Sofia: Sehenswürdigkeiten und Reisetipps

sofia hauptstadt bulgarien
Sofia, die Hauptstadt Bulgariens

vg wortBulgariens Hauptstadt Sofia ist für viele Touristen unbekanntes Territorium. Wenn du noch nie in Osteuropa warst, bist nach der ersten Anreise vermutlich erstmal geschockt. Graue kommunistische Blöcke und teilweise schlechte Straßen sind in der bulgarischen Hauptstadt immer noch zu sehen.

Allerdings ist es ein gewisser Charme aus alten Plattenbauten, Denkmälern und neuen modernen Gebäuden und Edelboutiquen, die das Stadtbild prägen. 

Seit der EU-Aufnahme in 2007 entwickelt sich Bulgarien nach und nach. Aber noch immer ist Sofia ein Geheimtipp in Europa.

Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten beherbergt Sofia Restaurants, lebendige Pubs und eine interessante Geschichte. Selbst die Römer haben sich in der Stadt niedergelassen. Hast du das gewusst?!? Außerdem zählt Sofia zu den ältesten Städten Europas. Die ersten Siedlungen gab es bereits 8000 Jahre vor Christus, vermutet man. 

Die bulgarische Hauptstadt wird von vielen unterschätzt, weshalb sie nicht viele Touristen besuchen. Doch ich kann behaupten, dass sich ein Besuch auf jeden Fall lohnt. An jeder Ecke lauert eine Überraschung. 

In diesem Artikel möchte ich dir die besten Sehenswürdigkeiten und Highlights in der Stadt näher bringen. Abschließend gebe ich Dir Tipps zur Anreise und der besten Reisezeit.

Sofia: Beste Sehenswürdigkeiten und Attraktionen

Viele der Sehenswürdigkeiten in Sofia sind fußläufig erreichbar. Die meisten Attraktionen befinden sich im Zentrum der Stadt oder außenherum. Zudem bietet die Stadt ein gut angebundenes öffentliches Verkehrsnetz. Mit einem 2 Euro Tagesticket kannst du auch andere Viertel der Stadt mit Straßenbahn, Metro und Bus erkunden. 

Nationaltheater Iwan Wasow

nationaltheater iwan wasow
Nationaltheater Iwan Wasow

Das Nationaltheater Ivan Vazov gilt als das älteste Theater der Hauptstadt Bulgariens. Der bulgarische Dichter wird auch als „Patriarch der bulgarischen Literatur“ bezeichnet. Das Gebäude wurde nach dem Entwurf der Wiener Architekten Hermann Helmer und Ferdinand Fellner der Jüngere gebaut. Die Architektur des Nationaltheaters ist eine Kombination aus neoklassizistischen und barocken Elementen.

Es entstand während der nationalen Befreiungsbewegung Bulgariens, als der Wunsch nach kultureller Identität und Unabhängigkeit stark war. Die Eröffnung fand am 3. Januar 1907 statt. Das Nationaltheater wurde später durch einen Brand beschädigt. Auch während des Weltkrieges wurde der Bau geschädigt und später wieder instand gesetzt. 

Heute ist das Nationaltheater Sofias ist Ort für Theateraufführungen sowie für Opern und Ballettaufführungen. Tickets können unter anderem auch online erworben werden. 

Römische Ruinen des antiken Serdica

Als eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten in Sofia haben sich die römischen Ruinen von Serdica herausgestellt. Hättest du gedacht, dass sich die schlauen Römer im Zentrum niedergelassen haben?

Erst in den 1950er Jahren, als man die Hauptstadt langsam modernisierte, wurden römische Überreste gefunden. Beim Bau des heutigen Hotel Arena di Serdica in 2004 wurde das ehemalige Amphitheater entdeckt.  

archäologischer komplex serdica
Infotafel des alten Serdica

Weitere Entdeckungen wurden beim Bau der U-Bahn im März 2010 gemacht. Beim Bau der Linie sind die Bauarbeiter auf Reste der antiken Stadtmauer und weitere archäologische Funde gestoßen.

