
Bei Ankunft in Bukarest war ich zunächst geschockt. Die 1,8 Millionen Metropole und Hauptstadt Rumäniens war ein Schock im Vergleich zum malerischen Transsilvanien. Nicht nur die Autofahrer waren aggressiver, sondern auch die Leute waren weit weniger freundlich.
Bukarest ist stark von der kommunistischen Ära geprägt. Großbauten und Blocks beherrschen das Stadtbild. Aber zwischendrin liegen auch immer wieder Grünanlagen und Parks. Aus diesem Grund wird Bukarest oftmals auch als “Paris des Ostens” bezeichnet. Außerdem ist die Altstadt sehr interessant.
Dafür birgt Bukarest zahlreiche Sehenswürdigkeiten, eine reiche Geschichte und viele Museen. Die Mischung macht’s in der Hauptstadt Rumäniens. Nach vollen drei Tagen konnte ich mir einen guten Überblick über die Metropole verschaffen. Meine Zweifel waren schnell verflogen und ich war schließlich froh, dass ich die Bukarest besuchen durfte.
Bukarest: Sehenswürdigkeiten und Highlights
Die Metropole Bukarest bietet mehr Sehenswürdigkeiten, als man zunächst annehmen würde. Neben dem Mega-Moloch von Ceausescu Palast gibt es auch Highlights wie den Triumphbogen, etwa 30 Museen, Kirchen, Grünanlagen und eine ausgiebige Barszene in der Altstadt. Auch Kulturliebhaber kommen auf ihre Kosten – So bietet Bukarest zahlreiche Theater, eine Staatsoper und mehrere Konzerthallen.
Altstadt – Lipscani Viertel

Die Altstadt von Bukarest heißt in rumänischer Sprache „Centrul Vechi“. Das historische Juwel erstreckt sich über mehrere Blocks und bietet eine Menge Sehenswürdigkeiten und Unterhaltung.
Das mittelalterliche Herz von Bukarest befindet sich rund um die Lipscani-Straße. Lipscani, auf Deutsch übersetzt, bedeutet übrigens “Leipzig”. Hier kannst du das kulturelle und historische Herz von Bukarest erleben. Bei einem Spaziergang über Kopfsteinpflaster Wege kommst du vorbei an teils einsturzgefährdeten Bauten und neu renovierten Häusern beherbergen. Es gibt vermutlich wenige Städte, die solch einen Kontrast bieten.
Das Umfeld von Lipscani ist mit einer Vielzahl von architektonischen Stilen gesäumt. Von mittelalterlichen Kirchen und Klöstern bis hin zu barocken Palästen und neoklassizistischen Villen gibt es hier eine interessante Mischung zu sehen.
Die historische Altstadt ist allerdings im Wandel. Viele dieser Gebäude wurden liebevoll restauriert und in Boutiquen, Kunstgalerien, Restaurants und Bars umgewandelt. Die Mischung in Lipscani ist einzigartig.
Die Altstadt ist bekannt für ihr lebendiges Nachtleben, mit einer Vielzahl von Bars, Clubs und Musikveranstaltungen. Nicht nur am Wochenende wird bis in die Morgenstunden gefeiert.
Mittlerweile ist das Lipscani-Viertel zum absoluten Touristen-Hotspot geworden. Im Gegensatz zu anderen Stadtteilen sind auch die Preise höher. Im Vergleich mit anderen Ländern ist es in Bukarest natürlich immer noch günstig, aber Einheimischen meiden die Altstadt. Beim Schlendern durch Lipscani kann man sich ein Bild vom ältesten Teil Bukarests machen.
- Adresse: Strada Lipscani
Macca-Vilacrosse Passage

Beim Flanieren durch die Pasajul Macca Villacrosse hat man teilweise das Gefühl, in Mailand, Rom oder Paris zu sein. Die überdachten Passagen beherbergen zahlreiche Cafés, Bars sowie Boutiquen und andere Geschäfte. Durch das Glasdach wird das Innere mit natürlichem Licht durchflutet, was eine einzigartige und malerische Atmosphäre schafft.
Bukarests Sehenswürdigkeit wurde Ende des 19. Jahrhunderts in neoklassizistischer Architektur erbaut. Seit 1997 wurde die Macca-Villacrosse Passage als historisches Denkmal erklärt. Heute ist die Passage wie eine Reise in die Vergangenheit.
- Adresse: Macca-Vilacrosse Passage
Hanul lui Manuc: Bukarests letzte Karawanserei

