
Wer das erste Mal nach Albanien reist, hat Berat vielleicht nicht auf der Prioritätenliste stehen. Die Stadt der tausend Fenster ist aber definitiv eine Reise wert. Berat liegt etwa 100 Kilometer südlich von Tirana und lässt sich gut an einem Tag besuchen. Ich empfehle allerdings eine Übernachtung, um das Ambiente der Stadt richtig genießen zu können.
Berat ist übrigens Teil des Weltkulturerbes. Neben einer interessanten Altstadt, ist das Highlight wohl die Burganlage, die über der Stadt thront.
Berat: Sehenswürdigkeiten und Tipps
Die Stadt Berat bietet eine einmalige Architektur. Die Stadt der tausend Fenster ist für seine zahlreichen Häuser aus dem Osmanischen Reich bekannt. Die Häuser liegen am Hügel der Stadt und sehen besonders toll bei tiefstehender Sonne aus. Dann erscheinen die rustikalen, weiß gestrichenen Häusern mit ihren langgezogenen Fenstern sehr schön. Rund um Berat befinden sich zudem zahlreiche Weinberge mit roten und weißen Rebsorten.
Berat Burganlage besuchen


Bei einem Ausflug nach Berat zählt die Burganlage definitiv zu den Top-Destination aller Sehenswürdigkeiten. Auch wenn der Aufstieg auf den steilen Hügel sehr anstrengend ist, wird man anschließend von einem spektakulären Blick belohnt.
Ganz oben befindet sich eine Plattform, von der man nicht nur auf die Stadt Berat, sondern auch auf den Fluss und die umliegenden Berge schauen kann.

Das markante Wahrzeichen stammt aus dem 13. Jahrhundert aus der Zeit des Byzantinischen Reichs. Neben alten Wehrgängen und Türmen lassen sich ebenfalls zahlreiche Verteidigungswälle sehen. Da lediglich die Überreste vorhanden sind, zahlt man für die Burg keinen Eintritt.
Innerhalb des historischen Gassen findet man einige Touristenrestaurants und kleine Shops. Zu den Restaurants kann ich nichts sagen, da ich dort nicht essen war. Im großen Innenhof des Schlosses gibt es eine Art Garten mit Ruheplatz. Dort kann man ein kühles Korca Bier oder auch Wasser kaufen.
Das Berat Castle ist ein wichtiges Symbol und ein Muss für alle Besucher der historischen Stadt.

Onufri Museum
Wer sich für religiöse Kunstwerke und Ikonen aus verschiedenen Epochen zwischen dem 16. bis 20. Jahrhundert interessiert, sollte das Onufri Museum besuchen. Neben der Handwerkskunst erfährt man in der Ausstellung auch Details aus der albanischen Malerei.
Onufri war ein außergewöhnlicher, albanischer Ikonenmaler mit großem Talent. Neben künstlerischen Meisterwerken hat Onufri auch religiöse Artefakte hergestellt. Das Onufri Museum liegt auf dem Hügel in den Gassen der ehemaligen Festungsanlage von Berat.
Spaziergang durch die Altstadt


Beim Schlendern durch die enge Altstadt von Berat kann man nicht nur alte Bauten bestaunen, sondern auch das Treiben der Einheimischen beobachten. Man findet nicht nur Märkte, Handwerk, sondern das wahre Leben in einer albanischen Kleinstadt.
Durch Berat fließt außerdem der Osum-Fluss, der mittels Gorica-Brücke sowie einer alten Steinbrücke überquert werden kann. Von dort aus lassen sich die osmanischen Häuser besonders gut betrachten.
In den heißen Sommermonaten ist Berat am Tag wie ausgestorben. Erst mit dem Untergehen der Sonne wenn die Temperatur erträglichen werden kommmen die Menschen aus ihren Häusern. Genau dann ist die Uhrzeit für einen “Xhiro” auf der Flaniermeile. In Berat gibt es diese Flaniermeile, die mit zahlreichen Restaurants und Café bestückt ist. Viele Albaner genießen ihren abendlichen Spaziergang in Begleitung von Familie und Freunden.
Lokale Küche probieren
Wo probiert man am besten die albanische Küche, wenn nicht in Berat. Zu meinen Favoriten zählt die Grillküche “Zgara Zaloshnja”, die leckeres Essen zum vernünftigen Preis anbietet. Je nach Jahreszeit wird drinnen oder auf der gemütlichen Außenterrasse serviert.
Neben albanischen Salaten kann man auch gegrillte Fleischgerichte, Käse, gefüllte Paprika und Pasta probieren. Dazu gibt es Softdrinks, Wein oder Bier.
Mein Lieblingscafé befindet sich auf der Flaniermeile Berats. Bei Shtëpia e Kafes Gimi genießt man verschiedenen Kaffeesorte, Gebäck, Kuchen und sogar Eisbecher. Die moderne Atmosphäre wirkt sehr entspannt.
Besuch von religiösen Stätten

In Berat gibt es nicht nur mehrere Moscheen, sondern auch mehrere orthodoxe sowie christliche Kirchen zu besichtigen. Eine der orthodoxen Kirchen (Kisha e Shen Triadhës) befindet sich am Rande der Burganlage. Leider war sie bei meinem Besuch geschlossen. Angeblich hat sie schöne ikonografische Wandmalereien im Innenraum.
Häufig gestellte Fragen über Berat

Wo in Berat übernachten?
Auf meiner Albanienreise in 2022 habe ich im Guest House Pashollari übernachtet. Die Pension liegt etwas außerhalb oben auf einem Hügel. Der 10-minütige Fußweg lohnt sich, denn von dort oben genießt man den besten Blick auf die Stadt Berat. Nach Ankunft wird man vom netten Besitzer mit einem Raki empfangen.
Wer Italienischkenntnisse hat, ist im Vorteil. Der ältere Herr hat 30 Jahre seines Lebens in Italien verbracht. Sein Sohn spricht hingegen Englisch. Am nächsten Morgen durfte ich ein leckeres Frühstück mit Omelette genießen.
Ansonsten gibt es noch viele weitere Übernachtungsmöglichkeiten zentral in Berat. Ich bevorzuge ruhige Lagen und habe den kleinen Anstieg in Kauf genommen.
Wie lange sollte man in Berat bleiben?
Eine Übernachtung in Berat sollte ausreichend sein, um die Sehenswürdigkeiten in Ruhe zu besuchen.
Wo ist der schönste Sonnenuntergang in Berat?
Den schönsten Blick auf den Sonnenuntergang kann man von der Burg aus erhaschen.
Wie kommt man am besten nach Berat?
Mit einem Minivan erreicht man Berat innerhalb von drei Stunden aus Tirana. Die meisten fahren über Durres. Der direkte Weg würde nur etwas über 2 Stunden in Anspruch nehmen.