Kappadokiens Sehenswürdigkeiten: Bizarre Höhlen und Felsen

kappadokien
Das Highlight in Kappadokien: Ballonfahrt zum Sonnenaufgang über die Felsformationen der Gegend

vg wortKappadokien ist einer meiner Lieblingsorte in der Türkei. Die zentralanatolische Provinz ist bekannt für ihre Fels- und Höhlenformationen aus erkaltetem Vulkanstein. Die Landschaft rund um Kappadokien fühlt sich an wie ein anderer Planet – Mond, Mars, Pluto? – you name it!

Während meiner beiden Aufenthalte in Kappadokien und der Gegend rund um Göreme habe ich einige Sehenswürdigkeiten besuchen dürfen. In den nächsten Zeilen möchte ich die Highlights sowie weitere Informationen rund um Kappadokien für Euch Besucher erläutern.

Wo liegt Kappadokien eigentlich?

kappadokien zentralanatolien
Kappadokien liegt in Zentralanatolien

Kappadokien liegt in Zentralanatolien, etwa 70 Kilometer von der Stadt Kayseri, die eher unbekannt ist. Neben dem bekannten Dorf Göreme besuchen Touristen oftmals auch die Nebendörfer Ürgüp, Uçhisar und Ortahisar. Mit 2000 Einwohner ist Göreme das touristisch am meisten erschlossene Gebiet in Kappadokien. Aber auch die anderen Ortschaften werden von vielen Touristen besucht. 

Wie ist die bizarre Landschaft in Kappadokien entstanden?

bizarre landschaft kappadokien
Faszinierend und bizarr zugleich

Die beeindruckenden Landschaften aus Feenhäusern und Zipfelmützen sind vor etwa 50 Millionen Jahren entstanden. Zwei in der Umgebung liegenden Vulkane haben die Gegend rund um Kappadokien bei ihren Ausbrüchen mit dicker Lava überzogen.

Als die Masse erkaltet ist, formte sie sich zu einem weichen Gestein. Durch Erosion und den Einfluss von Wind und Wasser wurden bizarre Felsformationen, die heutigen Höhlen und unterirdische Städte in Kappadokien gebildet. In der Vergangenheit hat man die Höhlen teilweise als Wohnungen und Lagerräume verwendet.

Der 97 Quadratkilometer fassende Nationalpark wurde von der UNESCO im Jahr 1985 sogar als Weltkulturerbe aufgenommen. 

Heute haben die Vulkane glücklicherweise keine Aktivität mehr. Jedoch sind die geologischen Überreste in Kappadokien geblieben und werden Jahr für Jahr von mehr Besuchern bestaunt. 

Seit wann ist die Gegend rund um Göreme besiedelt?

frühe besiedlung
Schon 5000 Jahre vor Christus wurde die Gegend um Kappadokien besiedelt

Die Geschichte rund um Kappadokien reicht weit zurück. Laut den Aufzeichnungen sind die ersten Siedlungen bereits um 5000 vor Christus nachgewiesen worden. im 2. Jahrhundert vor Christus lebten die Hethitern in der Region. Damals sorgte die Produktion von Tongefäßen für einen Aufschwung. 

Später im 4. Jahrhundert eroberte Alexander der Große die Gegend und bildete das Königreich Kappadokien. Etwa 100 Jahre später fiel das Königreich Kappadokien an die Römer. Dies war auch der Grund, warum sich viele Menschen damals zum Christentum bekannten. Allerdings wurden die Christen immer wieder verfolgt und suchten Schutz in den unterirdischen Städten Kappadokiens. 

Bis zum 11. Jahrhundert haben die Christen etwa 3000 Kirchen aus Stein hauen. In einigen Höhlenhäusern kann man heute immer noch alte Fresken sehen, die meist in miserablen Zustand sind. Leider hat sich für lange Zeit keiner darum gekümmert.. Um das Jahr 1100 nach Christus eroberten die Seldschuken das Gebiet. 

Später waren es Christen aus Syrien, Palästina, Armenien und Ägypten, die in der Gegend nach Schutz suchten. 