Hanul lui Manuc, oder Manucs Gasthaus, ist eines der ältesten Gebäude in Bukarest und die letzte funktionierende Karawanserei in der Hauptstadt Rumäniens.
Die Karawanserei wurde 1808 von dem armenischen Kaufmann Manuc Bei erbaut und diente ursprünglich als Gasthaus und Handelszentrum. Das Gebäude ist ein hervorragendes Beispiel für die traditionelle Balkanarchitektur. Es enthält einen großen Innenhof, der von zweistöckigen Arkaden umgeben ist. Die Balkone sind traditionell aus Holz. Ebenfalls beherbergt die Karawanserei mehrere unterirdische Keller, die einst als Lager und Weinkeller dienten.
Heute beherbergt das Hanul lui Manuc Gebäude ein Restaurant, das traditionelle rumänische Gerichte anbietet. Neben Schweinenacken, Hackfleischröllchen und Kalbsragout gibt es auch leckere Pastrami, Bohnen, Ofenkartoffeln und andere klassische Speisen. Das Essen wird außerdem mit rumänischer Musik begleitet.
In der Vergangenheit war Hanul lui Manuc außerdem Schauplatz wichtiger Ereignisse in der rumänischen Geschichte. 1811 fand eine Versammlung von Würdenträgern zur Beendigung des Russisch-Türkischen Kriegs statt.
Ein Besuch in Hanul lui Manuc ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Auch wenn man nicht dort essen möchte, lohnt sich ein Blick in den großen Innenhof.
- Adresse: Hanu‘ lui Manuc
- Öffnungszeiten: Mo-Do: 10:00 bis 24:00 Uhr, Fr,Sa,So: 10:00 Uhr bis 02:00 Uhr
- Website: https://www.hanumanucrestaurant.ro/en/
Besuch der bekanntesten Buchhandlung Bukarest

Die Carturesti Carusel wird im Deutschen mit „Karussell der Sichtbücher“ übersetzt. Die bekannte Buchhandlung liegt im Herzen der Altstadt von Bukarest. Das Gebäude wurde im 19. Jahrhundert von der wohlhabenden Chrissoveloni-Familie erbaut und diente ursprünglich als Bank. Nach einer umfangreichen Renovierung wurde das Gebäude 2015 in eine Buchhandlung umgewandelt.
Die Buchhandlung ist bekannt für ihr strahlend-weißes Interieur, ihr Glasdach sowie ihre spiralförmige Treppe. Letztere hat der Buchhandlung den Zusatz „Karussell“ verliehen. Die Kombination aus einfallendem Tageslicht, dem außergewöhnlichen Design und der Einrichtung machen Lust auf einen längeren Besuch.
Das sechsstöckige Gebäude beherbergt Tausende von Büchern, Alben und DVD´s. Im oberen Stock befindet sich ein Bistro. Im Erdgeschoss enthält ein Bistro. Dort kannst du eine Tasse Kaffee oder einen Snack genießen, während du in den neuen Büchern schmökerst.
Im Untergeschoss befindet sich ein Multimedia-Raum, der für Filmvorführungen bis hin zu Konzerten und Buchpräsentationen dient. Im obersten Stockwerk befindet sich eine Kunstgalerie, die Werke von rumänischen und internationalen Künstlern ausstellt.
Mit seiner modernen Architektur und seiner riesigen Auswahl an Büchern ist Carturesti Carusel heute mehr als nur eine Buchhandlung. Buch- und Kunstliebhaber werden den Ort lieben.
- Adresse: Cărturești Carusel
- Öffnungszeiten: 10:00 bis 22:00 Uhr täglich
Curtea Veche – Der alte Fürstenhof

Der alte Fürstenhof ist eine der ältesten und wichtigsten historischen Stätten in Bukarest. Das Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es wurde als Residenz für Vlad III. Drăculea, der als Vlad der Pfähler bekannt ist, erbaut.
Heute sind von der Curtea Veche nur noch Ruinen übrig, darunter die Überreste von Gebäuden, Mauern und Brunnen.
- Adresse: Curtea Veche Palace
St. Anton-Kirche

Die St. Anton-Kirche oder auch Biserica Buna Vestire ist die älteste Kirche und das älteste erhaltene Bauwerk in Bukarest. Sie wurde 1559 in byzantinischer Architektur erbaut. Das Gebäude diente zwei Jahrhunderte lang als Krönungsort der Herren der Walachei. Besonders gut hat mir die Außenfassade mit ihren rötlichen Streifen gefallen. Aber auch das Innere mit seinen Decken- und Wandmalereien ist wunderschön.


