
Das beschauliche Bergstädtchen Kruja ist vor allem wegen seiner geschichtlichen Ereignisse bekannt. Des Weiteren gibt es eine Festung, eine Altstadt mit originalem Kopfsteinpflaster sowie einen Basar. Naja, etwas touristisch ist das malerische Städtchen natürlich schon.
Nur etwa 40 Minuten von Tirana entfernt, lohnt sich Kruja definitiv für einen Tagesausflug während des Albanien-Urlaubs. Das Städtchen liegt auf etwa 500 Meter Höhe. Von oben kann man zudem einen tollen Panoramablick genießen, zumindest wenn das Wetter stimmt.
Übrigens war Kruja auch die erste Hauptstadt Albaniens, zumindest während des Mittelalters. Übrigens bedeutet Kruja übersetzt Brunnen oder Quelle. Im Zeitalter der türkischen Besatzung hat Kruja den türkischen Namen Akçahisar erhalten, was übersetzt: weiße Burg bedeutet.
In den nachstehenden Abschnitten erzähle ich Euch mehr über das kleine Städtchen und dessen Highlights.
Skanderbeg gegen die Osmanen in Kruja
Wer sich etwas mit der Geschichte von Albanien befasst hat, hat sicherlich schon einmal den Namen Skanderbeg gehört. Der Nationalheld Albaniens ist tatsächlich in Kruja geboren. Der militärische Befehlshaber hat es während des 14. Jahrhunderts geschafft, den Osmanen jahrelang Widerstand zu leisten. Auch wenn Albanien nach seinem Tod immer noch teilweise zum osmanischen Reich gehört, ist das Volk dem mutigen Helden sehr dankbar.
Aus diesem Grund findet man nicht nur in Tirana, sondern auch in Kruja ein Denkmal von Skanderbeg.
Kruja: Sehenswürdigkeiten
Burg von Kruja mit Museum

Die Burg von Kruja ist neben der Geschichte das wichtigste Highlight der Stadt. Während der Osmanen Besatzung war die Festung ein wichtiger strategischer Punkt für Skanderbeg und seine Militäroperationen.
Ganz oben auf dem Hügel gelegen, bietet die Festung aus dem 4. Jahrhundert einen spektakulären Blick auf das Tal und das Meer. Zudem ist die Location ein idealer Platz für Fotos.
Allerdings muss ich ehrlich zugeben, dass von der Festung selbst größtenteils nur noch die Umrisse und Struktur übrig geblieben sind. Etwas imposanter ist der Eingang der Festung, der über ein großes Tor erfolgt. Außerdem sind noch die alten Wege aus Kopfsteinpflaster zu erkennen.
Man hat die Popularität der geschichtlichen Ereignisse genutzt und direkt ein neues Museum auf dem Gelände der Burg errichtet. Im Museum erfährt man mehr von der Geschichte und dem Widerstands Skanderbegs gegen die Osmanen. Außerdem kann man diverse Ausstellungsstücke wie Waffen, Rüstungen und alte Artefakte sehen.
Schlendern durch die Altstadt und den Basar von Kruja


Wer schon einmal in der Türkei war, wird die Ähnlichkeit zum Basar in Kruja erkennen können. In albanischer Sprache ist der Basar als Çarshia e Vjetër bekannt. Es handelt sich eben um einen typischen Basar mit osmanischen Gesichtszügen. Die Altstadt Krujas zieht sich über Kopfsteinpflaster.
Links und rechts sind überall touristische Läden. Dort kann man nicht nur Teppiche, sondern auch T-Shirts, Wollmützen, Magnete und weiteren Krimskrams kaufen. Ich habe früher Magnete aller Länder gesammelt, bis ich irgendwann genervt war, dass sie bei jedem Öffnen vom Kühlschrank fallen. Seitdem habe ich es gelassen.
Allerdings muss ich gestehen, dass die Altstadt wirklich hübsch ist. Alleine schon das Durchlaufen lohnt sich. Im Gegensatz zu anderen Ländern wird man in Albanien zum größten Teil in Ruhe gelassen. Die Verkäufer nerven überhaupt nicht und sind wenig anstrengend. Zudem erhält man als Tourist sehr faire Preise, überhaupt nicht zu vergleichen mit Ägypten!!
Kaffee trinken für einen Euro
Nach dem Streifen durch die Stadt wurde ich irgendwann etwas schlapp und habe mich auf den Weg in ein Café gemacht. In der Hauptstraße Krujas gibt es wirklich ein großes Angebot. Neben großen Hotels mit Terrasse gibt es auch kleinere Lokalitäten für einen kräftigen Kaffee. Ich mag es gerne, mich unter lokale Menschen zu mischen und habe dementsprechend ein Café gewählt. Es war eine ganz normale Kneipe, nichts besonders posh, aber auch nicht heruntergekommen.
Beim Bezahlen wollte der junge Inhaber einen Euro, anstelle der albanischen Währung Lek von mir. 🙂 Ich beschwere mich hier nicht um den Wert eines Euros, sondern um die Tatsache, dass ich als Tourist mehr bezahlen müsse als ein Albaner. Zumal wusste er nicht mal, wie viel Lek ein Euro wert ist. Ich hatte zu dem Zeitpunkt auch überhaupt keine Euro Münzen mehr dabei.
Schließlich hat er mir 120 Lek für einen Espresso abgeknöpft, was ich ganz schön dreist fand. Als ich später auf meinen Minibus zurück nach Tirana gewartet habe, hat der Espresso woanders nur 50 Lek gekostet – ein ganz gewöhnlicher lokaler Preis.
Dies war aber auch das einzige Mal in mehreren Wochen Albanienreise, dass ich so etwas erfahren habe. Ich würde es nicht als negatives Erlebnis abstempeln, sondern als etwas frech. Allgemein sind Albaner sehr ehrliche Menschen. Dennoch rate ich Dir stets nach dem Preis zu fragen, bevor du etwas bestellst/kaufst.
Häufig gestellte Fragen rund um Kruja
Wie kommt man am besten nach Kruja in Albanien?

Wer ohne Mietwagen in Albanien unterwegs ist, kann mit dem Minibus nach Kruja anreisen, Von Tiranas Busterminal (Terminali i Autobusave të Veriut dhe Jugut) sind es lediglich 40 Minuten. Die Fahrt hat im Juni 2022 nicht mehr als 1,50 Euro gekostet. Einige Minivans fahren lediglich bis Fushe-Kruje, wo man umsteigen muss. Von dort sind es noch einmal etwa zehn Kilometer den Berg hoch.
Wie lange in Kruja bleiben?
Kruja ist ein ideales Ausflugsziel, das man an einem Tag entdecken kann. Von Tirana aus hat man genügend Zeit, um Kruja zu besuchen. Wer sich etwas länger Zeit lässt, bleibt am besten über Nacht in Kruja. Dann kann man am nächsten Morgen ein leckeres Frühstück mit Blick auf das Tal genießen. Ebenfalls sind Wanderrouten rund um Kruja möglich.