Bosnien Herzegowina: Sehenswürdigkeiten und Tipps

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vg wortBosnien und Herzegowina liegt auf dem südlichen Balkan und gehört zu Osteuropa. Das Land hat schwere Zeiten hinter sich. Beim Jugoslawien und Bosnienkrieg gab es viele Kriegsopfer. Über die Jahre hinweg wurde das Land langsam wieder aufgebaut, dennoch zählt die Wirtschaft zu den schwächeren in Europa. Korruption, immer wieder aufkommen politische Konflikte und eine hohe Arbeitslosenquote bremsen die Entwicklung in Bosnien und Herzegowina.

Als ich im Juni 2022 auf meiner Balkantour durch Bosnien und Herzegowina gereist bin, war ich sehr angetan. Vor allem die Bevölkerung selbst hat mich beeindruckt. Trotz der schwierigen Zustände hatten sie immer ein Lächeln auf den Lippen. Die Verständigung klappte bei den Jüngeren auf Englisch, bei der älteren Generation mit Hand und Fuß. Einige sprachen sogar Deutsch. 

Die ehrliche Art und Herzlichkeit hat bei mir auf jeden Fall einen gewaltigen Eindruck hinterlassen. Das Land hat viel Potenzial, vor allem im Bezug auf den Tourismus. 

Bosnien und Herzegowina – Die perfekte Mischung aus Okzident und Orient

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Laut Statistiken kommen jährlich durchschnittlich lediglich etwas über eine Million Touristen nach Bosnien und Herzegowina. Bei einer Gesamtbevölkerung von 3,2 Millionen ist dies immerhin ein Drittel. Die meisten Touristen besuchen Mostar und Sarajevo. Kein Wunder, die Mittelmeerküste rund um die Stadt Neum ist nur rund zehn Kilometer lang. Die meisten Urlauber machen Badeurlaub lieber im Nachbarland Montenegro oder Kroatien.

Bosnien und Herzegowina ist hingegen ein populäres Ziel für Individualtouristen. Das Land ist eine Mischung aus Okzident und Orient und damit ideal als Kultur-Reiseziel. Aber auch Naturfreunde werden bei einer Reise durch das kleine Balkanland überrascht sein. So auch meine Erfahrung. 

Die Mischung aus westlicher Kultur und dem Orient ist super interessant. Bei einer Reise durch Bosnien und Herzegowina kann man verschiedene architektonische Stile erkennen. Mittendrin sind natürlich immer noch die Schandtaten des Krieges zu erkennen. 

Auch bei der Bestellung von Essen sind die kulinarischen Einflüsse aus Ost und West stark präsent. Cevap und Salate aus der Mittelmeerküche findet man nahezu überall. 

Ein kurzer Blick auf die Geschichte von Bosnien und Herzegowina

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Die Geschichte von Bosnien und Herzegowina ist dominiert von der Kriegszeit in den 1990er Jahren. Doch viele Jahrhunderte vor dem Krieg war das Gebiet des heutigen Balkanlandes von den Illyrern bewohnt. Sie betrieben Acker- und Bergbau und handelten mit Silber. Später wurde das Gebiet Teil des Römischen Reiches. Als das Römische Reich geteilt wurde, war Bosnien und Herzegowina erst Teil des Weströmischen, später Teil des Byzantinischen Reichs. 

Mit der Ankunft der Slawen im 6. und 7. Jahrhundert wurden die ersten Fürstentümer der Serben und Kroaten gegründet. Im 12. Jahrhundert entstand das autonome Fürstentum Bosnien.Mit der Ankunft der Osmanen im 15. Jahrhundert wurde auch der Islam in das heutige Bosnien und Herzegowina gebracht. Die Osmanen blieben für etwa 400 Jahre in der Region und verbreiteten ihre Kultur. Viele Menschen haben dabei den neuen Glauben angenommen. 

Allerdings gab es weiterhin eine große orthodoxe Bevölkerung, die gegen die osmanische Herrschaft anging. So gab es später Kriegserklärung seitens Serbien und Montenegro gegen das Osmanische Reich. 