Im Laufe der Jahrhunderte hat die St. Anton-Kirche Kriege, Erdbeben und Brände erlitten. Nach der Restauration wurde sie wiederhergestellt.
- Adresse: „Saint Anthony“ Church
Kloster Stavropoleos

Die Stavropoleos-Kirche ist eigentlich ein rumänisch-orthodoxes Kloster. Der Name des Bauwerks stammt vom alten griechischen Wort „Stauropolis“ ab, was „Stadt des Kreuzes“ bedeutet.
Der Bau erfolgte 1724 im Brâncoveanu-Sti, welcher die byzantinische, osmanische und westliche Kunst kombiniert. Das Kloster ist bekannt für seine beeindruckende Fassade, die mit komplizierten Steinmetzarbeiten und Fresken verziert ist. Auch das Interieur mit Ikonen und Wandmalereien ist sehr schön anzusehen.
Neben der Kirche befindet sich ein malerischer Innenhof, eine wahre Ruheoase in der Altstadt von Bukarest. Er ist mit Hängepflanzen und Grabsteinen aus dem 18. und 19. Jahrhundert gefüllt ist. An den Rundbögen lässt sich der Einfluss des osmanischen Stiles erkennen.
Wer in der Altstadt unterwegs ist, sollte das Kloster auf jeden Fall kurz besuchen.
- Adresse: The Church of the „Stavropoleos“ Monastery
- Website: https://www.stavropoleos.ro/en/monastery/the-church-of-stavropoleos-monastery/
Nationalmuseum für die Landesgeschichte Rumäniens
Das Nationalmuseum ist ein Muss für jeden, der mehr von der interessanten Geschichte der Stadt und des Landes erfahren möchte. Das Museum wurde 1970 gegründet und befindet sich in einem beeindruckenden neoklassizistischen Gebäude. Ursprünglich befand sich die Postsparkasse im Gebäude.
Im Museum befinden sich etwa 700.000 Exponate und Ausstellungsstücke, darunter archäologische Funde, Münzen, Bücher, Karten und Kunstwerke. Eine der beste Ausstellungen im Museum ist die Schatzkammer. Letztere enthält eine Sammlung von Gold- und Silberschmuck, Münzen und anderen wertvollen Objekten verschiedener Epochen.
Zu den Dauerausstellungen gehören ein Gipsabdruck der gesamten Trajanssäule, die rumänischen Kronjuwelen und der Pietroasele-Schatz. Zudem gibt es monatlich wechselnde Expositionen, Bildungsprogramme und Veranstaltungen, darunter Vorträge, Workshops und Führungen.
- Adresse: National Museum of Romanian History
- Öffnungszeiten: Mi-So: 10:00 bis 18:00 Uhr
- Eintritt: 4 Euro (August 2023)
- Website: https://www.mnir.ro/
Weitere Sehenswürdigkeiten in Bukarest außerhalb der Altstadt
Rumänisches Athenäum

Das rumänische Athenäums Bukarest ist Sehenswürdigkeiten und eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler der Stadt. Das Athenäum wurde zwischen 1886 und 1888 nach Plänen eines französischen Architekten im neoklassizistischen Stil erbaut. Das Gebäude ist bekannt für seine prächtige Fassade mit ionischen Säulen, Skulpturen und Fresken. Seine mächtige Kuppel ist schon aus der Ferne zu sehen.
Ursprünglich war die Fläche für den Bau eines Zirkus vorgesehen. Später sollte das Gebäude Sitz einer literarischen Gesellschaft werden. Wegen des fehlenden finanziellen Mitteln wurde das Gebäude später zur Konzerthalle umgebaut.
In der Gegenwart beherbergt das Athenäum eine Konzerthalle, die Platz für bis zu 800 Zuschauer bietet. Aktuell beheimatet es Philharmonie George Enescu und ist Schauplatz zahlreicher Konzerte, Festivals und kultureller Veranstaltungen. Von den Sitzplätzen aus können die Besucher ein großes Fresko sehen. Es stellt die komplette Geschichte Rumäniens von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg dar.
- Adresse: The Romanian Athenaeum
- Website: https://www.fge.org.ro/
Platz der Revolution