Schließlich fiel Kappadokien an die Osmanen und viele Menschen konvertieren zum Islam. Im Jahr 1923 fand ein Bevölkerungsaustausch mit den Griechen statt. Dabei verließen die letzten Christen die Region. Übrigens ist dies auch in der Gegend rund um Kas passiert. 

höhlenhotels
Heute ist Göreme und das Umfeld sehr touristisch erschlossen

In den 1980er formte sich Kappadokien langsam zu einem touristischen Ziel. Nach und nach sind mehr Unterkünfte und traditionelle Höhlenhotels entstanden. Im Laufe der Zeit wurden viele alte Kirchen und Klosteranlagen wieder zugänglich gemacht. Außerdem hat man versucht, die Infrastruktur und Anbindung an Göreme zu verbessern. 

In der heutigen Zeit kommen viele Touristen nach Kappadokien, um die Sehenswürdigkeiten in den Dörfern Göreme, Ürgüp und Uçhisar zu sehen. Während Touristen gerne in teils originalen, renovierten Höhlenhäusern übernachten, bevorzugen Einheimische normale Wohnungen ohne Feuchtigkeit. 

Kappadokien und seine Sehenswürdigkeiten

Kappadokien mit dem Heißluftballon

ballonfahrt kappadokien
Bei gutem Wetter steigen am Morgen Heißluftballons über Kappadokien auf

Einen Überblick über Kappadokien erhält man am besten aus der Vogelperspektive. In der Gegend haben sich im Laufe der Jahre viele Anbieter für Heißluftballonfahrten angesiedelt. Leider bin ich ein Schisser, was das anbelangt. Für mich kommt beim Fliegen kein anderes Vehikel als ein Flugzeug in Frage. 

Dennoch habe ich während meines ersten Aufenthalts in Kappadokien zahlreiche Heißluftballons aufsteigen sehen. Ich verspreche dir, alleine die Geräusche des Gasbrenners beim Bereitmachen der Heißluftballone sorgen für Gänsehaut. Die Ballone starten schon vor dem Sonnenaufgang, was im Sommer circa 4.00 Uhr bedeutet. Um ehrlich zu sein, etwa 100 bis 200 Ballon aufsteigen zu sehen, ist schon ein magischer Moment! Daher lohnt sich das frühe Aufstehen garantiert. 

heißluftballons göreme
Wer dabei sein möchte, muss sich frühzeitig um eine Reservierung kümmern

Am besten kannst du die Ballonfahrten von einer der umliegenden Dachterrassen sehen. Im besten Fall verfügt deine Unterkunft/Hotel über eine Terrasse. Die meisten Besucher wählen den Hügel, der direkt hinter Göreme liegt, um die Heißluftballons zu beobachten. Du kannst dir nicht vorstellen, wie groß der Andrang bereits um diese frühe Uhrzeit ist. Zugegeben, die Sicht ist nicht schlecht, aber es sind einfach zu viele Touristen gleichzeitig dort. 

Insofern du mit einem Mietwagen durch Kappadokien fährst, würde ich etwas außerhalb fahren, um die Ballonfahrten in Ruhe sehen zu können. Gerne kannst du am Morgen auch mit einer Taschenlampe Richtung Red Valley laufen. Am besten checkst du die Gegend schon am Tag davor aus, damit du weißt wo du am Morgen hinlaufen musst. 

ballons im hintergrund
Das Spektakel ist wirklich atemberaubend

Leider ist es auch so, dass die Heißluftballons nicht jeden Tag über Kappadokien schweben. Die besten Wetterbedingungen herrschen im Frühjahr von Mitte April bis Ende Mai und in den Herbstmonaten. Bei schlechtem Wetter wie Wind oder Regen werden die Flüge storniert. Bei meinem zweiten Besuch in Göreme befand sich die Welt gerade in voller Pandemie. Während dieser Periode durften auch keine Heißluftballons fliegen. 

ballons über göreme
Ballonfahrten über Göreme sind mit 150 bis 250 Euro leider recht teuer

Mit einem Preis von 150 bis 250 Euro pro Flug ist das Schweben über Kappadokien übrigens keine günstige Angelegenheit. Die meisten Flüge dauern circa eine Stunde. Informiere dich beim Anbieter bereits vorab, welche Flugroute er wählt. Wer in der Hochsaison mit einem Ballon über Kappadokien schweben will, sollte bereits im Voraus planen. Oftmals ist es so, dass die besten Anbieter schon überbucht sind. 