Zu dieser Zeit haben sich auch die Russen eingemischt und schließlich gegen die Osmanen gekämpft. Als das Osmanische Reich zu bröckeln begann, wurde Bosnien und Herzegowina im Jahr 1878 dem Verwaltungsgebiet von Österreich-Ungarn zugeordnet.

Das Attentat von Sarajevo

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Die Serben waren überhaupt nicht zufrieden, unter die Österreichisch-Ungarischen Monarchie gestellt zu sein. Die Situation eskalierte durch das Attentat von Sarajevo. Dabei wurden der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Frau getötet. Österreich-Ungarn erklärte daraufhin Serbien den Krieg, was wiederum den Ersten Weltkrieg auslöste. 

Nach Kriegsende wurde das Land Bestandteil des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen. Später in 1929 wurden die einzelnen Reiche zum großen Königreich Jugoslawien vereint. Aber auch der neue Vielvölkerstaat war ständig unter Spannungen. 

Zweiter Weltkrieg

Nur wenige Jahre später, während des Zweiten Weltkrieges 1941 wurde der serbische Teil von deutschen und italienischen Truppen besetzt. Bosnien und Herzegowina und Kroatien erklärten sich damals für unabhängig. Während dieser Zeit wurde Bosnien und Herzegowina vom kroatischen Faschisten Ante Pavelic regiert. Der Faschicht verfolgte nicht nur Serben, sondern auch Juden und Kommunisten. Die muslimischen Bosnier wurden zu „Kroaten islamischen Glaubens“.

Der damals kommunistische Widerstandskämpfer Tito ging gegen die aufstrebende kroatische Armee an und hat schließlich die sozialkommunistische Volksrepublik Jugoslawiens ausgerufen. Bosniaken, Serben und Kroaten wurden von nun an gleichgestellt. 

Aufkommender Bosnienkrieg

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Durch immer wieder aufkommende Konflikte zwischen den ethnischen Volksgruppen innerhalb von Bosnien und Herzegowina zerbrach irgendwie der Nationalgedanke und die Einheit Jugoslawiens. Nach den freien Wahlen in 1991 erklärte sich Bosnien und Herzegowina schließlich 1992 als unabhängig. Der Zerfall des sozialkommunistischen Volksrepublik Jugoslawiens führte zu einem blutigen Krieg. 

Als Kriegsparteien standen sich die bosnischen Serben und die muslimischen Bosniaken gegenüber. Erst im Jahr 1993 kam es zu Verhandlungen, woraufhin man ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet und die Bosniakisch-Kroatische Föderation gegründet hat. Also kam es weiterhin zu Übergriffen zwischen den Volksgruppen.

Schließlich mischten sich auch die USA ein, um mit der Beteiligung der Europäischen Union Frieden zu vermitteln. 

Durch den Friedensvertrag von Dayton hat man Bosnien und Herzegowina in die Republika Srpska und die Föderation Bosnien und Herzegowina aufgeteilt. Seitdem wird das Land von drei Vertreter unterschiedlicher Volksgruppen verwaltet. 

Der Bosnienkrieg dauerte von 1992 bis 1995 an. Insgesamt kamen mehr als zwei Millionen Menschen ums Leben. 

Bosnien und Herzegowina nach dem Krieg und heute

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Das neue Bosnien und Herzegowina setzt sich seit dem Abkommen aus den zwei Teilrepubliken Föderation von Bosnien und Herzegowina (FBiH) und der Republika Srpska (RS) zusammen. Die Zeit nach dem Kriegsende war sehr mühsam. Viele Städte und Infrastrukturen mussten neu und teilweise mit Hilfsorganisationen wieder aufgebaut werden.

Zwar erkennt man heute immer noch eine Spaltung der ethnischen Gruppen, bis auf kleinere Konflikte ist es aber ruhig geblieben. Bosnien hat seit dem Krieg Fortschritte gemacht und sich der Europäischen Union angenähert. Ob das Balkanland seine Probleme politischen Blockaden und Korruption lösen kann, bleibt abzuwarten. 

In der Gegenwart hat Bosnien und Herzegowina mit einer hohen Arbeitslosenquote und einer schwachen Wirtschaft zu kämpfen. Im Jahr 2021 lag diese bei 17 Prozent. Die Jugendarbeitslosenquote soll sogar noch viel höher sein. Dies hat zur Folge, dass viele junge Menschen eine bessere Zukunft im Ausland suchen. 