Der Platz der Revolution liegt im gleichnamigen Park. Es ist der Ort, an dem die rumänische Revolution im Jahr 1989 ihren Höhepunkt erreichte. Hier hielt Nicolae Ceaușescu, der damalige kommunistische Diktator, seine letzte Rede. Anschließend flüchteten Ceaușescu und seine Frau mit einem Helikopter. Anschließend wurden sie beide hingerichtet.
Dieser Platz markiert das Ende des kommunistischen Regimes in Rumänien und den Beginn eines neuen demokratischen Zeitalters. Heute ist der Platz der Revolution von Regierungsgebäuden, Museen und kulturellen Einrichtungen umgeben..
Ebenfalls befindet sich hier das Denkmal der Wiedergeburt. Die 25 Meter hohe Säule wurde im Jahr 2005 eingeweiht. Sie soll an die Opfer der Revolution von 1989 erinnern. An deren Spitze ist ein „Kronendorn“ angebracht. Das Symbol erinnert an das Leiden und den Mut der Revolutionäre. Oftmals wird das Symbol auch ins Lächerliche gezogen und “Kartoffel am Spieß“ genannt. Naja, ein bisschen sieht es schon so aus.
Jedes Jahr am 22. Dezember versammeln sich Menschen am Denkmal der Wiedergeburt, um der Opfer zu gedenken.
- Adresse: Piața Revoluției
Nationalmuseum der Kunst – Königspalast von Bukarest
Der Königspalast wurde im 19. Jahrhundert erbaut und diente als offizielle Residenz für mehrere rumänische Monarchen. Beispielsweise war es der Wohnsitz von König Carol I. und König Michael I. Im Inneren des Palastes befinden sich zahlreiche prächtige Räume, darunter der Thronsaal, der Ballsaal und der Kaisersaal, die alle mit feinen Kunstwerken und Antiquitäten geschmückt sind. Auch die Marmortreppen zwischen den Stockwerken sind sehr beeindruckend.
Der Palast wurde während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, aber in den 1950er Jahren wieder aufgebaut und in ein Kunstmuseum umgewandelt. Seitdem beherbergt er das Nationalmuseum der Kunst von Rumänien. Kunstliebhaber schätzen das Wahrzeichen der Stadt.
Das Museum umfasst drei Galerien:
- für mittelalterliche und moderne rumänische Kunst
- für europäische Kunst
- für zeitgenössische Kunst
Insgesamt befinden sich 70.000 Kunstwerke im Nationalmuseum der Kunst. Weitere Galerien gibt es in den Nebengebäude: Museum der Kunstsammler, Zambaccian-Museum, Pallady-Museum.
- Adresse: National Museum of Art
- Öffnungszeiten: Mi-So: 10:00 bis 18:00 Uhr
- Website: https://mnar.ro/en/
Parlamentsgebäude vom ehemaligen Megalomaniac Ceausescu

Das Parlamentsgebäude erscheint surreal. Wenn man direkt davor steht, fühlt man sich nicht wie in Bukarest, sondern in der tiefsten Sowjetunion. Aber sind wir mal ehrlich, besonders hübsch sieht er nicht aus. Ich würde sogar vorsichtig das Wort “hässlich” in den Mund nehmen.
Der Palast des Volkes ist trotzdem beeindruckend, wenn auch umstritten. Zumal ließ er ein ganzes Stadtviertel für seinen monströsen Bau abreißen. Zusätzlich hat er sich auf seinen Reisen nach China und Nordkorea imponieren lassen. Doch musste Ceausescus im Anschluss wirklich solch ein Gebäude bauen lassen?