Heute ist die Metrostation teilweise aus Glas, sodass du die archäologischen Überreste einsehen kannst. Ein weiterer Teil der antiken Stadt liegt direkt nebenan zwischen der Kirche Sweta Petka und der U-Bahn Station. 

Ebenso ist bei den Arbeiten eine aus dem 4. Jahrhundert stammende Kirche St. Georg Rotunda entdeckt worden. Die enthaltenen Fresken sind noch im guten Zustand und stammen vom 10. bis 14. Jahrhundert, vermutet man. Für mich zählen die Ruinen zu den schönsten Orten in Sofia.

Vitosha Boulevard – Cafés und Restaurants

vitosha boulevard
Vitosha Boulevard

Der Vitosha Boulevard ist die größte Fußgängerzone und Einkaufsstraße in Sofia. Sein Name stammt übrigens vom Berg Vitosha ab, der direkt hinter der Hauptstadt von Bulgarien hervorragt. 

Der Boulevard ist etwa 1,8 Kilometer lang und beherbergt zahlreiche Geschäfte, Boutiquen, Cafés, Restaurants und kulturelle Einrichtungen. Unter anderem sind auch das nationale Kunstmuseum, ein historisches Kino sowie das Gericht auf dem Vitosha-Boulevard angesiedelt.

vitosha schild
Straßenschild Vitosha-Boulevard

An warmen Sommerabenden gibt es oft Straßenkünstler, Musiker und verschiedene Aktivitäten auf dem Vitosha-Boulevard. Auf einer der Außenterrassen lässt sich das lebendige Treiben am besten beobachten und Sofia genießen.

Archäologisches Nationalmuseum

Archäologisches Nationalmuseum
Archäologisches Nationalmuseum

Das archäologische Nationalmuseum beherbergt eine umfangreiche Sammlung prähistorischer Artefakten bis hin zu Fundstücken aus der byzantinischen Zeit und dem Mittelalter.

Das Nationalmuseum wurde im Jahr 1892 gegründet und ist eines der ältesten Museen in Bulgarien. Ursprünglich war es im ehemaligen osmanischen Moschee-Komplex von Koca Mahmut Paşa untergebracht. 

Die Sammlung thrakischer Goldschätze ist eines der Hauptattraktionen des Museums. Aber auch eine Vielzahl von römischen Skulpturen und Mosaiken sind ausgestellt. Unter den Exponaten ist zudem eine breite Auswahl an antiken Keramikgegenständen, darunter Gefäße, Töpferwaren und Geschirr aus verschiedenen historischen Epochen vorhanden.

Diese Exponate sind nur ein kleiner Einblick in die umfangreiche Sammlung des Archäologischen Nationalmuseums von Sofia. 

Zentrales Mineralbad Sofia – Heute: Museum für Stadtgeschichte

zentrales mineralbad
Zentrales Mineralbad

Das zentrale Mineralbad ist auch unter dem Namen Banya Bashi-Bad oder Banya Bashi-Hamam bekannt. Es liegt direkt neben der Moschee in Sofia. 

Das Zentrale Mineralbad wurde im 16. Jahrhundert während der osmanischen Herrschaft über Bulgarien erbaut. Dies zeigt sich noch heute durch seine osmanische Architektur und seine Kuppel aus. Die Fassade ist mit kunstvollen Bögen, Säulen und Verzierungen verziert, die typisch für den osmanischen Stil sind.

Von 1913 bis 1988 beherbergte das Gebäude ein Schwimmbad und ein Thermalbad. Die nebenan liegenden Thermalquellen haben das Mineralbad mit 46 Grad Celsius warmen Wasser versorgt. 

Seit September 2015 befindet sich im Bauwerk das Museum für Stadtgeschichte in Sofia.

Das Gebäude dient nun als interessante Sehenswürdigkeit für Besucher, die mehr über die Geschichte des Bades und die türkische Kultur in Sofia erfahren möchten.

Im Vorgarten laden Bänke, Springbrunnen und schöne Blumenbeete zum Verweilen ein. 

