geworden. Die Hauptattraktion von Medjugorje ist der Erscheinungsberg. 

Hier soll die Jungfrau Maria zum ersten Mal Kindern erschienen sein. Auch wenn die Erscheinungen nicht offiziell von der Kirche anerkannt wurden, strömen das ganze Jahr über religiöse Besucher in das Dorf. 

Dervish House: Das Blagaj Kloster am Fluss

dervish house
Foto de Mujo Hasanovic en Unsplash

Das Kloster Blagaj mit seinem Dervish House liegt etwa 10 Kilometer südöstlich von Mostar. Es zählt zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Umgebung.

Aufgrund seiner einmaligen Lage in einer Felswand ist die religiöse Stätte aus dem 15. Jahrhundert sehr beliebt. Ebenso beeindruckend ist Mutter Natur. 

Direkt am Kloster liegt die Quelle der Buna. Es ist schon beachtlich, welche große Menge Wasser aus der Höhe austritt. In der Tageshitze ist die kühlere Luft hier sehr angenehm. 

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In der Vergangenheit wurde das Kloster als Wohnstätte für Derwische des Sufi-Ordens der Bektaschi genutzt. Immer noch gibt es eine Moschee, ein Mausoleum, eine Gebetshalle und Wohnräume für die Derwische. 

Um die Geschichte der Derwisch besser zu verstehen, ist eine Führung in Englisch möglich. Nach dem Besuch lohnt es sich, eines der umliegenden Cafés zu besuchen und am türkisfarbenen Fluss zu entspannen. 

Den kleinen Ort Blagaj erreichst du mit den Buslinien 10 oder 11, die vor dem gelben Gebäude am spanischen Platz abfahren. Die Fahrt dauert etwa eine halbe Stunde.

Von der Bushaltestelle in Blagaj sind es noch circa 10 Fußminuten bis zum Derwischkloster. Mit einem Taxi oder einem Mietwagen* gelingt die Anreise schneller.

Unterkünfte in Mostar: Wo du übernachten kannst

In der folgenden Karte kannst du Preise und Verfügbarkeit von Hotels & Unterkünften prüfen:

In Mostar gibt es eine breite Palette an Unterkünften, die verschiedene Preisklassen und Anforderungen abdecken. Von einfachen Gästehäusern und Hostels bis hin zu besseren Hotels findest du zahlreiche Optionen. 

Die bewegende Geschichte Mostars: Ein Rückblick

Auf vielen Websites wird Mostar stets mit dem Brückenmotiv der Stari Most, präsentiert. Der Brückenbogen sowie die gesamte Altstadt sind wirklich sehr attraktiv. Viele Besucher wissen allerdings nicht, welche traurige Geschichte die Stadt sowie die ganze Region erlebt haben.

Der Bürgerkrieg hat viele Spuren hinterlassen. Auch mir fällt es schwer, das richtige Mittelmaß zwischen Mostars Sehenswürdigkeiten und den Ruinen der Vergangenheit zu finden. 

street art mostar
Street Art in Mostar – I like it!

Aber werfen wir einen Blick auf die Anfänge der Stadt: Schon in vorgeschichtlicher Zeit hat man Siedlungsspuren gefunden.

Zunächst gab es illyrische Stämme, später ab dem 2. Jahrhundert waren die Römer in der Region. Bereits damals baute man eine Brücke über den Fluss Neretva, der ein wichtiger Knotenpunkt auf der Handelsroute war.

In dieser Zeit hat sich das Christentum rund um Mostar verbreitet. Nach dem Rückzug der Römer im 5. Jahrhundert wurde die Region Teil des Byzantinischen Reichs.

Ab dem 7. Jahrhundert drangen die Slawen in die Balkanregion vor und ließen sich dort nieder. Es wird vermutet, dass das Wort Mostar vom slawischen Most” stammt, was für Brücke steht. 