Anscheinend ja, denn er wollte Eindruck schinden. Und das schaffte er auch. Sein Palast ist nämlich nicht nur das schwerste Gebäude der Welt, sondern auch das zweitgrößte Verwaltungsgebäude nach dem Pentagon in Washington. Das Gebäude hat mehr als 1.000 Zimmer, darunter zahlreiche Büros, Konferenzräume, Säle und sogar einen Atombunker. Für den Bau ließ der größenwahnsinnige Diktator hauptsächlich Marmor aus Rumänien und Siebenbürgen verwenden. Ebenfalls wurden 3.500 Tonnen! Kristall für die Kronleuchter verwendet. Imposant ist auch seine Höhe von 86 Metern.
Der Bau beschäftigte von 1983 bis 1898 etwa 20.000 Arbeiter und 700 Architekten. Der damalige Auftraggeber Ceausescu wusste nur damals noch nicht, dass er die Fertigstellung überhaupt nicht erleben würde. Nach dem Tod des Diktators gab es zahlreiche Streitigkeiten um die Fertigstellung des Gebäudes. Dennoch hat man den Palast fertiggestellt, allerdings in „Palast des Parlaments“ umbenannt.
In der Gegenwart lässt sich nur ein kleiner Teil des Palastes in einer geführten Tour besichtigen. Um das Gebäude betreten zu dürfen, muss man einen Pass dabei haben.
- Adresse: Palace of Parliament
- Website: http://cic.cdep.ro/en/opening-hours-and-tariffs
Boulevard Unirii

Der Boulevard Unirii ist eine sehr bekannte Allee in Bukarest. Nicolae Ceaușescu ließ sie im gleichen Zug mit dem Parlamentsgebäude errichten. Er wollte eine Verkehrsader schaffen, die nicht nur länger, sondern auch breiter ist als das Pariser Vorbild der Champs-Élysées.
Das schaffte er schließlich, auch wenn der Boulevard Unirii nur einen halben Meter breiter ist. Um die Ambitionen des kommunistischen Diktators durchzusetzen, mussten zahlreiche historische Gebäude und Villen abgerissen werden.
Der Boulevard ist auch bekannt für seine zahlreichen Brunnen, die bei Dunkelheit eine kitschige Wassershow bieten. Seit 2012 befindet sich die Nationalbibliothek Rumäniens am Boulevard Unirii.
Triumphbogen – Arcul de Triumf

Der Triumphbogen Bukarest ist ein Symbol des Nationalstolzes. Nach dem Vorbild des berühmten Arc de Triomphe in Paris hat man in Bukarest ein ähnliches Denkmal errichten lassen. Der Triumphbogen wurde nach dem Ersten Weltkrieg zur Vereinigung der unabhängigen Staaten Rumäniens gebaut.
Bevor der jetzige Triumphbogen entstand, gab es bereits einige Vorläufer, die aber nicht standhielten. Auch Ausführungen aus Holz im Jahr 1932 und Gips waren bereits wenige Jahre später in einem maroden Zustand. Erst später in 1936 fertigte man das haltbare Denkmal aus Granit.
Während der kommunistischen Ära erlitt der Triumphbogen mutwilligen Schaden. Das Regime hat seitliche Inschriften, die Worte von Ferdinand I zerstört. Heute enthält die Fassade des Bogens zahlreiche Skulpturen und Reliefs.
Der Triumphbogen ist zudem ein wichtiger Ort für öffentliche Veranstaltungen und Feierlichkeiten. Jedes Jahr am 1. Dezember, dem Nationalfeiertag Rumäniens, findet eine Militärparade statt.
An Samstagen und Sonntagen können Besucher das enthaltene Museum einschließlich Aussichtsplattform besuchen. Von oben ist der Blick besonders toll. Getreu dem Original Triumphbogen in Paris, fließt auch hier der Verkehr sternförmig am Boden vorbei.
Als ich dort war, gab es leider Stau. Übrigens ist es sehr gefährlich, die Straße zu überqueren, um den Triumphbogen zu erreichen. Hier bitte aufpassen.
- Adresse: The Triumphal Arch
- Öffnungszeiten: Sa+So 14.00 bis 21:00 Uhr
- Website: https://www.monumentfor.ro/
Park von König-Michael-I.