Nationalhistorisches Museum

Das Nationalhistorische Museum ist das größte in Bulgarien. Das Gebäude aus der kommunistischen Zeit beherbergt die Geschichte Bulgariens von der prähistorischen Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg. Es beherbergt über 650.000 Kulturdenkmäler, von denen aber nur etwa 10 Prozent zu sehen sind. 

Außerhalb des Museums ist ein großer fußläufiger Park mit viel Natur. Das historische Museum von Sofia liegt etwa neun Kilometer außerhalb des Zentrums. Du erreichst es am besten mit dem Taxi oder günstiger mit der Buslinie 2. 

Regierungsgebäude

Regierungsgebäude
Regierungsgebäude

Das Regierungsgebäude habe ich durch Zufall bei der Free Walking Tour durch Sofia entdeckt. Es befindet sich vor der Sweti Georgi Rotunda Kirche. Ich hatte Glück, denn an diesem Tag durfte ich sogar die Ablöse der Wachen sehen. Der Präsidentenpalast wurde in den 1970er Jahren erbaut. Für die Öffentlichkeit ist er aber nicht zugänglich.

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Alternative Highlights in Sofia: Noch mehr Sightseeing

Free Walking Tour oder andere Touren durch die Hauptstadt

free walking tour sofia
Free Walking Tour durch Sofia

Bei einer Free Walking Tour lernst du Sofia nicht nur aus der Perspektive von Einheimischen, sondern gleichzeitig wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen. Ich hatte das Glück, im Oktober 2019 an einer Stadtführung teilnehmen zu dürfen. Ich hätte nicht gedacht, dass der Andrang so groß wäre. Wir wurden insgesamt in drei Gruppen aufgeteilt. 

Die Touren starten vor dem Gerichtsgebäude in Sofia. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Neben der zweistündigen “Free Sofia Tour” bietet Freesofiatour.com auch andere Touren durch Sofia an.

In der auf Trinkgeld basierten Führung erhältst du bereits einen guten Eindruck in die bulgarische Hauptstadt. Ich war zumindest mehr als zufrieden mit den Informationen. 

Mineralwasserquellen

Vielleicht eine ungewöhnliche Sehenswürdigkeit, aber Sofia birgt insgesamt 75 Mineralwasserquellen in der ganzen Stadt verteilt. Die Römer wussten schon damals die Quellen zu schätzen. Das 46 Grad Celsius warme Quellwasser bietet sogar heilende Eigenschaften bei bestimmten Krankheiten.

Pro Sekunde fließen etwa 20 Liter aus den Quellen. Bei einem Besuch kannst du beobachten, wie Einheimische das Wasser in großen Kanistern und Flaschen abfüllen. Das Abfüllen des Wassers spart nicht nur Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Ich habe das Wasser selbst probiertes schmeckt wirklich gut. Allerdings solltest du es erst abkühlen, vor allem wenn du im Sommer nach Sofia reist. Die Brunnen sind für alle und jeden zugänglich. Bei einer Städtereise nach Sofia solltest du unbedingt das Wasser probieren.

Streetart in Sofia

street art sofia
Street Art Sofia

In der Hauptstadt hat sich in den letzten Jahren eine lebendige und aufstrebende Street-Art-Szene entwickelt. Bei einem Spaziergang durch Sofia lassen sich an vielen Fassaden tolle Bilder entdecken. 

Mit einer alten Straßenbahn fahren

straßenbahn sofia
Mit einer alten Straßenbahn durch Sofia

Noch immer fahren Straßenbahnen der 1960er und 1970er Jahre durch Sofia. Viele der Bahnen stammen aus sowjetischer Produktion und wurden aus Russland und der Ukraine importiert. Die alten Bahnen sind nicht nur ein tolles Fotomotiv, sondern auch ein Highlight beim Mitfahren. Eine Strecke kostet etwa 80 Cent. 

Sakralbauten in Sofia

Sofia ist vor allem für das friedliche Zusammenleben verschiedener Religionen bekannt. So stehen römisch-katholische Kirche, orthodoxe Kathedrale, jüdische Synagoge und Moschee nur etwa 100 Meter voneinander entfernt. 

