
Timisoara war für mich die erste Stadt in Rumänien, die ich besucht habe. Nach meiner Ankunft war ich positiv überrascht. Die Mischung aus grünen Parkanlagen, gemütlichen Plätzen, Gebäude im Barockstil, Jugendstil und halb-zerfallene Blocks des ehemaligen Kommunismus ist einmalig.
Die Stadt ist im Wandel, das merkt man auch an den Verkehrsmitteln. Neben alten ausrangierten Straßenbahnen aus Deutschland verkehren durch Timisoara auch Modelle der neuen Generation.

Timisoaras Sehenswürdigkeiten kann man bei einem Besuch alle fußläufig entdecken. Rund 14.500 historische Gebäude, teilweise renoviert, prägen das Stadtbild Timisoaras. Nicht umsonst wird Temeswar häufig als das “kleine Wien” bezeichnet. Die Wahrheit ist, dass es viel heruntergekommener ist, was der Stadt aber einen gewissen Charme verleiht.
Eigentlich sollte Timisoara europäische Kulturhauptstadt in 2021 werden. Wegen der Pandemie musste dies leider um zwei Jahre auf 2023 verschoben werden. Für diese Auszeichnung hat die Stadtgemeinde viele Gebäude “herausgeputzt”. Bei meinem dreitägigen Aufenthalt durfte ich Timisoaras Sehenswürdigkeiten und Highlights erkunden.
Timisoara Sehenswürdigkeiten

Das historische Zentrum von Timisoara ist überraschend schön. Nicht nur die gemütlichen Plätze, sondern auch die umliegenden Gebäude erscheinen sehr malerisch. Während der warmen Jahreszeit ist die größte Stadt Westrumäniens sehr lebendig. Dann treffen sich Einheimische in Parks, Restaurants oder in den zahlreichen Bars von Temeswar.
Die bekanntesten Plätze in Timisoara
Piața Unirii

Der Piata Unirii stellt den großen Hauptplatz und dynamischsten Platz in Timisoara dar. Er wird oftmals als Postkartenmotiv für Timisoara genutzt. Der Platz ist umgeben von historischen Gebäuden im Barockstil, die in Pastellfarben gestrichen wurden.
Rund um den Platz gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Bars für jeden Geschmack. Der Hauptplatz ist außerdem der zentrale Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
In der Mitte des Piata Unirii befindet sich die Dreifaltigkeitssäule. Timisoaras Sehenswürdigkeit, die Säule, symbolisiert den Dank der Bevölkerung für das Ende der Pest im 18. Jahrhundert.
Der Platz der Vereinigung ist außerdem ein beliebter Ort für verschiedene kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Festivals. Als ich im Oktober 2019 in Timisoara war, hat man gerade eine große Bühne abgebaut.
Am südlichen Ende befindet sich der Barockpalast. Ebenfalls grenzt der Dom St. Georg an den Piata Unirii an. Vermutlich wurde der Platz deswegen früher Domplatz genannt.
- Adresse: Union Square
Piața Libertății – Freiheitsplatz

Der Freiheitsplatz ist eine der wichtigsten Orte in Timisoara. Er war nämlich der zentrale Schauplatz der rumänischen Revolution im Jahr 1989, die zum Sturz des kommunistischen Regimes in Rumänien führte. Damals versammelten sich Tausende von Menschen, um gegen das Regime zu protestieren.
In der Vergangenheit hieß der Platz Paradeplatz, da dort Militärparaden stattfanden. Erst seit 1920 erhielt er den Namen Freiheitsplatz.
Heute ist der Freiheitsplatz von Gebäuden mit historischer Bedeutung umgeben. Neben den Barockgebäuden befinden sich auf dem kreisrunden Platz auch die Statuen der Heiligen Maria und des Heiligen Johannes Nepomuk. Auf dem offenen Platz finden häufig Konzerte statt.
Nördlich des Piața Libertății befindet sich eine Straßenbahnhaltestelle, von der man in andere Teile der Stadt fahren kann.
- Adresse: Liberty Square
Piața Victoriei – Siegesplatz