Wandern in Kappadokien

wandern in göreme
In Kappadokien gibt es zahlreiche Wege und Strecken zu entdecken

Die bizarre Felsenlandschaft und ihre Höhlenbauten lassen sich am besten in einer Wanderung erkunden. Egal ob du eine geführte Wanderung wählst oder auf eigene Faust los ziehst, Entdeckern wird so einiges geboten

Zu den bekanntesten Routen gehören: 

  • Zemi Valley (Höhlen an den Klippen, frühchristliche Felsenkirchen)
  • Love Valley (Spitze Steinformationen die aussehen wie Penisse)
  • White Valley (Wände leuchten strahlend weiß in der Sonne)
  • Pigeon Valley (Vogelhäuschen, die in den weichen Stein geschlagen wurden)
  • Sword Valley (kürzere und dünnere Felsformationen in braunen, ockerfarbenen und grauen Farben)
  • Red Valley (bekannt wegen der roten Steine)
  • Rose Valley (bekannt wegen der roten Steine, super Spot für Sonnenuntergang)

Weitere Infos und Aussichtspunkte findest du in den Apps Maps.Me und Wikiloc. Während der Strecken stößt du hin und wieder auf Höhlenkirchen und ehemaligen Wohnstätten vorbei. Neben dem Wandern eignen sich viele Strecken auch zum Joggen oder Mountainbiken. 

white valley
Bei Sonnenschein strahlen die Felsen im White Valley tiefweiß

Burg Uchisar

Burg Uchisar
Die Burg Uchisar ist etwa 60 Meter hoch

Die Besteigung der Burg Uchisar ist ebenfalls eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Kappadokien. Uchisar liegt nur etwa drei Kilometer von Göreme entfernt und kann sogar zu Fuß erreicht werden. Ich empfehle dir die zweistündige Wanderung von Göreme durch das Pigeon Valley. 

Der Burgfelsen von Uchisar ist etwa 60 Meter hoch und bietet einen super Weitblick über das Love Valley und das Pigeon Valley. Übrigens wurden die natürlichen Höhlen und Tunnel im Inneren der Burg früher als Lagerstätten, Wohnräume und geheime Fluchtwege genutzt. Heute befinden sich auf dem hohen Felsen Touristen, um die besten Fotos in Kappadokien zu knipsen. 

Feenkamine in Love Valley

love valley
Love Valley – Warum wohl? 🙂

Das Liebestal in der Nähe von Göreme beherbergt eine ganz spezielle Sehenswürdigkeit. Mit etwas Fantasie kann man sich vorstellen, warum die bis zu 30 Meter hohen Feentürme im Liebestal so genannt werden. Mal abgesehen von den männlichen Gliedern, ist Love Valley ein magischer Ort zum Wandern. 

Eine Legende beläuft sich übrigens auf zwei befeindete Völkergruppen während der Römerzeit.. Bei der Rekrutierung hätten sich zwei Personen der jeweils gegnerischen Seite ineinander verliebt. Das Paar bekam zwar ein Kind, aber die beiden Völker waren immer noch nicht versöhnt. Daraufhin töteten sie ihren Ehemann, weshalb die Frau Selbstmord begann. Es heißt, dass Gott nach dem Tod der beiden Pilzsteine ​​regnen ließ, um die verfeindeten Dorfbewohner zu bestrafen. 

Göreme Freilichtmuseum

Göreme freilichtmuseum Dunkle Kirche
anonym, Göreme OpenAir Museum Dunkle Kirche 3 11 2004, CC BY-SA 3.0

Das Göreme Open-Air-Museum gehört definitiv auch zu den Top 10 Sehenswürdigkeiten in Kappadokien. Das Freilichtmuseum gehört seit 1984 zum Unesco Weltkulturerbe und beherbergt eine beeindruckende Sammlung von Felsenkirchen, Klöstern und Wohnhöhlen. Im Gegensatz zu den frei einsehbaren Kirchen sind die Fresken im Freilichtmuseum in einem wirklich guten Zustand.

Die bedeutendsten Malereien sieht man in der dunklen Kirche (Karanlık Kilise) und in der Schlangenkirche (Yılanlı Kilise). In der archäologischen Stätte kann man noch weitere Kirchen bestaunen.

Ihlara-Tal

Ihlara-Schlucht
Foto de Ayşe Nur K. en Unsplash

Das Ihlara-Tal wird auch als Ihlara-Schlucht bezeichnet. Es liegt eine Stunde außerhalb von Göreme und ist somit ideal für Besucher mit Mietwagen in Kappadokien. Wie auch andere Teile von Kappadokien wurde die Schlucht nach zahlreichen Ausbrüchen des Erciyes Vulkan geformt. Laut den Aufzeichnungen ließen sich byzantinische Mönche im 7. Jahrhundert vor Christus in der Schlucht nieder. Sie begannen, Häuser in die Felsen zu bauen. Aus der gleichen Zeit stammen die 16 heute noch ersichtlichen Kirchen einschließlich Fresken entlang der circa 10 Kilometer langen Strecke durch das Ihlara Tal. 