Alexander Newski Kathedrale – Wahrzeichen der Stadt

Alexander-Newski-Kathedrale
Alexander-Newski-Kathedrale

Die Alexander-Newski-Kathedrale ist das Wahrzeichen Sofias. Die pompöse Stätte erscheint besonders gut bei Sonnenschein.

Die Kathedrale wurde im neobyzantinischen Stil entworfen und weist Elemente der russischen Architektur des 17. Jahrhunderts auf. Das Bauwerk enthält neben der Hauptkuppel auch vier weitere vergoldete Kuppeln und Verzierungen.

Im Innenraum verfügt die Alexander-Newski-Kathedrale über Wandgemälden und Mosaiken, die biblische Szenen und Heilige darstellen.

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Sie gilt übrigens als eine der größten orthodoxen Kirchen in Europa. Bis zu 10.000 Gläubige finden im Inneren Platz. 

Ihr Bau begann übrigens im späten 19. Jahrhundert, als Bulgarien noch Teil des Osmanischen Reiches war. Das religiöse Bauwerk wurde zu Ehren des russischen Zaren Alexander II. und des russischen Heiligen Alexander Newski errichtet.

Für die Einheimischen stellt die religiöse Stätte nicht nur eine Kathedrale, sondern auch einen kulturellen Schatz des Landes dar. 

Sweti Georgi Rotunda – Kirche des heiligen George Rotunda

Die St. Georgs Rotunde befindet sich im Zentrum Sofias, in unmittelbarer Nähe des Präsidentenpalastes und des Parlamentsgebäudes. Wenn du nicht weißt wo sie sich befindet, übersiehst du die Sehenswürdigkeit schnell. 

Die Kirche stammt aus dem 4. Jahrhundert und ist damit die älteste Stätte der Hauptstadt. Sie wurde aus Ziegelsteinen gebaut, was typisch für frühchristliche Kirchen ist.

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Sweti Georgi Rotunda mehrmals umgebaut und restauriert. 

Die Kirche wurde bei Modernisierungsarbeiten entdeckt. Dabei hat man herausgefunden, dass sie auf den Überresten einer antiken römischen Stätte gebaut wurde. 

Kirche Sweta Petka

Kirche Sweta Petka
Kirche Sweta Petka

Die kleine orthodoxe Kirche Sweta Petka Samardzhiiska befindet sich direkt neben der U-Bahn im Zentrum. Die Kirche ist der heiligen Petka gewidmet , einer bulgarischen Heiligen aus dem 11. Jahrhundert.

Die kleine Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und übersteht als eines der wenigen mittelalterlichen Bauwerke die Jahrhunderte in Sofia. Heute ist sie vor allem wegen ihrer Wandmalereien und Fresken aus dem 14., 15., 17. und 19. Jahrhundert bekannt ist, die biblische Szenen darstellen.

Sophienkirche – Sweta Sofija

sophienkirche
Die Stadt Sofia wurde nach der Kirche benannt

Die Sophienkirche ist die zweitälteste Kirche in Sofia. Das religiöse Bauwerk wurde in den Anfängen des 4. Jahrhunderts erbaut. Im Laufe der Zeit hat sie mehrere Erweiterungen, Beschädigungen und anschließende Renovierungen erfahren. Die heutige Kirche, wie sie heute zu sehen ist, ist jedoch das Ergebnis aus dem 6. Jahrhundert.

Ebenfalls hat die Sophienkirche der Hauptstadt später ihren Namen Sofia gegeben. Nach dem Ende der römischen Herrschaft wurde Serdika in das bulgarische Reich eingegliedert. Gleichzeitig wurde aus Sernica, Sredetz. Das Wort “Sreda” bedeutet ins Deutsche übersetzt “Mitte”, also das Zentrum des bulgarischen Reiches. 