Der Siegesplatz ist der dritte der bekanntesten Plätze und eine der schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten Timisoaras. Während der rumänischen Revolution versammelten sich 40.000 Menschen, um gegen die Regierung zu protestieren. Schließlich wurde Timisoara am 20. Dezember 1989 zur ersten freien Stadt des Kommunismus erklärt.
Auf dem rechteckigen Piața Victoriei befindet sich eine schöne Parkanlage mit Sitzbänken. Dort lässt sich die positive Energie des Ortes besonders gut genießen. Mitte Oktober war das Wetter noch schön sonnig und mild, um zu entspannen und die Atmosphäre zu genießen. Ebenfalls befindet sich ein fünfsterniger Brunnen, etwa in der Mitte des Siegesplatzes.
Der Platz ist übrigens Fußgängerzone und Flaniermeile zugleich, Autos dürfen hier nicht verkehren.
Aus architektonischer Sicht sehr interessant ist, dass der Siegesplatz von Gebäuden aus der vorkommunistischen Zeit und Gebäude aus der kommunistischen Zeit umgeben ist. Die Mischung aus alt und neu hat mir besonders gut gefallen. Auch die alten Blocks strahlen einen gewissen Charme aus.
Am unteren Ende des Platzes befindet sich die Catedrala Mitropolitană, die Kathedrale der Heiligen Drei Hierarchen. Am oberen Ende des Piața Victoriei befinden sich das Nationaltheater und das Opernhaus Timișoara, ein wirklich eindrucksvolles Gebäude.
- Adresse: Victory Square
Kirchen und religiöse Stätten in Timisoara
Dom St. Georg

Der römisch-katholische Dom Temeswar wurde von einem österreichischen Architekten im Barockstil entworfen. Der Bau der religiösen Stätte fand in zwei Phasen, in den Jahren 1736 bis 1751 und von 1754 bis 1774 statt. Mit einer Länge von 55 Meter und einer Breite von 22 Metern gilt der Dom heute als der zweitgrößte barocke Sakralbau Südosteuropas.
Auch der Innenraum der Kathedrale ist sehr imposant. Die hohen Gewölbe, farbenfrohen Fenster und prächtige Altäre verleihen dem Dom eine besondere Atmosphäre.
Zudem verfügt der St. Georgs Dom über eine große Orgel mit bemerkenswerter Akustik, weshalb das Gotteshaus häufig für Konzerte genutzt wird. Die heiligen Messen finden sowohl in rumänischer, als auch in ungarischer und deutscher Sprache statt.
- Adresse: Catedrala Sfântul Gheorghe
Milleniumskirche

Die Millenniumskirche ist die größte römisch-katholische Kirche in Temeswar. Sie fasst bis zu 3.000 Gläubige. Die religiöse Stätte befindet sich in der Nähe des Piata Traian in der Fabrikstadt. Das Bauwerk wurde zwischen 1896 und 1901 errichtet, um das tausendjährige Jubiläum der ungarischen Landnahme zu feiern. Die Millenniumskirche ist im neoromanischen und neugotischen Stil entworfen. Im Inneren der Kirche gibt es wunderschöne Glasmalereien und Fresken, die biblische Szenen darstellen.
Die Liturgien finden in ungarischer, deutscher, rumänischer, und jeden Samstagabend in italienischer Sprache statt.
Adresse: Magyarok Nagyasszonya Temesvar Millenium Church
Serbische Kathedrale – Catedrala Sârbească

Die Serbische Orthodoxe Kathedrale wird im Volksmund auch Christi-Himmelfahrts-Kathedrale genannt. Das Bauwerk wurde während der Jahre 1744 bis 1748 am Standort einer alten serbisch-orthodoxen Kirche errichtet. Timisoaras Sehenswürdigkeit ist so gebaut, dass sich die Kirche nur von ihrer Rückseite zum Platz der Vereinigung wendet. Der Eingang liegt dahinter.
Das barocke Gebäude wurde später mit den beiden Kirchtürmen erweitert. Bis 1864 wurde die Kathedrale von allen orthodoxen Gläubigen der Stadt besucht. Später erhielt die rumänisch-orthodoxe Bevölkerung eigene Kirchen. In der Gegenwert sind sowohl rumänisch, als auch serbisch-orthoxdoe Gläubige willkommen.
Das Innere der Kirche ist absolut faszinierend. Neben dem schönen Alter enthält sie zahlreiche Ikonen und Inschriften in serbischer Sprache. Auch der große Kronleuchter ist sehr beeindruckend. 1964 wurde die Kirche in die Liste der Kulturdenkmäler aufgenommen.
Gleich neben der Kathedrale befindet sich das Serbisch-Orthodoxe Bischofsheim, das auch Vikariat genannt wird.
- Adresse: Serbian cathedral
Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen