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smus, Ihlara Yilanli Church 2, CC BY-SA 3.0

Das Naturschutzgebiet bietet eine atemberaubende Landschaft, die vor allem mit seinen teils 100 Meter hohen Felswänden beeindruckt. Der Canyon ist mit zahlreichen Bäumen und Pflanzen übersät, die insgesamt eine angenehme Atmosphäre bieten. Outdoor-Fans freuen sich, den Tag im Einklang mit der Natur erleben zu dürfen. Wer kein Sandwiches eingepackt hat, kann in einem der Restaurants türkische Gerichte bestellen. 

  • Adresse: Ihlara Valley
  • Öffnungszeiten: 07.00 bis 17.00 Uhr täglich

Unterirdische Stadt Derinkuyu

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Bjørn Christian Tørrissen, Derinkuyu Underground City, CC BY-SA 3.0

Derinkuyu ist die populärste unterirdische Stadt in Kappadokien. Der tiefe Unterschlupf wurde laut Forschern schon vor über 4000 Jahren errichtet. Das etwa 6000 Quadratmeter große Tunnelsystem wurde übrigens durch Zufall bei Renovierungsarbeiten eines Kellers gefunden. 

Die unterirdische Stadt wurde in der Vergangenheit von den Christen genutzt, um sich vor den feindlichen Angriffen zu verstecken und Schutz zu finden. Das Versteck bot Platz für bis zu 1000 Flüchtlinge. Die unterirdische Stadt war in verschiedene Bereiche wie Wohnräume, Küchen, Speisesäle, Ställe und Kirchen aufgeteilt. 

Zum heutigen Stand sind etwa elf Stockwerke der Untergrundstadt freigelegt und besuchbar. Man vermutet aber, dass es mindestens doppelt so viele Etagen gibt.

In Kappadokien gibt es weitere unterirdische Städte wie Kaymaklı, Acıgöl, Tatlarin, Özkonak oder Mazıköy. Man vermutet, dass es in der gesamten Region zwischen 150 und 200 solche Untergrundverstecke gibt. 

Zelve Open Air Museum

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©fromsalih – Pixabay.com

Das Zelve Open Air Museum liegt nur etwa acht Kilometer von Göreme entfernt. Zelve war bis 1953 von Menschen besiedelt, die in den Tuffsteinfelsen lebten. Aufgrund eines schweren Erdbebens und der drohenden Einsturzgefahr wurden die Bewohner jedoch evakuiert. 

Im Gegensatz zur Klostersiedlung des Freilichtmuseums Göreme, war Zelve eine kleine bewohnte Stadt mit Kloster. Seit 1967 ist Zelve ein Museum. Aufgrund der voranschreitenden Erosion sind mittlerweile viele Bereiche gesperrt. 

Übernachtung in einem Höhlenhotel

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©SashSegal – Pixabay.com

Im Mai 2021 hatte ich das Glück in einem Höhlenhotel (Göreme Mansion) in Göreme übernachten zu dürfen. Während der Pandemiezeit hat die Übernachtung nur 27 Euro mit Frühstück gekostet. Mittlerweile muss man leider über 80 Euro für die Übernachtung im Doppelzimmer bezahlen. Ach wie teuer die Türkei geworden ist. 

Das Göreme Masion ist kein natürliches Höhlenhotel, sondern ein nachgebautes. Es riecht somit weder nach Feuchtigkeit oder Schimmel bei gleichem Feeling. Das Beste an diesem Hotel in Göreme war das Frühstück auf der Dachterrasse. Siehe selbst auf dem Foto. 

Geheimtipp: Soğanlı-Tal

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Munalas, Soğanlı Cappadocia rock formations, CC BY-SA 4.0

Zum Abschluss der 10 besten Sehenswürdigkeiten in Kappadokien möchte ich noch kurz einen Geheimtipp loswerden. Das Soğanlı-Tal liegt etwa eine Fahrstunde südlich von Göreme. Die Landschaft beherbergt ebenfalls eine beachtliche Anzahl an Felsenkirchen und Höhlenbauten aus Tuffgestein. Die Gegend war vom 9. bis zum 13. Jahrhundert von byzantinischen Mönchen besiedelt. 