Erst im 14. Jahrhundert wurde die Hauptstadt nach ihrer Schutzpatronin Sofia benannt. Sophia ist ein griechisches Wort und bedeutet Weisheit, die Weisheit Gottes. 

sophienkirche glocke
Glocke im Baum

Im Gegensatz zu anderen Kirchen verfügt die Sophienkirche über keine Kuppel und Kreuz. Stattdessen ist die Kirche in Kreuzform gebaut, mit einem länglichen Grundriss und halbkreisförmigen Apsiden. Von außen sieht das Bauwerk sehr dezent und schlicht aus. Die Kirchenglocke ist übrigens an einen Baum angebunden.

Auch der Innenraum des Wahrzeichen von Sofia ist eher bescheiden. Wenn du den Weg in das darunter liegende Museum findest, kannst du alte Grabkammern und Fresken einsehen.

  • Lage: Auf Google Maps anzeigen
  • Öffnungszeiten: 07:00 bis 19:00 Uhr täglich
  • Eintritt: Kirche kostenfrei, Museum 3 Euro

Kathedrale Sweta Nedelja

Sweta Nedelja
Sweta Nedelja

Die Kathedrale Sweta Nedelja ist zentral nahe der Metrostation gelegen. Die orthodoxe Kathedrale stammt aus dem 10. Jahrhundert. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Nicht zu vergessen ist das Bombenattentat, das durch bulgarische Kommunisten verübt wurde. 

Die heutige Kathedrale wurde Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts im neo-byzantinischen Stil errichtet und ist das Ergebnis einer umfangreichen Restaurierung und Erweiterung. Das Innere ist mit Mosaiken, farbenfrohen Fresken und Ikonen geschmückt.

  • Lage: Auf Google Maps anzeigen
  • Öffnungszeiten: 07:00 bis 19:00 Uhr täglich
  • Eintritt: Kirche kostenfrei, Fotos gegen kleine Spende

Synagoge von Sofia

synagoge sofia
Synagoge in Sofia

Die heutige Synagoge von Sofia wurde im Jahr 1909 am Standort einer älteren Synagoge errichtet. Die religiöse Stätte ist eine Mischung verschiedener Stile. Neben dem orientalisch-maurischen Stil findest du ebenfalls Elemente des Wiener Jugendstils sowie an der Fassade auch den venezianischen Stil wieder. In Bulgarien wird auch vom Stil der Nationalromantik gesprochen. 

Es handelt sich um die größte sephardische Synagoge in Europa. Im Inneren finden bis zu 1.170 Gläubige gleichzeitig Platz. Allerdings finden sich meist nur wenige zum gemeinsamen Beten ein, da viele Juden aus Bulgarien nach Israel gezogen sind. 

Die innere Architektur ist voller Farben und künstlerischer Details. Besonders auffällig ist der mächtige Kronleuchter, der mehr als zwei Tonnen schwer ist. 

Kathedrale St. Josef

Kathedrale St. Josef
Kathedrale St. Josef von innen

Die St. Josef Kathedrale ist eine römisch-katholische Stätte in der Hauptstadt. Sie wurde in den Jahren 2002 bis 2006 an der Stelle einer alten Kathedrale erbaut.  Sie ist die größte römisch-katholische Kirche Bulgariens und fasst etwa 1.000 Gläubige.

Der Baustil ist an italienische Renaissance-Kirchen angeknüpft. Die moderne Stätte enthält Buntglasfenster, Statuen und Blumen, die eine angenehme und friedliche Atmosphäre schaffen. Besondere Beachtung möchten wir dem sieben Meter hohen Holzkreuz auf dem Dach der St. Josef Kirche schenken. 

In der katholischen St. Josef Kirche findet regelmäßig Messen in verschiedenen Sprachen statt. 

Russische Kirche Sveti Nikolay

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©jdblack – Pixabay.com

Die Sveti Nikolay ist eine weitere orthodoxe Kirche in Sofia. Allerdings wurde sie von einem russischen Architekten im russischen Stil gefertigt. Das Bauwerk enthält fünf mit Blattgold bedeckte Kuppeln, sowie einen grünen Turm, der schon aus der Ferne zu sehen ist. Wenn du schon einmal in der Ukraine unterwegs warst, erkennst du diesen Baustil wieder. Das Eingangsportal hat etwas Ähnlichkeit mit Tempeln in Thailand.