Die Kathedrale der Heiligen Drei Hierarchen wird oft als Metropolitan Kathedrale bezeichnet. Timisoaras Sehenswürdigkeit befindet sich am südlichen Ende des Siegesplatzes.
Das denkmalgeschützte rumänisch-orthoxode Bauwerk wurde zwischen den Jahren 1936 und 1940 auf der Stelle einer älteren Kirche errichtet. Sie wurde erst während und nach des Zweiten Weltkriegs fertiggestellt und war ein Geschenk von König Michael I. an die Stadt.
Der Bau war außerordentlich aufwändig, da die Gegend um die Kathedrale Sumpfgebiet war. Für die Konstruktion musste der Grund mit 1000 Betonpfeilern befestigt werden.
Für eine orthodoxe Kirche weist sie einen speziellen Stil auf, da solche normalerweise über Kuppeln verfügen. Stattdessen wurde die Kirche mit 11 Türmen einschließlich Dachziegeln gefertigt. Der Innenraum besteht aus einer goldbelegeten, pompösen Ikonenwand, die eine Fläche von 135 Quadratmetern aufweist. Insgesamt finden 4.000 Gläubige Platz.

Ebenfalls verfügt das Bauwerk über sieben elektrische Kirchenglocken, die ursprünglich aus Indonesien stammen.
Im Keller ist außerdem ein kostenfreies Museum. Wer möchte, erhält sogar eine kostenlose Führung in englischer Sprache.
Die religiöse Stätte ist dem Heiligen Basilius, dem Großen, dem Heiligen Johannes Chrysostomus und dem Heiligen Gregor von Nazianz gewidmet, die als die drei Hierarchen bekannt sind.
- Adresse: Orthodox Metropolitan Cathedral
- Öffnungszeiten: 06:30 bis 20:00 Uhr täglich
- Eintritt: kostenfrei
Katharinenkirche – Biserica Sfânta Ecaterina
Die Katharinenkirche ist eine römisch-katholische Kirche und Sehenswürdigkeit in Timisoara. Das Bauwerk stammt ursprünglich aus dem 14. Jahrhundert, wurde allerdings zwischenzeitlich für andere Zwecke genutzt.
Erst in den Jahren 1753 bis 1756 entstand die neue Katharinenkirche. Durch ein Erdbeben wurde die religiöse Stätte im Jahr 1882 stark beschädigt und musste daraufhin abgetragen werden. Der Neubau der jetzigen Kirche begann im Jahr 1887.
Gottesdienste finden in rumänischer, deutscher, slowakischer und ungarischer Sprache statt.
Die Kirche ist in neubarockem Stil mit Elementen des Neoklassizismus und der Renaissance gehalten. Im Inneren befindet sich außerdem eine Orgel, die bei der Budapester Millenniumsausstellung im Jahr 1896 den Ersten Preis erhielt.
- Adresse: Saint Catherine Church
Synagoge in der Innenstadt
Die Sinagoge din Citate wurde in den Jahren 1863 bis 1865 nach den Plänen eines Wiener Architekten errichtet. Sie wurde für die jüdische Gemeinschaft der Stadt im Stil des Maurischen Revivals errichtet, was sich in ihrer auffälligen Architektur widerspiegelt. Mit Platz für 3000 Gläubige zählt sie zu den größten Synagogen Europas.
Wegen der sinkenden Anzahl an Gläubigen wurde die Synagoge im Jahr 1985 geschlossen. Außerdem hatte sich zur damaligen Zeit keiner um den Erhalt des Bauwerks gekümmert. Heute sind die Dekorationen nahezu vollständig verblasst. Im Jahr 2001 hat die Philharmonische Gesellschaft Timișoara das Nutzungsrecht für 50 Jahre erworben. Durch regelmäßige Konzerte sammeln sie Geld für die Restauration des Gebäudes. Touristen können die Synagoge aktuell nur von außen anschauen.
- Adresse: The Stronghold Synagogue
Weitere Synagogen in Timisoara:
Schloss Hunyadi