Im Gegensatz zum touristischen Göreme verläuft sich aber fast kein Besucher ins Soğanlı-Tal. So kann man atemberaubende Landschaften, Trekkingstrecken und Höhlenbauten in aller Ruhe erkunden. Ob das Soğanlı-Tal jemals so populär wie der Rest von Kappadokien wird? 

Welche weiteren Aktivitäten gibt es in Kappadokien?

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Figen Kalkan, ATV Safari, Göreme, CC BY-SA 4.0

Neben Sightseeing, Wandern und Ballonfahren gibt es in Kappadokien noch weitere Highlights:

  • Fotografie: Man muss kein professioneller Fotograf sein, um die schönen Landschaften und Motive in Kappadokien aufzunehmen. Bereits ein günstiges Smartphone oder eine Kompaktkamera reichen aus, um die bizarren Felsformationen, farbenfrohen Ballons und ehemaligen Kirchen festzuhalten. 
  • Quad oder ATV-Safari: Abenteuer, die nach dem Adrenalinkick suchen, können sich einer ATV-Tour durch die Vulkanlandschaft anschließen. Auf Offroad mal richtig Gas geben? In Kappadokien ist es möglich. 
  • Reiten: Deutlich umweltfreundlicher gelingt ein Ausritt auf dem Pferd. Ich bin zwar kein Reitfan, habe aber zahlreiche Touristen auf Pferden durch die Märchenlandschaft reiten sehen. 
  • Weinverkostung: Die Qualität der vollmundigen Weine in Kappadokien sind auf das Klima sowie den vulkanischen Boden zurückzuführen. Warum nicht bei einer Weinverkostung teilnehmen und dabei die Aromen und Sorten der Region kennenlernen.
  • Töpfertour: Die Gegend um Avanos ist bekannt für seine Handwerkskunst. In einer Töpferwerkstatt erfährst du nicht nur Details über die Tradition, sondern kannst auch selbst Hand anlegen. 
  • Kochkurse: Lerne bei einer türkischen Familie, wie man Spezialitäten in Kappadokien zubereitet. 
  • Dinnershow in einer Höhle: Während des Abendessen in einem Höhlenrestaurant kannst du eine Reihe von Volkstänzen und eine Bauchtanzshow anschauen.
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©WaldWeitWeb – Pixabay.com

Häufig gestellte Fragen rund um Kappadokien

Was ist das bekannteste Gericht in Kappadokien?

Die Türkei ist allgemein für ihre Vielfalt an leckeren Gerichten und Speisen bekannt. Als lokale Spezialität in Kappadokien isst man gerne Testi Kebab. Es handelt sich um ein geschmortes Fleischgericht, das in einem Tontopf zubereitet wird. Neben Fleisch enthält die Speise ebenfalls zahlreiche Gemüsesorten. Die Zubereitung erfolgt über mehrere Stunden hinweg. 

Manti ist eine weitere Spezialität, die aus Zentralanatolien kommt. Man könnte die Speise auch als türkische Ravioli bezeichnen. Es handelt sich dabei um kleine Teigtaschen, die mit Hackfleisch und Gewürzen gefüllt werden. Manti wird in der Regel mit Joghurt und dicker Tomatensauce serviert. 

Die Region rund um Kappadokien ist außerdem für Koftur bekannt. Es handelt sich dabei um eine Nachspeise, die aus Traubenmelasse hergestellt wird. Aus diesem Grund wird Koftur häufig als türkische Gummibärchen bezeichnet. Meist ist die Leckerei auf lokalen Märkten in der Gegend zu finden.

Wo kann man in Kappadokien übernachten?

frühstück göreme
Viele Unterkünfte und Hotels bieten ein üppiges Frühstück auf der Dachterrasse an

Wer Kappadokien in seiner vollen Pracht erleben möchte, sollte unbedingt in einem Höhlenhotel schlafen. Davon gibt es einige in Göreme. Die meisten aber sind keine originalen Höhlen, sondern moderne Nachbauten im besagten Stil. Da Höhlenhotels in Göreme sehr beliebt sind, sollte man unbedingt vorab buchen. 