Im Inneren finden sich Wandmalereien von russischen Malern sowie Ikone und religiöse Artefakte. 

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Die russische Kirche Sveti Nikolay wurde während den Jahren 1907 bis 1914 errichtet. Sie wurde als offizielle Kirche der Russischen Botschaft und der russischen Bevölkerung in Sofia errichtet.

Bis zum Jahr 1947 gab es viele russische Immigranten in Sofia. Nach 1947 wurde die Kirche an die Diözese des Moskauer Patriarchats übergeben, von der sie bis heute verwaltet wird.

  • Lage: Auf Google Maps anzeigen
  • Öffnungszeiten: 08:00 bis 18:30 Uhr täglich
  • Eintritt: kostenfrei, Fotos im Innenraum verboten

Banja-Baschi-Moschee

Banja-Baschi-Moschee
Banja-Baschi-Moschee

Die Banja-Baschi-Moschee ist eines der ältesten muslimischen Gebetshäuser Europas und gleichzeitig die größte Moschee in Sofia. Die religiöse Stätte wurde während der osmanischen Herrschaft in 1576 auf der Stelle einer warmen Thermalquelle erbaut. In der Vergangenheit grenzte ein öffentliches türkisches Hamam direkt an die Moschee. 

Aus diesem Grund hat man die Moschee auch “Banja” genannt, was für Bad steht. Noch heute wird die Moschee aktiv von der muslimischen Gemeinschaft genutzt. In Sofia leben etwa 30.000 Muslime

Die Moschee verfügt über einen quadratischen Grundriss und ist von einer großen zentralen Kuppel überragt. Als Baumaterial hat man abwechselnde Schichten aus gehauenem Stein und roten Backsteinen eingesetzt. Es gibt auch zwei kleinere Kuppeln und ein Minarett auf der Eingangsseite. 

Der Innenraum ist mit weiß-blauen Iznik und arabischen Kalligraphien geschmückt. Aktuell fasst die Banja-Baschi-Moschee etwa 700 Gläubige beim Freitagsgebet und etwa 1.200 an Feiertagen.

  • Lage: Auf Google Maps anzeigen
  • Öffnungszeiten: 06:00 bis 22:00 Uhr täglich
  • Eintritt: kostenfrei außerhalb der Gebetszeiten, Kleiderregeln sind zu beachten

Kirche von Bojana

bojana kirche
Ivano Giambattista, Boyana Church 7, CC0 1.0

Die Bojana Kirche stammt aus dem Mittelalter. Sie wurde etwa im 10. bis 11. Jahrhundert erbaut. Die Kirche liegt am Fuße des Vitosha-Gebirges. Ganz in der Nähe befindet sich auch das Nationalhistorische Museum, das mit einem Kombiticket besucht werden kann. Seit 1979 gehört das Bauwerk dem Unesco-Weltkulturerbe an. 

Die Kirche wurde aus Backsteinen gebaut und verfügt über ein Dach aus Steinplatten. Dies ist ein charakteristisches Merkmal der bulgarischen Architektur des Mittelalters.

Besondere Aufmerksamkeit erhält die Bojana-Kirche wegen ihrer Wandmalereien von 1259. Die Fresken erzählen biblische Geschichten und zeigen Heilige, Engel und Szenen aus dem Leben des Heiligen Nikolaus. Insgesamt sind es 18 Szenen. 

Sofia: Karte mit allen Highlights und Sehenswürdigkeiten

In der folgenden Karte habe ich alle Highlights und Aktivitäten der Hauptstadt Bulgariens aufgeführt. Dadurch fällt es dir leichter deinen Städtetrip zu planen.

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Mehr Informationen

Kurze Zusammenfassung der Geschichte Sofias

Sofia blickt auf eine lange Geschichte zurück. Man vermutet, dass die Region bereits vor 8.000 Jahren besiedelt war. In der Antike wurde die Stadt von den Thrakern bewohnt. Dieser Völkerstamm ließ sich auf dem ganzen Balkan nieder. Später wurde die Station vom König von Makedonien erobert. 