Das Schloss Hunyadi wurde im frühen 14. Jahrhundert während der ungarischen Besetzung Siebenbürgens als königliche Residenz für Karl I. erbaut. Später diente es als Festung und Residenz des ungarischen Adligen Johannes Hunyadi. Während der türkischen Besatzung residierte der jeweilige regierende Pascha. Nach der ungarischen Revolution von 1848 wurde das Schloss Hunyadi als Kaserne und Lager für militärische Zwecke genutzt.
Das Schloss wurde im romanisch-gotischen Stil erbaut und weist Merkmale einer typischen mittelalterlichen Festung auf, einschließlich dicker Mauern, Türme und eines Innenhofs.Im Laufe der Jahrhunderte wurde es immer wieder zerstört und neu aufgebaut. Aus diesem Grund gilt es als ältestes erhaltenes Baudenkmal in Timișoara.
Seit dem Jahr 1946 ist es Sitz des Banater Museums. Besucher können heute über die Geschichte, Kultur und Archäologie der Region Banat erfahren. Das heutige Banater Museum liegt in der Nähe des Piața Victoriei.
- Adresse: Castle of Huniade
Barockpalast

Der Barockpalast, Palatul Baroc ist ein historisches Gebäude, das zwischen 1752 und 1754 errichtet wurde. In der Vergangenheit diente der Palast als Residenz des kaiserlichen Gouverneurs von Temeswar, das damals Teil des Habsburgerreiches war. Im Laufe der Zeit wurde der Palatul Baroc auch als Militärgebäude, Schule und Museum verwendet.
Seit 1984 beherbergt er das Kunstmuseum von Timișoara (Muzeul de Artă Timișoara).
Besondere Popularität erlangte das Kunstmuseum für seine einzigartige Sammlung von Werken des berühmten Malers und Porträtisten Corneliu Baba. Insgesamt sind es 90 Objekte, darunter Gemälde und persönliche Gegenstände des Künstlers.
Des Weiteren beherbergt das Kunstmuseum weitere Sammlungen alter Banater, zeitgenössischer, dekorativer und europäischer Kunst.
Das heutige Museum befindet sich auf dem Piata Unirii, dem großen Hauptplatz Timisoaras.
- Adresse: Timișoara Art Museum
- Öffnungszeiten: 13:00 bis 21:00 Uhr täglich außer Montags und Dienstags (Sommersaison), 10:00 bis 18:00 Uhr täglich außer Montags und Dienstags (Wintersaison)
- Eintritt: etwa 4 Euro (Ausstellung kostet extra)
- Website: https://muzeuldeartatm.ro/en/
Dreifaltigkeitssäule
Die Dreifaltigkeitssäule liegt zentral auf dem Piața Unirii. Das Kunstwerk wurde in den Jahren 1739 bis 1740 vom Bildhauer Georg Raphael Donner in Wien geschaffen. Das Denkmal erinnert an das Ende der Pest, die zwischen 1731 und 1738 wütete. Auf dem Sockel werden die drei Plagen dargestellt, die Timisoara überlebt hat: Pest, Kriege und Hunger.
Das Denkmal hat einen besonderen Wert, da es auf dem Wasserweg über die Donau , die Theiß und dem Bega-Kanal nach Timișoara gebracht wurde – ein wirklich langer Weg!
In den Jahren 1994 und 1995 wurde die Statue vom Bildhauer Ion Oprescu mit deutscher und österreichischer Unterstützung restauriert.
- Adresse: Holy Trinity Statue
Gedenkmuseum der Revolution von 1989