Im Mittelalter wurde Mostar Teil des Bosnischen Königreichs. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Stadt als bedeutendes Handelszentrum im Land. Schon damals war sie von verschiedenen Ethnien und Kulturen geprägt.

Im 15. Jahrhundert eroberten die Osmanen die Region. Kurze Zeit darauf, in 1566 wurde anstelle der alten Holzbrücke, die bis heute berühmte Steinbrücke Stari most erbaut. Im gleichen Zeitraum ist die Karađozbeg-Moschee entstanden.

Aufgrund seiner Lage wurde Mostar zu einem wichtigen Handelsplatz. Die Stadt zog viele Handwerker und Schmiede an. In 1683 wurden die Türken jedoch besiegt. Später in 1878, fiel Mostar wie ganz Bosnien und Herzegowina unter die Österreich-ungarische Monarchie.

Zu dieser Zeit entstanden nicht nur orthodoxe, sondern auch katholische Kirchen rund um Mostar. In diesem Zeitalter hat sich Mostar wirtschaftlich gefestigt. Mostar erhielt eine Zugverbindung. Außerdem wurden drei weitere Brücken über die Nevertra gebaut. 

Die Blütezeit hielt nicht lange an, denn während des Ersten Weltkrieges wurde Mostar Teil des Königreichs Jugoslawien.

Erst in den 1970-er Jahren kam langsam Tourismus in Mostar auf. 

1992: Das Jahr des Bürgerkrieges in Mostar

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Die Überbleibsel des Krieges sind immer noch zu sehen

Als die sozialistische Republik Jugoslawien vor dem Zerfall stand, kam es zu Konflikten und schweren Kämpfen zwischen verschiedenen Ethnien und Volksgruppen.

Schon in der Vergangenheit gab es Konflikte zwischen der serbischen Bevölkerung und den Bosniaken. Die Kroaten aus Herzegowina wollten das Territorium dem neuen kroatischen Staat angliedern. 

Schließlich kam es zur Eskalation und zur Ausrufung einer bonisch-serbischen Republik. Dabei wurde die Stadt unter anderem durch Vertreibungen in einen kroatisch-westlichen sowie einen bosniakisch-östlichen Teil aufgeteilt.

Bei den Kämpfen wurden ganze Häuserblocks gebombt und sogar das Mostars Brücke zerstört. 

Erst als sich die USA in 1994 einmischte, konnte ein Waffenstillstand der Kroaten erzwungen werden. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits große Teile der Altstadt zerstört. 

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Die Auswirkungen des Bosnienkrieges sind in der Gegenwart immer noch zu sehen.

Während des gesamten Bosnienkrieges starben mehr als 100.000 Menschen. 60 Prozent der Opfer waren den Angaben zufolge Soldaten, 40 Prozent Zivilpersonen.

Mostar wurde verwaltungstechnisch in zwei Städte aufgeteilt. So war das westliche Flussufer kroatisch und das bosnische auf dem östlichen Ufer.

Durch Vermittlungshilfen der EU konnte man die Stadt letztendlich in sechs Gemeinden einteilen, die aber von nun an als Einheit fungieren. 

Nach Kriegsende wurde die Brücke wieder aufgebaut und im Juli 2004 offiziell wiedereröffnet. Dies sollte ein Zeichen des Friedens setzen. Gleichzeitig wurde die Krumme Brücke als Weltkulturerbe aufgenommen. 

Mostar heute: Eine Stadt im Wandel

Bis heute liegen über 90 Tonnen explosives Material in der Erde von Bosnien-Herzegowina. Vor einer Wanderung solltest du stets Einheimische um Rat fragen. In gefährlichen Gebieten weisen häufig Schilder auf die Gefahr hin. 

Bei einem Besuch der Stadt kannst du auch heute immer noch die schweren Schäden und Granateinschläge wahrnehmen.