Im neuen Zeitalter verdrängten die Römer die Vorbewohner und legten eine Siedlung namens Serdica an. Damals wurde Serdica zu einem wichtigen Handelszentrum und erhielt eine gut entwickelte Infrastruktur mit Bädern, Amphitheatern und Festungen. Kaiser Marcus Ulpius wurde die Stadt zu Ulpia Serdica.

Im 6. Jahrhundert wurde die Stadt Teil des Byzantinischen Reiches und erlitt mehrere Eroberungen durch verschiedene Völker, darunter Slawen und Awaren. Erst im 9. Jahrhundert konnte die Gegend wieder von den Bulgaren erobert werden. Von da an fiel die Stadt unter das Erste Bulgarische Reich und wurde zu Sredets umbenannt. Später erfolgten weitere Überfälle durch Petschenegen und Kreuzritter

löwe sofia

Im 11. Jahrhundert war die Gegend in Byzantinischer Hand. Im 14. Jahrhundert fielen die Osmanen ein und herrschten für 500 Jahre. Während dieser Zeit entstanden zahlreiche osmanische Bauten. Außerdem wurden einige Kirchen zu Moscheen umfunktioniert. 

Erst im Jahr 1878 konnte Sofia mit Hilfe der Russen von den türkischen Herrschern befreit werden. In den späteren beiden Weltkriegen wurde die Stadt schwer beschädigt, aber anschließend wieder aufgebaut und modernisiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand Bulgarien unter der Sowjetunion. Während dieser Zeit sind die heute noch immer sichtbaren grauen Plattenbauten entstanden. Erst 1989 konnte die kommunistische Regierung in Sofia gestürzt werden. 

In der postkommunistischen Ära hat sich die Stadt langsam entwickelt und modernisiert. Heute ist sie das kulturelle, wirtschaftliche und politische Zentrum Bulgariens. Langsam wird Sofia auch von mehr Touristen besucht. 

Häufig gestellte Fragen

Wie reist du am besten nach Sofia?

sofia flughafen
Apostoloff, Outside Sofia Airport 20090409 017, CC BY-SA 3.0

Die Anreise in die Hauptstadt Sofia ist innerhalb von zwei Stunden mit dem Flugzeug möglich. Von zahlreichen Städten Deutschlands aus gibt es Flüge nach Sofia. Besonders beliebt sind die Airlines Ryanair und Wizzair. Je nach Reisezeit kannst du bereits für 50 Euro einen Rundflug buchen. 

Wenn du selbst mit dem eigenen Auto nach Sofia fahren möchtest, musst du ab Frankfurt/Main etwa 1.750 Kilometer zurücklegen. Die Reise geht durch Österreich, Ungarn und Serbien. Außerdem fahren regelmäßig Busse von Deutschland nach Bulgarien. Warum manche Leute 30 Stunden im Bus verbringen möchten, verstehe ich allerdings nicht.

Wie kommst du vom Flughafen Sofia ins Stadtzentrum?

Nun, die einfachste Möglichkeit ist mit dem Taxi. Wie aber an so vielen Flughafen weltweit, versucht Taxifahrer auch in Sofia Profit von “dummen” Touristen zu schöpfen. Die 12 Kilometer Strecke sollte nicht mehr als 20 Leva oder 10 Euro kosten. Die offizielle Taxigesellschaft heißt “OK Taxi”. 

Bedeutend günstiger ist die Fahrt mit den Stadtbussen der Linien 84 und 184. Zum günstigen Preis von 50 Cent fährst du mit dem Bus. Vom Terminal 2 aus fährt auch eine Metro ins Zentrum von Sofia. Die 18-minütige Fahrt kostet umgerechnet etwa 80 Cent. Die Metro fährt von 5:30 Uhr morgens bis Mitternacht. 

Alternativ kannst du auch einen Mietwagen* buchen um flexibel durch das Land zu reisen.

Wo kannst du in Sofia essen gehen?