Das Gedenkmuseum der Revolution von 1989 widmet sich der Geschichte und dem Fall des kommunistischen Regimes in Rumänien. Es bietet historische Dokumente, Fotografien, Videos und persönliche Erinnerungen von Personen, die um die Freiheit und Demokratie gekämpft haben.
Neben dem interessanten Film sind ebenfalls Banner, Fahnen, Uniformen und historische Kleidung sowie Plakate und Zeitungen ausgestellt.
Das Gedenkmuseum zeigt die wahre Geschichte des Kampfes gegen das totalitäre kommunistische Regime mit einigen zum Nachdenken anregenden Bildern und Fakten. Der Besuch ist ein Muss für Geschichtsliebhaber.
- Adresse: Revolution Memorial Association
- Öffnungszeiten: Mo – Fri: 08:00 bis 18:00 Uhr, Sa + So: 10:00 bis 18:00 Uhr
Maria-Theresia-Bastion

Die „Bastionul Theresia“ ist eine historische Festungsanlage und eine wichtige Sehenswürdigkeit in Timișoara. Es ist die einzige erhaltene von einst neun Bastionen der Zitadelle. Das Wahrzeichen wurde im späten 18. Jahrhundert während der Habsburgermonarchie erbaut und nach der österreichischen Kaiserin Maria Theresia benannt.
Die Festungsanlage besteht aus massiven Mauern und Türmen und war ursprünglich Teil einer ausgedehnten Verteidigungsanlage rund um die Stadt. Im Laufe der Zeit wurde die Festung mehrmals umgestaltet und renoviert.
Heute beherbergt die Maria-Theresia-Bastion mehrere Restaurants, Bars und ein Teil des Nationalmuseums von Barnat.
Die Bastionul Theresia wird auch für kulturelle Veranstaltungen, Konzerte und Festivals genutzt. Der Zugang ist frei möglich.
- Adresse: Maria Theresia Bastion
Nationaltheater und Opernhaus Timișoara

Das Nationaltheater und Opernhaus, Teatrul Național Mihai Eminescu și Opera Română Timișoaras wurde 1875 im Neorenaissancestil gegründet. Nach dem zweiten Brand im Jahr 1920 musste die Hauptfassade im neobyzantischen Stil wieder errichtet werden. Seitdem zählt das Gebäude mit der prächtigen Farbe ebenfalls zu Timisoaras besten Sehenswürdigkeiten.
Die öffentliche Kultureinrichtung teilt sich den Sitz mit dem Deutschen Staatstheater und dem Ungarischen Staatstheater „Csiky Gergely“. Letztere Aufführungen finden im ehemaligen Ballsaal statt.

Das Nationaltheater und Opernhaus bietet eine breite Palette von Aufführungen, darunter Theaterstücke, Opern, Operetten, Ballettaufführungen und Konzerte. Das Theater zeigt sowohl klassische Werke als auch zeitgenössische Produktionen.
Während der Rumänischen Revolution von 1989 versammelten sich die Demonstranten vor dem Platz des Nationaltheaters, auf dem die Revolutionsführer ihre Reden hielten. Noch heute sieht man die Einschusslöcher im Mauerwerk, die die Sicherheitskräfte des Regimes auf die vielen Demonstranten abfeuerten.
- Adresse: The National Theater of Timisoara
- Website: https://www.ort.ro/en/home
Altes Rathaus