Deutlich weniger hektisch geht es am nebenliegenden Park von König-Michael dem I. zu. Mit einer Fläche von etwa 187 Hektar, einschließlich des Herastrau-Sees, bietet der Park eine grüne Oase der Ruhe inmitten der geschäftigen Stadt.
Gleichzeitig ist die Grünanlage das größte Erholungsgebiet in Bukarest. Der Park wurde in den 1930er Jahren angelegt und 2018 nach dem letzten König Michael I. von Rumänien benannt.
Der Park beherbergt mehrere Sportanlagen, darunter Tennisplätze, Fußballfelder und eine Joggingstrecke. Es gibt auch mehrere Spielplätze für Kinder und Picknickbereiche. Auf dem Herastrau-See sind sogar Bootstouren möglich.
Über den Park verteilt sind zudem mehrere Restaurants und Cafés, darunter sogar ein Hard Rock Café angesiedelt. Ebenfalls enthält der Park von König-Michael dem I. ein kleines Dorfmuseum, welches das ländliche Leben in Rumänien darstellen soll. Während der warmen Jahreszeit finden häufig Events und Konzerte im Park statt.
- Adresse: King Mihai I Park (Herăstrău) CA
Cismigiu Park

Der Cismigiu Park ist eine weitere große Grünanlage, die allerdings näher am Zentrum liegt. Er gilt als der älteste öffentliche Garten der Stadt und ist ein beliebter Ort für Einheimische und Touristen gleichermaßen.
Der Park entstand Ende des 18. Jahrhunderts angelegt und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 17 Hektar. Er wurde von dem deutschen Landschaftsarchitekten Carl Meyer entworfen, der auch an der Gestaltung des berühmten Wiener Stadtparks beteiligt war.
Der Cismigiu Park ist im Stil eines englischen Gartens gestaltet, mit gewundenen Wegen, malerischen Brücken und einer Vielzahl von Bäumen und Pflanzen.
Eine der Hauptattraktionen des Parks ist der große See in der Mitte, der im Sommer zum Bootfahren und im Winter zum Schlittschuhlaufen genutzt wird.
Der Cismigiu Park beherbergt auch mehrere Gärten, darunter einen französischen Garten und einen Rosengarten.
- Adresse: Grădina Cișmigiu
Entlang an der „Pariser“ Prachtstraße Calea Victoriei

Die Siegesstraße, so heißt Cala Victoriei auf Deutsch ist eine der ältesten Straßen Bukarests. Der Name ist übrigens aufgrund des Sieges gegen die Türken in 1878 entstanden.
Calea Victoriei wurde im 17. Jahrhundert angelegt und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer der prächtigsten Straßen der Stadt.
Die Straße ist gesäumt von einer Vielzahl von historischen Gebäuden, darunter Paläste, Museen, Kirchen und Luxushotels. Zu den bemerkenswertesten Gebäuden gehören der Cantacuzino-Palast, der Königliche Palast und das CEC-Palais, das Hauptsitz der Sparkasse ist.
Calea Victoriei ist auch bekannt für ihre luxuriösen Boutiquen und Designerläden, die sie zu einem beliebten Ziel für Shopping-Enthusiasten machen. Viele Gebäude auf der Straße erinnern an das westliche Paris.
Ein Spaziergang entlang der Calea Victoriei ist wie eine Reise durch die Geschichte von Bukarest. Jedes Gebäude erzählt eine Geschichte. Jede Ecke offenbart ein Stück der Vergangenheit der Stadt.
- Adresse: Piața Unirii
Zusammenfassung der Geschichte Bukarests