Meiner Meinung nach hat das kleine Balkanland Potenzial, um mehr Touristen anzulocken. Die vielfältige Kultur, das leckere Essen und die einzigartige Naturwelt wird viele Besucher überraschen, insofern sie sich entscheiden, Bosnien und Herzegowina zu bereisen. 

Welche Sprache wird in Bosnien und Herzegowina gesprochen?

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Die bosnische Sprache gehört zur Gruppe der slawischen Sprachen. Die offizielle Schrift erfolgt in kyrillisch und lateinisch. Etwa 1,9 Millionen Menschen sprechen in Bosnien und Herzegowina Bosnisch. Aber auch in Serbien und Montenegro wird Bosnisch von circa 170.000 Personen gesprochen. Die bosnische Sprache ähnelt sehr der kroatischen und serbischen Sprache, sodass sich die Sprecher der drei Sprachen mühelos untereinander verständigen können. 

Bei meiner Reise durch Bosnien ist mir aufgefallen, dass viele jüngere Menschen auch Englisch sprechen. In touristischen Gebieten ist Englisch ebenfalls sehr verbreitet. Während der Kriegszeit sind viele nach Deutschland geflüchtet und können demnach sogar Deutsch sprechen. 

Ältere Personen sprechen hingegen nur die Landessprache. Aber auch da hat die Verständigung mit Hand und Fuß oder Google Translate geklappt. Während meiner Reise durch Bosnien war man sehr bemüht, mit mir zu kommunizieren. Irgendwie konnte ich mich immer verständigen. 

Bosnien Herzegowina: Sehenswürdigkeiten und Highlights

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Im Juni 2022 bin ich zehn Tage lang durch das kleine Balkanland gereist. Während dieser Zeit habe ich einen guten Eindruck gewonnen. Seitdem ist Bosnien und Herzegowina zu einem meiner persönlichen Lieblingsländer auf dem Balkan geworden. 

Das Land ist so vielfältig wie etwa Europa. Neben westlichen Einflüssen ist auch das Orientalische stark geprägt. In den nächsten Zeilen möchte ich meine persönlich besten Sehenswürdigkeiten in Bosnien und Herzegowina wiedergeben.

Sarajevo – Die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina

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Kein anderer Ort hat so einen mächtigen Eindruck hinterlassen wie die Hauptstadt Bosniens. Sarajevo ist heutzutage ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Während die Stadt während des Bosnienkriegs ordentlich in die Mangel genommen wurde, leben heute Christen, Muslime, Orthodoxe und Juden friedlich miteinander. 

In Sarajevo erfährt man die Geschichte Bosniens wie an keinem anderen Ort. Die Stadt bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie Museen, religiöse Stätten, eine gemischte Architektur und eine kulinarische Vielfalt. Bei einem Spaziergang durch Sarajevo fühlt man sich in einer zwiegespaltenen Welt zusammengesetzt aus dem modernen Westen und dem Orient. Noch heute sind die traurigen Ausmaße des Krieges deutlich zu erkennen. 

Außerdem war das Attentat von Sarajevo Schauplatz und Auslöser des Ersten Weltkrieges. 

Verlassene Bobbahn auf dem Trebević Berg in Sarajevo

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Besonders die jüngere Generation weiß nicht, dass Sarajevo Austragungsort der Olympischen Winterspiele im Jahr 1984 war. Südlich von Sarajevo gelegen, ragt der Trebević Berg hervor. Dieser Hügel wurde zur Austragung der Bobmeisterschaft während der Winterspiele genutzt. Noch heute lässt sich die verlassene Bobbahn einsehen. 

Wer möchte, kann den Trebević Berg zu Fuß besteigen oder mit der Gondelbahn nach oben fahren. Die umliegende, grüne Natur ist ideal für einen Spaziergang. Ebenfalls kann man von oben einen fantastischen Blick auf die Stadt Sarajevo und das Umfeld genießen. 

Stari Most – Mostar

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Nur nur die Stari Most (alte Brücke), sondern ganz Mostar ist für mich eines der besten Sehenswürdigkeiten Bosniens. Dabei ist sie nicht nur als Fotomotiv zu betrachten, sondern verbirgt eine wichtige Geschichte auf der Handelsroute durch Mostar. 