Das alte Rathaus, auf rumänisch: Primăria Veche, ist ein beeindruckendes Gebäude im Barockstil. Das denkmalgeschützte Bauwerk stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde nach der Vertreibung der Osmanen auf den Grundmauern eines zerstörten türkischen Hamam errichtet. Im Eingangsbereich trägt es noch heute eine türkische Inschrift vom Vorgängerbau aus dem 17. Jahrhundert.
Nach der Eroberung durch die Habsburger gründeten sie dieses barocke Verwaltungsgebäude. Im Laufe der Zeit wurde das Gebäude mehrmals umgebaut, sodass es in der Gegenwart Elemente aus der Renaissance- und Barockzeit enthält. Heute befindet sich die Musikfakultät der Universität Timișoara sowie der Landwirtschaftlichen Direktion des Kreises Timiș im alten Rathausgebäude.
- Adresse: Primăria Veche
Rosenpark
Der Parcul Rozelor, auf Deutsch Rosenpark, ist ein wunderschöner Rückzugsort in Timisoara. Auf dessen Grundlage wird Timisoara auch als die Stadt der Rosen bezeichnet. Die Grünanlage wurde im Jahr 1891 gegründet und ist damit eine der ältesten Rosengärten in Rumänien.
Der Parcul Rozelor beherbergt eine beeindruckende Vielfalt an Rosenarten und -sorten. Bei der Planung haben die Landschaftsarchitekten englische Landschaftsgärten und französische Barockgärten als Vorbild genommen.
Im Frühling verwandelt sich der Parcul Rozelor in ein blühendes Paradies mit bunten und duftenden Rosen. Am Flussufer Bega gelegen ist der Rosenpark ein Ort der Entspannung und Erholung für Einheimische und Touristen. Gelegentlich finden Veranstaltungen, Konzerte, Ausstellungen und andere Aktivitäten im Park statt.
Der Rosengarten ist fußläufig innerhalb von zehn Minuten vom Siegesplatz zu erreichen.
- Adresse: Roses Park
Weitere Parks in Timisoara:
- Botanischer Garten – Parcul Botanic
- Anton von Scudier Park – Parcul Central
- Park der Kathedrale – Parcul Catedralei
- Justiz Park – Parcul Justiției
- Alpinet-Park – Parcul Alpinet
- Plevnei Park
- Carmen-Sylva-Park
- Parcul I. C. Brătianu
- Bürgerpark – Parcul Civic
- Kinderpark „Ion Creangă“ – Parcul Copiilor Ion Creangă
- Parcul Andrei Mocioni
- Königin-Maria-Park – Parcul Regina Maria
- Kraftwerkspark – Parcul Uzine
Kurze Zusammenfassung der Geschichte von Timisoara

Die Gegend um Timișoara war bereits in der Antike besiedelt. Die Römer gründeten in der Nähe der heutigen Stadt eine Siedlung namens Castrum Tibiscum, die strategisch günstig an der Mündung der Flüsse Bega und Timiș lag. Nach den Römern eroberten noch andere Völkergruppen die Region.
Im Mittelalter gehörte Timișoara zum ungarischen Königreich und war ein wichtiger Handelsplatz an der Kreuzung von Handelswegen. Im Jahr 1552 wurde Temeswar von den Osmanen eingenommen und blieb für 164 Jahre Teil des Osmanischen Reichs. Die Osmanen befestigten die Stadt und bauten eine wichtige Festung namens Temeşvar.
Nach langen Kriegen wurde Timișoara 1716 von den Habsburgern erobert und wurde Teil des Habsburgerreichs. Unter der habsburgischen Herrschaft wurde die Stadt zur Festungs- und Garnisonsstadt ausgebaut. In den Folgejahren wurde Temeswar von mehreren Pest- und Choleraepidemien heimgesucht und in Kriegen mehrmals belagert.
Während der ungarischen Revolution von 1848 spielte Timișoara eine bedeutende Rolle als Zentrum des ungarischen Kampfes für Unabhängigkeit und Freiheit.
Im 20. Jahrhundert erlebte Timișoara verschiedene politische Veränderungen. Während des Ersten Weltkriegs gehörte die Stadt kurzzeitig zu Serbien, danach wurde sie Teil Rumäniens. Während des Zweiten Weltkriegs war die Stadt von den Nazis besetzt, bevor sie nach dem Krieg wieder Teil Rumäniens wurde.
Timișoara: Proteste und Revolution in 1989

Das wichtigste Ereignis fand im Dezember 1989 statt: Timișoara war der Ausgangspunkt der rumänischen Revolution, die zum Sturz des kommunistischen Regimes führte. Die Proteste begannen in der Stadt und breiteten sich schließlich auf das ganze Land aus. So konnte der ehemalige Diktator Ceaușescu gestürzt werden. Kurze Zeit darauf wurden er und seine Frau standrechtlich erschossen.
In der Zeit darauf begann sich die Stadt langsam zu wandeln. Vor allem nach Eingliederung in die Europäische Union war ein Aufwärtstrend zu spüren. Viele Firmen, auch aus dem Ausland, haben sich mittlerweile in Timisoara angesiedelt. Heute ist die westrumänische Stadt modern und quicklebendig. Häufig wird Timisoara auch als “Klein-Wien” bezeichnet.
Die Bierfabrik in Timisoara