Bukarests Geschichte reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Die Stadt wurde erstmals 1459 in einem Dokument des Fürsten Vlad III. Drăculea erwähnt, besser bekannt als Vlad der Pfähler.
Damals wurde Bukarest schnell zu einer kleinen Handwerkersiedlung mit Fürstensitz in der Region der Walachei.
Im 16. Jahrhundert fiel Bukarest unter die Kontrolle des Osmanischen Reiches. Während dieser Zeit wuchs Bukarest und wurde zu einem wichtigen Handelszentrum. Die Stadt war bekannt für ihre Handwerker und Händler und war ein wichtiger Knotenpunkt auf den Handelsrouten zwischen dem Osmanischen Reich und Westeuropa.
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Bukarest mehrmals von verschiedenen Mächten besetzt, darunter die Habsburger und die Russen. Trotz dieser Unruhen blieb die Stadt ein wichtiges Handels- und Kulturzentrum.
Im 19. Jahrhundert konnte sich die Walachei vom Osmanischen Reich lösen und vereinigte sich mit der benachbarten Moldau. Daraufhin wurde das moderne Rumänien gebildet. Gleichzeitig wurde Bukarest die Hauptstadt des Landes.
Der Aufschwung hielt bis zum Ersten Weltkrieg. Durch das Bündnis mit den Alliierten wurde die Stadt besetzt und stark beschädigt.
In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Stadt einen neuen Aufschwung, die ihr den Spitznamen „Paris des Ostens“ einbrachte. Diese Periode endete jedoch mit dem Zweiten Weltkrieg und der anschließenden kommunistischen Herrschaft, die das Stadtbild stark prägte.
Der damalige Diktator hat viele historische Gebäude abreißen lassen, um Platz für monumentale kommunistische Projekte wie den Parlamentspalast zu machen.
Die kommunistische Herrschaft in Rumänien endete 1989 mit einer blutigen Revolution. Seitdem hat Bukarest einen Prozess der politischen und wirtschaftlichen Transformation durchlaufen. Heute ist die Stadt ein lebendiges Zentrum von Kultur, Geschichte und Nachtleben. Das beliebte Reiseziel wird auch von immer mehr westlichen Touristen angesteuert.
Häufig gestellte Fragen rund um Bukarest
Gibt es günstige Hotels in Bukarest?

Die pulsierende Hauptstadt Rumäniens bietet eine breite Palette an Übernachtungsmöglichkeiten für alle Reisenden. Egal, ob Du auf der Suche nach Luxus eines besseren Hotels, dem Charme eines Boutique-Hotels, der Gemütlichkeit einer Pension oder der Geselligkeit einer Jugendherberge sind, Bukarest hat für jeden etwas zu bieten.
In den folgenden Abschnitten stelle ich die besten Übernachtungsmöglichkeiten in Bukarest vor.
- Günstiges Hostel: Das Bedsy-Hostel wird von den Betreibern Fernando und Carmen geführt. Bei meinem Besuch im Oktober 2019 waren sie noch in einem alten Gebäude. Eine bessere Gastfreundlichkeit ist wohl unmöglich. Definitiv das beste Hostel in Bukarest.
- Preiswertes Einzelzimmer: Das Hotel Trianon bietet eine preiswerte und komfortable Unterkunft in Bukarest. Die Doppel- und Dreibettzimmer sind mit Annehmlichkeiten wie Klimaanlage, kostenlosem WLAN und Flachbildfernsehern ausgestattet.
- Gute Mittelklasse: Das Mercure Bucharest City Center 4-Sterne-Hotel bietet komfortable Zimmer, ein Fitnesscenter und ein Restaurant. Es liegt im Stadtzentrum, in der Nähe des rumänischen Athenäums und der Calea Victoriei, einer der Hauptstraßen von Bukarest.
- Gehobene Klasse: Das luxuriöse 5-Sterne InterContinental Bucharestl bietet geräumige Zimmer mit atemberaubendem Blick auf die Stadt, ein Fitnesscenter, einen Innenpool und mehrere Restaurants. Es befindet sich im Stadtzentrum, in der Nähe des Nationaltheaters und des Universitätsplatzes.
Wo authentisch Essen in Bukarest?
Caru cu Bere