Die ehemalige von den Osmanen errichtete alte Brücke wurde während des Bosnienkrieges absichtlich zerstört. Nach dem Ende des Krieges hat man sie wieder mühevoll aufgebaut. Gleichzeitig dient sie als Symbol der Versöhnung zwischen West und Ost und den implizierten Volksgruppen. 

Seit mittlerweile mehreren Jahrzehnten ist die alte Brücke in Mostar Austragungsort der Sportart “Brückenspringen”. Die trainierten Springer ziehen dabei schaulustige Touristen an und verdienen so ihren Lebensunterhalt. Ebenfalls ist die Stari Most jährlich Austragungsort des Red Bull Cliff Divings.

Trebinje – Geheimtipp im Süden Herzegowinas

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Trebinje war meine erste Anlaufstelle, nachdem ich von Montenegro aus nach Bosnien und Herzegowina gereist bin. Die Kleinstadt ist mein persönlicher Geheimtipp. Sie beherbergt nicht nur ein kompaktes Zentrum, das die Kultur widerspiegelt, sondern auch eine idyllische Atmosphäre. 

Bei einem Spaziergang durch Trebinje und Überqueren des Flusses erhält man einen guten Einblick auf die Umgebung. Trebinje beherbergt mehrere Brücken, wovon die Perović Brücke die architektonisch interessanteste ist. Sie stammt aus dem Zeitalter des Osmanischen Reichs. Ebenfalls eignet sich Trebinje für Wanderungen rund um die Stadt. 

In Trebinje kann man außerdem noch sehr günstig Essen und Trinken. Das ruhige Flair lässt sich außerdem in einem der vielen Cafés genießen. In der Nähe lassen sich außerdem verschiedene Moscheen, Kirchen und Kloster besuchen. 

Blagaj-Kloster

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Das Blagaj Kloster in der Nähe von Mostar ist vor allem wegen seiner besonderen Lage direkt im Felsen der Buna Quelle bekannt. Je nach Reisezeit fließen bis zu 43.000 Liter pro Sekunde heraus. Umgeben von Klippen und üppiger Natur, dient das Kloster als Fotomotiv und Museum für türkische Wohnkultur. Vor etwa 600 Jahren wurde der Grundstein des Klosters gelegt. 

Am glasklaren Wasser entlang können Besucher nicht nur spazieren gehen, sondern auch entspannen. Einige Cafés und Restaurants bieten Verpflegung an und laden zum Verweilen ein.

Welche Gerichte sind typisch Bosnisch?

Die bosnische Küche hat Einflüsse der Balkanküche, der türkischen Küche sowie der Mittelmeerküche. Dank dieser kulturellen Mischung steht eine große Auswahl an Gerichten bereit. Nachstehend möchte ich auf die typischen Speisen eingehen, die du in Bosnien und Herzegowina probieren kannst. 

Cevapi – Auf die Länge kommt’s eben wohl an

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Das wohl bekannteste bosnische Gericht sind Cevapi. Hierzulande werden die Hackfleischröllchen als Cevapcici bezeichnet. Auch in anderen Balkanländern sind die kleinen Fleischröllchen zu finden. Man vermutet übrigens das Cevapi ihren Ursprung im ehemaligen Persien haben und durch die Osmanen auf den Balkan kamen. 

Im Gegensatz zu den 10 cm langen serbischen Hackfleischröllchen sind Cevapi in Bosnien nur 5 cm lang. Für die Zubereitung wird in der Regel Rinderhack eingesetzt. Manchmal fügt man einen Teil Lammfleisch hinzu. An Gewürzen setzen die Bosnier Salz, Bohnenkraut, Pfeffer und Paprikapulver ein. Serviert wird Cevapi mit Fladenbrot und Kaymak. 

Burek – Der beste Snack zu jeder Uhrzeit

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Gleich an zweiter Stelle nach Cevapi steht das Blätterteiggebäck Burek. Es handelt sich dabei um eine Art Schneckenkuchen aus Blätterteig, der mit Hackfleisch, Spinat, Käse oder Kartoffeln gefüllt und gebacken wird. 