In Sofia gibt es viele Restaurants und Imbissbuden, um traditionelle Gerichte wie Banitsa, Shopska, Salat, Liutenitza, Kebap, Bob oder Tarator zu probieren. In 2019 war ich in der Hummusbar Sofia. Dort habe ich einen Teller mit Kichererbsen, Hummus, Tahina Sauce und Pitabrot gegessen. Auf der Menükarte standen ebenfalls einige Salate, Suppen und Shakshuka. Sehr zu empfehlen!

An einem anderen Tag habe ich mir ein großes Stück Hackfleisch mit Reis gegönnt. Allerdings wusste ich vorher nicht, dass es sich um serbische Küche handelte. Ich konnte damals noch keine kyrillischen Buchstaben lesen. Dennoch sehr lecker und günstig bei Gurman Niš Serbian Grill

Gurman Niš Serbian Grill
Hacksteak mit Reis und Bier

Weiterhin gibt es zahlreiche Restaurants in der ganzen Stadt verteilt. Verhungern musst du sicherlich nicht in Sofia!

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Wo kannst du in Sofia übernachten?

bier in sofia
Bier (Piwo) ist sehr preiswert in Sofia

Im Vergleich mit anderen europäischen Hauptstädten kannst du in Sofia noch relativ günstig übernachten. Neben preiswerten Hostels gibt es auch private Unterkünfte bei Airbnb sowie Mittelklasse und 5-Sterne Hotels. 

  • 5 Vintage Guest House: Liebevoll eingerichtete Zimmer im Vintage-Stil, Gemeinschaftsküche mit Kaffee, Tee und Snacks, zentrale Lage. – Infos und aktuelle Preis ➤ hier*
  • Design Hotel 36: Modernes 3-Sterne-Hotel im Herzen Sofias, sehr saubere und stylisch eingerichtete Zimmer. – Infos und aktuelle Preis ➤ hier*
  • Sofia Balkan Palace: Renoviertes 5-Sterne-Hotel in bester Lage, saubere Zimmer, bequeme Betten, Top Frühstück. – Infos und aktuelle Preis ➤ hier*

Wann ist die beste Reisezeit für Sofia?

Largo
Parteipalast Largo

Obwohl die Hauptstadt Bulgariens recht weit im Süden liegt, sind die Winter tagsüber mit 3 bis 5 Grad Celsius recht kalt. Direkt hinter der Stadt liegt das Vitosha-Gebirge, das im Winter zahlreiche Skifahrer anzieht. 

Die beste Reisezeit für Sofia sind die Übergangsmonate Mai und Juni sowie September. Bei Temperaturen von 23 bis 25 Grad Celsius lassen sich Sofias Sehenswürdigkeiten und Highlights ohne großes Schwitzen anschauen. Aber auch dann solltest du an Sonnencreme, Sonnenbrille und Kopfbedeckung denken. 

In den Sommermonaten Juli und August kann die Temperatur auf 30 Grad Celsius und mehr ansteigen.

Selbst als Explorer geht mir manchmal die Puste aus! Espresso und Energy-Drink stellen mich wieder auf die Beine um zu entdecken, Fotos zu machen und neue, authentische Erfahrungsberichte zu erstellen. Ich bedanke mich für die Wertschätzung meiner Zeit und Recherchearbeit mit einem Kaffee

Meine persönliche Meinung

Sofia war eine mega Überraschung für mich. Einerseits hatte ich Ende Oktober sehr viel Glück mit dem Wetter. Außerdem bietet die Stadt zahlreiche lohnenswerte Sehenswürdigkeiten für die du ausreichend Zeit benötigst. Die Hauptstadt Bulgariens ist immer noch weit unterschätzt, da viele denken es gibt nur alte Blöcke zu sehen.

Natürlich gibt es diese hässlichen Wohngegenden immer noch, allerdings solltest du dich lieber auf die Highlights konzentrieren – und davon gibt es jede Menge!

Wie gefällt Dir die Hauptstadt Bulgariens nach meinen Berichten? Würdest Du der Stadt eine Chance geben? Lass es mich gerne wissen!

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