Beim Sightseeing fallen dir sicherlich große, leer stehende Blocks und Ruinen ins Auge. Auch wenn weitgehend Frieden in Mostar herrscht, lese ich immer noch von Ungleichheit und Trennung der Ethnien in der Stadt. 

So erfuhr ich in einem Artikel von Deutschlandfunk, dass das Schulsystem vielerorts immer noch in ethnischen Gruppen gespalten ist. Freundschaften zwischen Bosniaken und Kroaten gebe es nicht.

Die Spannung zwischen den Volksgruppen würde man immer noch wahrnehmen. Ich persönlich hoffe nur, dass es beim Frieden bleibt. Wenn du einmal Mostar und das Land bereist hast, weißt du, wie herzlich die Menschen gegenüber Touristen sind. 

Häufig gestellte Fragen

Beste Reisezeit für Mostar: Wann du die Stadt besuchen solltest

Generell kannst du Mostar das ganze Jahr über bereisen. Je nach Vorhaben kann eine bestimmte Jahreszeit jedoch von Vorteil sein.

So sind die Wintermonate zwischen Dezember und März recht kühl. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt sind dann möglich. Zu dieser Zeit kommen die wenigsten Touristen nach Mostar. 

Das andere Extrem findest du im Sommer, wenn die Temperaturen täglich 35 Grad Celsius und mehr erreichen. Die touristische Hochsaison geht von Juni bis August. Dann kannst du den kalten Fluss besser genießen, musst dir die Stadt aber mit vielen Touristen teilen.

Ich halte die Übergangszeit von April bis Mai sowie September und Oktober für ideal. Bei angenehmen Temperaturen lassen sich Mostar und die Umgebung besser erkunden. 

Anreise nach Mostar: So kommst du am besten hin

mostar bahnhof
Mostar Bahnhof

Die Anreise nach Mostar hängt von deinem Ausgangspunkt ab. Innerhalb Bosniens kannst du bequem mit Bussen nach Mostar anreisen. Ich bin vom südlichen Trebinje angereist.

Zwischen Sarajevo und Mostar verkehrt sogar ein Zug. Allerdings bin ich die Strecke andersherum, also von Mostar nach Sarajevo gefahren. Der Bahnhof befindet sich lediglich 15 Fußminuten von der Altstadt entfernt. 

Mostar verfügt ebenfalls über einen Flughafen. Allerdings gibt es aktuell (Juni 2023) keine Verbindungen mehr nach Deutschland. 

Vom Nachbarland Kroatien ist es nicht weit bis nach Mostar. Von Dubrovnik aus fahren Busse in vier Stunden nach Mostar. Ebenfalls ist es möglich, von Kotor in Montenegro anzureisen.

Wie viele Tage in Mostar bleiben? Mein Tipp

Um Mostar und das Umfeld zu entdecken, solltest du mindestens zwei Tage bleiben. Wenn du es ruhig angehen möchtest, sind drei Tage noch besser für einen Besuch.

Wenn du nur die Altstadt erkunden möchtest, kannst du dies während eines Tagesausflugs tun. Allerdings gibt es noch weitere Ausflugsziele in der Umgebung.

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Bazar in Mostar

Mein Fazit: Lohnt sich ein Besuch der Stadt Mostar?

Mostar gehört auf einer Balkanreise auf jeden Fall dazu. Bei einem Besuch sollte dein Fokus nicht nur auf Mostars Brücke in der charmanten Altstadt, sondern auch auf der Geschichte liegen.

Im westlichen Europa sollten wir uns stets bewusst sein, dass es uns an nichts fehlt, auch wenn sich viele immer beschweren. 

Was die Menschen in Mostar und im ganzen Land durchmachen mussten, ist wirklich grässlich.

Ich werde Mostar definitiv noch einmal besuchen, dann allerdings mit dem Mietwagen*. Wenn du zum ersten Mal nach Mostar reist, solltest du mindestens zwei volle Tage einplanen.

Weiterführende Informationen, Quellen und Links


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