Die herzhafte Teigspezialität ist günstig und macht satt. Meist wird zum Teig ein Löffel Joghurt gereicht. Die Zubereitung von Burek erfolgt in Bosnien im Sac, einem speziellen Feuertopf, der von oben und unten Hitze erhält. 

Bosanski Lonac – Bosnischer Eintopf

Bosnische Eintöpfe enthalten die Hauptzutaten Fleisch und Gemüse. Ein Teller Eintopf macht satt und ist günstig herzustellen. Bosanski Lonac wird je nach Gegend mit Lammfleisch, Rindfleisch, Kohl, Erbsen, Paprika, Zwiebeln, Kartoffeln, passierte Tomaten, Karotten, Petersilie, Paprikapulver, Olivenöl, Lorbeerblätter, Knoblauch und Pfeffer zubereitet. Nach Belieben kann man die ein oder andere Zutat weglassen. 

Bei der Zubereitung werden in einem großen Topf Fleisch und Gemüse abwechselnd in mehrere Schichten eingelegt. Anschließend wird Wasser oder Weißwein aufgefüllt. 

Den vollen Topf stellt man anschließend auf die Herdplatte und kocht ihn kurz auf. Anschließend lässt man ihn bei geringer Temperatur über zwei bis drei Stunden köcheln. Wichtig ist, dass das Fleisch gegart ist. 

Dolma

Den Begriff Dolma kennen vermutlich einige aus der Türkei. Denn dort gibt es ebenfalls Dolma, die der bosnischen Variante ähnlich sind. Das Wort “Dolma” heißt wörtlich übersetzt “gefüllt”. Unter bosnischen Dolma versteht man Kohlblätter, die mit Hackfleisch, Reis und diversen Gemüsesorten gefüllt sind. Oftmals wird das Gericht in Bosnien auch als “Japrak” bezeichnet. 

Bosnische Klepe – Teigtaschen bosnischer Art

Bosnische Klepe sehen fast so aus wie italienische Ravioli, aber nur fast. Ursprünglich stammt das Rezept der Teigtaschen aus der Türkei, wurde aber im Laufe der Zeit adaptiert. Der Teig der Klepe wird aus Weizenmehl, Ei, Öl und Wasser hergestellt. Gefüllt werden die bosnischen Teigtaschen mit Hackfleisch, Zwiebel, Knoblauch und Gewürz. Anschließend erfolgt das Kochen in Salzwasser. Serviert werden Bosnische Klepe mit einer kalten Knoblauch-Joghurt Soße oder Kaymak.

Bosanski sudžuk – Bosnische Rindswurst

Liebhaber von Fleisch kommen in Bosnien und Herzegowina voll auf ihre Kosten. Die Bosnische Rindswurst wird meist hausgemacht und enthält manchmal Knoblauch. Sie ist bekannt für ihren intensiven Geschmack und ihr würziges Aroma. 

Wer möchte, kann die bosnische Rindswurst grillen, braten oder backen. Häufig wird sie Brot, Zwiebeln und Kaymak serviert. Aufgrund ihres intensiven Aromas eignet sie sich auch als Zutat für bosnische Eintöpfe. 

Tufahija

Tufahija bosnisches dessert
Antidiskriminator, Tufahija in Morića Han, CC0 1.0

Tufahija ist ein bosnisches Dessert aus gefüllten Äpfeln. Für die Zubereitung muss ein Apfel geschält und vorsichtig entkernt werden. Der Boden muss hingegen intakt bleiben. Anschließend erfolgt die Füllung aus gehackten Walnüssen, Zucker und gemahlenem Zimt.

Anschließend legt man den gefüllten Apfel in einen Topf und köchelt ihn in Zuckerwasser. Durch die Hitze löst sich der Zucker auf. Anschließend entnimmt man den Apfel und übergießt ihn mit dem eigenen Sirup. Serviert wird Tufahija nach dem Abkühlen im Kühlschrank mit etwas Schlagsahne in einem breiten Glas.

Häufig gestellte Fragen rund um Bosnien und Herzegowina

Wie erfolgt die Anreise nach Bosnien und Herzegowina?