Nachstehend habe ich einige Optionen für eine Übernachtung in Kappadokien recherchiert:

  • Secret Hill Cave Suites: Es handelt sich um ein recht neues Höhlenhotel. Außerdem werden Service, Lage und Sauberkeit mit “sehr gut” bewertet. Durch Höhenlage eine super Aussicht auf die Gegend.
  • Aydinli Cave Hotel: Liebevoll eingerichtete Zimmer, Suiten verfügen über Badewanne, vielfältiges Frühstück, Dachterrasse um Ballonfahrten zu sehen
  • Kelebek Special Cave Hotel & Spa: Luxus pur,  viele Details, besonders gepflegte Terrassen und Außenanlagen, Pool, bester Aussichtspunkt
  • Nomads Cave Hotel & Rooftop: Günstige Übernachtung im Mehrbettzimmer inklusive Frühstück

Günstige Übernachtungen in Kappadokien gibt es ab 15 Euro im Mehrbettzimmer. Für 50 Euro kann man bereits in einer sauberen Höhle der Mittel übernachten. Luxus gibt es ab 150 Euro. Oftmals ist dann auch ein Pool in der Anlage integriert. Fast alle oder wenn nicht sogar alle Unterkünfte haben aber eins gemeinsam: Eine Dachterrasse mit Blick auf die Ballonfahrten. Schließlich ist es das Highlight einer Reise nach Kappadokien. Natürlich entscheidet hier auch wieder die Lage. Wer weiter oben ist, gewinnt in der Regel. 

Wer übrigens dem Trubel von Göreme etwas entgehen möchte, kann auch in anderen Städten Kappadokiens übernachten. In Uçhisar, Çavuşin oder Ortahisar ist es nicht nur ruhiger, sondern auch etwas günstiger. 

Wann ist die beste Reisezeit für Kappadokien?

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Kappadokien lässt sich das ganze Jahr bereisen

Das Wetter in Kappadokien spielt generell das ganze Jahr über mit. Allerdings wird es in den Sommermonaten sehr heiß. Bei Temperaturen von 30 Grad Celsius machen Entdeckungs- und Wandertouren nicht viel Spaß. Außerdem ist Hochsaison. Dabei steigen nicht nur die Preise auf ein hohes Level, sondern gleichzeitig besuchen viele Touristen Kappadokien. 

Für mich sind die Monate April, Mai oder Ende September, Oktober die beste Reisezeit für Kappadokien. Bei meinem ersten Besuch war ich Anfang November in Kappadokien. Zwar war es früh mit einstelligen Temperaturen noch sehr kalt, aber ab Mittag durchaus sehr angenehm. Sobald die Sonne am Himmel steht, steigen die Temperaturen schnell. 

Vergiss allerdings nicht, dass die Gegend um Kappadokien auf einer Höhe von etwa 1000 bis 1300 Meter liegt. In den Wintermonaten fallen die Temperaturen nachts bis auf Minus 5 Grad Celsius. In den Höhlen ist es mit Heizung oder Klimaanlage meist angenehm warm. Im gesamten Jahr gibt es nur circa 50 Regentage, weshalb du fast immer von Sonnenschein ausgehen kannst. In der Nebenzeit profitierst du von günstigeren Preisen und hast mehr Platz zum Erkunden. 

Wie reist man nach Kappadokien?

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Mit dem Flugzeug bist du besonders schnell in Kappadokien

Viele Touristen besuchen Kappadokien innerhalb einer Rundreise. Von Antalya aus geht es meist über Konya und schließlich nach Kappadokien. Kappadokien kann aber auch bestens auf eigene Faust besucht werden. Wer lediglich Zentralanatolien ansteuern möchte, findet von Deutschland aus Flüge nach Kappadokien mit Umstieg in Istanbul. 

Egal von welcher deutschen Stadt man fliegt, in der türkischen Hauptstadt erfolgt stets ein Stopover. Direktflüge nach Kappadokien gibt es keine aus Deutschland. Die bekannteste Fluggesellschaft ist Turkish Airlines. 

Wer sich bereits in der Türkei befindet, kann zum nahegelegenen Flughafen Nevsehir oder Kayseri fliegen. Vom Flughafen Nevsehir sind es lediglich 40 Kilometer nach Göreme. Wer nach Kayseri fliegt, muss 80 Kilometer bis zum Herzen von Kappadokien zurücklegen. Beides ist problemlos mit einem Minibus (Dolmus) möglich. Schneller und komfortabler legt man die Strecke mittels Privattransfer zurück.