Wer in Bukarest nach authentischem rumänischem Essen sucht, ist im Caru cu Bere richtig. Das Restaurant heißt übersetzt “Bierwagen”. Es ist eines der ältesten und bekanntesten Restaurants in Bukarest.
Caru cu Bere wurde 1879 gegründet und befindet sich in einem beeindruckenden neogotischen Gebäude. Das rustikale Innere ist ebenso original mit Holzschnitzereien, Buntglasfenstern und Wandmalereien versehen.
Auf der Speisekarte stehen klassische Gerichte wie Sarmale (gefüllte Kohlrouladen), Mici (gegrillte Fleischrollen) und Ciorba de burta (rumänische Kuttelsuppe). Das Restaurant ist auch berühmt für sein Bier, das nach einem alten Rezept gebraut wird. Bei bestem Essen und Trinken finden auch häufig rumänische Musikshows statt.
Im Sommer kann man auf der Außenterrasse sitzen, insofern Platz ist. Außerdem bietet das traditionelle Restaurant auch Frühstück an.
- Adresse: Caru‘ cu bere
- Öffnungszeiten: 09:00 bis 24:00 Uhr täglich
- Website: https://www.carucubere.ro/en/
Lacrimi și Sfinți
Ein weiterer Restauranttipp in Bukarest ist das moderne Lacrimi și Sfinți, was „Tränen und Heilige“ bedeutet. Das Restaurant ist bekannt für seine kreative Interpretation der traditionellen rumänischen Küche und sein gemütliches, rustikales Ambiente.
- Adresse: Lacrimi și Sfinți
The Artist
Das Restaurant “The Artist” bietet ein gehobenes kulinarisches Erlebnis. Das Restaurant, das sich in einem eleganten neoklassizistischen Gebäude befindet, ist für seine kreative Küche und sein elegantes Ambiente gehobenes kulinarisches Erlebnis. The Artist befindet sich etwa fünf Kilometer nördlich des Zentrums.
- Adresse: the ARTIST Restaurant
Wie erfolgt die Anreise nach Bukarest?

Die Anreise nach Bukarest ist schnell und einfach per Flugzeug möglich. Von zahlreichen Flughäfen Deutschlands aus gibt es Direktflüge in die rumänische Hauptstadt.
Beispielsweise fliegt die Airline Wizzair von den Standorten Dortmund, Memmingen, Hamburg und Nürnberg nach Bukarest. Auch Ryanair fliegt Bukarest von Berlin aus. Von München aus fliegt sogar die deutsche Lufthansa in die rumänische Hauptstadt.
Allgemein bietet Bukarest eine gute Verkehrsanbindung. Beispielsweise bietet es sich an, in Bukarest zu landen und von dort aus das Land zu erkunden. Die gute Anbindung an Bus und Bahn ermöglicht eine einfache Tour durch Transsilvanien.
Wie kommt man vom Flughafen Bukarest ins Zentrum?
Der Bukarester Flughafen liegt etwa 20 Kilometer nördlich des Zentrums. Am günstigsten ist der Transfer mit der Express-Buslinie 783, die den Flughafen mit dem Zentrum verbindet. Der Bus fährt rund um die Uhr und kostet umgerechnet etwa 60 Cent.
Ebenfalls kann man mit dem Zug nach Bukarest fahren. Allerdings ist der Bahnhof Bukarest-Nord etwa 40 Fußminuten von der Altstadt entfernt. Die Fahrzeit beträgt etwa 20 Minuten.
Ein Taxi sollte nicht mehr als 20 bis 25 Euro kosten. Allerdings gibt es viele schwarze Schafe am Flughafen. Am besten machst du den Preis vor Beginn der Fahrt aus.
Wann ist die beste Reisezeit für Bukarest?


Das Wetter in Bukarest gemäßigt kontinental. Die Sommer sind mit Temperaturen von 25 bis 30 Grad Celsius sehr warm bis heiß. Wer nicht mit der Hitze umgehen kann, sollte am besten in den Übergangsmonaten Mai und Juni, sowie September, Anfang Oktober nach Bukarest reisen.
Während der Winterzeit von Dezember bis Februar liegen die Tagestemperaturen nur bei 0 bis 3 Grad Celsius. Nachts fallen die Temperaturen sogar auf Minus 5 Grad Celsius und weniger ab. Schnee kommt häufig vor in Bukarest. Mit der richtigen Kleidung kann man Bukarest allerdings das ganze Jahr über bereisen.
Wie lange sollte ich in Bukarest bleiben?
Die Aufenthaltsdauer hängt stark von deinem Vorhaben und deinen Interessen ab. Generell würde ich mindestens zwei volle Tage für Bukarests Sehenswürdigkeiten planen. Wer etwas länger bleibt, hat genügend Zeit, Museen und andere kulturelle Einrichtungen zu besuchen. Langeweile kommt garantiert nicht auf. Neben den zahlreichen Aktivitäten bietet die Stadt auch einige Grünflächen und Parks zur Erholung.
Was meinst du zur Hauptstadt Rumäniens? Ist Bukarest eine Reise wert?