Ein Großteil der Touristen reist mit dem Flugzeug nach Bosnien und Herzegowina. Von den Flughäfen Köln/Bonn und Stuttgart gibt es Direktflüge nach Sarajevo. Airlines wie Ryanair und Wizzair fliegen auch nach Tuzla oder Banja Luka.  

Alternativ zum Flugzeug kann man auch mit dem Bus anreisen. Von vielen Städten Deutschlands fahren Busse in die Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina. Die Fahrt ist mit 24 Stunden allerdings deutlich länger als ein kurzer, zwei Stunden Flug. 

Für die eigene Anreise mit dem Auto benötigt man laut Google von Frankfurt nach Sarajevo etwa 15 Stunden. Wer eine längere Balkanreise plant, bleibt dem eigenen Auto sehr flexibler. Der Roadtrip nach Bosnien und Herzegowina führt durch Österreich, Slowenien und Kroatien. 

Alle genannten Länder berechnen übrigends eine Mautgebühr für die Nutzung der Autobahn. Neben den hohen Benzinkosten kommen also noch zusätzliche Kosten hinzu. Alternativ kann man auch einen Mietwagen vor Ort leihen, um weitere Nachbarländer zu besuchen. 

Was ist die Währung von Bosnien und Herzegowina?

Bis 1998, als Bosnien und Herzegowina noch in drei ethnischen Teilgebiete gespalten war, wurden der Bosnische Dinar, die kroatische Kuna und der (neue) jugoslawische Dinar eingesetzt. Des Weiteren war die damalige Deutsche Mark sehr verbreitet und akzeptiert. 

Seit den 1960er Jahren wurde die D-Mark von Gastarbeitern mit zurück in die Heimat gebracht und dort wegen ihrer Stabilität geschätzt.

Heutzutage setzt man in Bosnien und Herzegowina auf die Konvertible Mark als Zahlungsmittel. Die Konvertible Mark war bis 2001 im Verhältnis 1:1 an die Deutsche Mark gekoppelt. Seit 2002 nutzt man den gleichen Wechselkurs wie den Euro zur Deutschen Mark. Dies bedeutet, dass ein Euro genau 1,96 Konvertible Mark entspricht. Durch diese Koppelung schützen sich Bosnien und Herzegowina vor einer Inflation. 

Die Konvertible Mark ist in Scheinen zu 10 KM, 20 KM, 50 KM, 100 KM und 200 KM erhältlich. Des Weiteren gibt es Münzgeld in 5 Kf, 10 Kf, 20 Kf, 50 Kf, 1 KM, 2 KM und 5 KM. Die kleine Währung Kf steht übrigens für Fening – Na, kommt dir das Wort bekannt vor?

Wie zahlt man in Bosnien und Herzegowina?

Bei einer Reise durch Bosnien und Herzegowina kann man seine mitgebrachten Euros an vielen Stellen wechseln. Oftmals wird der Euro als Zahlungsmittel akzeptiert. Als Wechselgeld erhält man jedoch die lokale Währung. In größeren Städten ist auch die Zahlung mittels Kreditkarte möglich. In kleinen Supermärkten und lokalen Geschäften wird hingegen nur Bargeld angenommen. 

Mein Tipp zum Geld abheben: Wer über eine Kreditkarte der DKB verfügt, kann in Bosnien und Herzegowina am ATM der Ziraat Bank kostenlos Geld abheben. Ziraat Bank war die einzige Bank, die ich ohne Automatengebühren ausfindig gemacht habe. Bei anderen Banken zahlt man bis zu 10 KM pro Vorgang, was umgerechnet etwa fünf Euro entspricht. 

Wie kann ich nach Bosnien einreisen?

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Für die Einreise als Deutscher nach Bosnien und Herzegowina werden entweder ein gültiger Personalausweis oder ein Reisepass benötigt. Die Dokumente müssen bei Einreise noch drei Monate gültig sein. Deutsche Staatsangehörige können sich bis zu 90 Tage visumfrei in  Bosnien und Herzegowina aufhalten. Insgesamt ist so ein Aufenthalt von 180 Tagen pro Jahr möglich. 