Natürlich fahren auch Reisebusse von vielen Städten der Türkei aus nach Kappadokien. Aufgrund der günstigen Flugpreise würde ich einen Flug hingegen immer vorziehen.

Flexibler unterwegs bist du in Kappadokien mit einem Mietwagen. Auf diversen Vergleichsportalen findest du das beste Angebot. Als ich im April 2022 in der Türkei unterwegs war, bin ich von Antalya aus mit dem Mietwagen nach Kappadokien gefahren. Die Straßen und Autobahnen in der Türkei sind sehr gut ausgebaut. Für die gesamte Strecke benötigst du von Antalya nach Kappadokien benötigst du ohne Pause etwa 7 bis 8 Stunden.

Was soll man unbedingt für eine Reise nach Kappadokien mitbringen?

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Mit festen Schuhen lässt sich Kappadokien besonders komfortabel und sicher erkunden

Zu den essentiellen Dingen für Kappadokien gehört auf jeden Fall festes Schuhwerk. Wer zwischen den Höhlenbauten abseits von asphaltierten Straßen unterwegs ist, sollte gute Schuhe mitbringen. Generell reichen Sportschuhe mit guter Sohle. Wander- oder Trekkingschuhe mit fester und rutschfester Sohle sind hingegen noch besser. Von offenen Schuhen, Flip-Flops et cetera rate ich dir ausserhalb von Göreme auf jeden Fall ab. 

Außerdem solltest du unbedingt Sonnencreme einpacken. Ich habe Göreme das erste Mal im November 2021 bereist und einen leichten Sonnenbrand bekommen. Die Sonne im Süden ist nicht zu unterschätzen. Wer außerhalb der Sommermonate nach Kappadokien reist, sollte entsprechende Kleidung einpacken. Eine dünne Jacke ist nie verkehrt. Vergiss nicht, die Gegend um Kappadokien liegt auf 1000 Metern. Vor allem nach Einbruch der Dunkelheit und früh am Morgen bei der Ballonfahrt kann es empfindlich kühl werden. 

Wie lange sollte man in der Gegend der Felsformationen und Vulkanlandschaften bleiben?

reisedauer göreme
3 bis 5 Tage solltest du dir Zeit nehmen um Göreme und die Umgebung zu erkunden

In Kappadokien gibt es viele Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Je mehr Zeit du hast, desto besser. Als Minimum würde ich drei volle Tage einplanen, um die besten Highlights in der Gegend kennenzulernen. Insofern du auch Sehenswürdigkeiten außerhalb von Göreme sehen möchtest, benötigst du mehr Zeit. Fünf Tage sollten ausreichend sein, um viele Sehenswürdigkeiten in Kappadokien zu erleben. Im Idealfall reist du mit dem Mietwagen, was dir volle Flexibilität bietet. 

Mein Fazit zu Kappadokien

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Blick auf das Taubental

Kappadokien ist einzigartig! Die vielseitigen Landschaften in Kombination mit der Kultur und den Traditionen der Gegend lockt viele Besucher an. Klar ist die Gegend mittlerweile touristisch erschlossen. Auch wenn ich persönliche solche Orte am liebsten meide, bleibt einem in Kappadokien nichts anderes übrig, als sich einzuordnen. Das faszinierende Wunder der Natur muss man einfach gesehen haben. Alleine schon die bunten Heißluftballons über die felsigen Formationen gleiten zu sehen ist ein Highlight für sich.

Ich war mittlerweile sogar schon zweimal in Kappadokien. Beim ersten Mal war ich im November in der Gegend unterwegs. Bereits damals gab es Massen an Touristen. Das zweite Mal hatte ich “Glück”, während der Corona-Pandemie Kappadokien besuchen zu dürfen. Zwar fanden dann keine Ballonfahrten statt, allerdings gab es auch nur sehr wenige Touristen und günstige Preise. 

Gerne würde ich die Gegend noch ein drittes Mal besuchen, dann aber wieder in der Nebensaison und fernab von Göreme. Die weniger touristisch erschlossenen Ortschaften sind definitiv auch einen Besuch wert.

Hast du noch weitere Fragen zu Kappadokien?

bester fotospot göreme
Wo ist dein bester Fotospot?

Schreib mir gerne, falls dir noch weitere Fragen zu Kappadokien einfallen. Falls du schon in der Gegend unterwegs warst, wo ist dein bester Fotospot?

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