Bei meiner Einreise von Montenegro nach Bosnien über Land habe ich im Juni 2022 einen Einreisestempel in den Pass bekommen. Bei der Ausreise hingegen gab es keinen weiteren Stempel. Bei einer Einreise mit dem Personalausweis werden die Einreisedaten vermutlich digital gespeichert. Leider kann ich hierzu keine weitere Auskunft geben. 

Ist Bosnien-Urlaub gefährlich?

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Adam Jones, Ph.D., War Ruin – Mostar – Bosnia and Herzegovina, CC BY-SA 3.0

Meiner Meinung nach ist Bosnien ein sehr sicheres Reiseziel. Nach dem Bosnienkrieg hat sich die Situation schon lange beruhigt. Ich würde Bosnien sogar sicherer als Berlin und andere Ecken Deutschlands einschätzen. Während meiner Reise durch das gebeutelte Balkanland hatte ich keine einzige negative Situation, ganz im Gegenteil, man versuchte mir immer zu helfen. 

In Bezug auf Wertsachen sollte man etwas Vorsicht walten lassen. Wer Smartphone und Geldbeutel eng am Körper trägt, wird keine Probleme haben. Wer mit dem eigenen Fahrzeug nach Bosnien/Herzegowina reist, sollte keine Wertsachen darin liegen lassen. Idealerweise parkt man Autos mit ausländischen Kennzeichen auf bewachten Parkplätzen. 

Laut dem Auswärtigen Amt kamen Autodiebstähle und Einbrüche in der Vergangenheit schon vor. 

Außerdem ist der Verkehr nicht zu unterschätzen. Im Gegensatz zu Deutschland geht es in Bosnien rauer auf den Straßen zu. Am besten fährt man nur bei Tageslicht und lässt das Auto bei Dunkelheit stehen. 

In manchen Gegenden sieht man noch rote Warnschilder mit einem Totenkopf und der  Aufschrift “Pazi Mine“. Auch wenn man sich in der Nachkriegszeit bemüht hat Landminen aufzuspüren und zu entfernen, besteht immer noch die Gefahr versteckter Minen. Aus diesem Grund sollte man auf keinen Fall auf unbefestigte Wege ausweichen.

Die meisten Naturparks sind sicher. Auf bestimmten Wanderstrecken ist ein lokaler Guide hingegen zu bevorzugen.

Ist Bosnien ein günstiges Reiseland?

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Mister No, Turistički informativni centar – panoramio (2), CC BY 3.0

Ja, meines Erachtens gehört Bosnien und Herzegowina zu einem der günstigsten Länder auf dem Balkan. Zwar ist die Währung Konvertible Mark direkt an den Euro gekoppelt, aber dennoch sind die Preise sehr günstig. 

So kann man bereits in einfachen Unterkünften für 20 bis 25 Euro im Doppelzimmer übernachten. Ein Mittelklasse Zimmer kostet umgerechnet nicht mehr als 30 bis 40 Euro. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel wie Züge, Busse und Straßenbahnen sind sehr preiswert. 

Ebenfalls sind Essen und Trinken sehr günstig in Bosnien. Ein Börek ist bereits für zwei bis drei Euro zu haben. Eine Mahlzeit in einem billigen Restaurant kostet etwa vier bis fünf Euro. Café kostet meist einen Euro oder etwas mehr. Auch alkoholische Getränke wie Bier und Rakia sind mit 1,50 Euro bis 2,50 Euro sehr günstig. Allgemein ist das Preis-/Leistungsniveau wirklich sehr gut für Touristen in Bosnien und Herzegowina. 

Mobil bleiben in Bosnien – Welche Sim-Karte kaufen?

Bosnien und Herzegowina gehören nicht zur Europäischen Union, weshalb die Deutsche SIM-Karte keine Roaming-Funktion bietet. Um teure Extrakosten zu vermeiden, lohnt sich der Kauf einer lokalen bosnischen SIM-Karte. In Bosnien gibt es die Anbieter BH Telecom, HT Eronet, M:tel, und Airalo.

Da sich die Angebote ständig ändern, möchte ich hier keine Empfehlung geben. Von BH Telecom weiß ich, dass sie die beste Abdeckung haben. Übrigens funktioniert die bosnische Sim-Karte auch in den Nachbarländern Nordmazedonien, Albanien, Montenegro, Serbien und Kosovo.

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