Während meiner Rumänien-Reise habe ich nicht nur einmal Timisoreana Bier getrunken. Das Bier ist wirklich süffig und schmeckt. Bei meinen Recherchen nach der Reise habe ich dann erfahren, dass die Bierfabrik in Timișoara die älteste in ganz Rumänien ist. Die Brauerei gibt es schon seit dem Jahr 1718 und ist in der Region sehr bekannt.
Die Gründung erfolgte nach der Befreiung Timisoaras von den Osmanen. Zu Beginn sollte das gebraute Bier zur Versorgung der österreichischen Armee und zur Deckung des Trinkwassermangels dienen – Sowas wäre heutzutage unglaublich!
Bei einem Brand in 1890 wurde das Fabrikgebäude nahezu gänzlich zerstört. Später hat man die Farbrik neu aufgebaut und modernisiert. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte die Brauerei zu einer der modernsten Fabriken in ganz Europa. Sogar das Königshaus war von der Qualität begeistert.
Während der kommunistischen Herrschaft, wurde die Fabrica de Bere vom Staat übernommen. Seit 2007 ist Timisoreana Bier die Nummer 1 in ganz Rumänien.
Heute wird das blonde Lagerbier in mehreren Größen bis hin zur 2,5 Liter Flasche verkauft. Timisoreana Bier gibt es zudem ohne Alkohol.
Ob man die Bierfabrik besichtigen kann, weiß ich leider nicht. Allerdings besteht die Möglichkeit, das frisch gezapfte Bier im angrenzenden Restaurant zu genießen. Ebenfalls wird leckeres Essen serviert.
- Adresse: Timișoreana Beer
- Öffnungszeiten Gaststätte: 10:00 bis 23:00 Uhr täglich
- Website: https://www.beretimisoreana.ro/
Häufig gestellte Fragen rund um Timisoara
Wie lange sollte man in Timisoara bleiben?

Um Timisoaras Sehenswürdigkeiten zu erkunden, sollte man sich Zeit lassen. Die grüne Stadt birgt kulturelle Schätze, eine interessante Geschichte, charmante Gebäude und eine kulinarische Vielfalt. Wer in das Flair der coolen Stadt eintauchen möchte, sollte mindestens zwei volle Tage in Timisoara bleiben. Selbst nach drei Tagen wird es dir nicht langweilig, das verspreche ich dir. Im Frühling oder Herbst könnte ich mir persönlich sogar vorstellen, länger in der Stadt zu bleiben. Sie steht definitiv auf meiner Favoritenliste.
Wie reist man am besten nach Timisoara?

Wer in oder um Dortmund, Frankfurt Hahn, Karlsruhe/Baden-Baden oder Memmingen wohnt, kann günstig per Flieger nach Timisoara reisen. Die Airline Wizzair fliegt von den genannten Flughäfen in etwa 1,5 Stunden in die europäische Kulturhauptstadt 2023.
Alternativ kannst du nach Belgrad/Serbien oder Budapest/Ungarn fliegen und von dort nach Timisoara reisen.
Im Oktober 2019 bin ich über Nacht mit dem Flixbus von Budapest nach Timisoara gefahren. Nach einem kurzen Buswechsel in Arad ging es die letzten 60 Kilometer weiter im Minivan. In Ungarn und Rumänien gibt es auch ein gut ausgebautes Zugnetz. Zwar fahren die Züge nicht besonders schnell, aber stellen eine mögliche Alternative dar.
Von Frankfurt am Main sind es übrigens “nur” 1.300 Kilometer nach Timisoara. Wer eine längere Reise durch Transsilvanien plant, kann durchaus mit dem Auto anreisen. In Rumänien gibt es so viele schöne Städte und verschlafene Dörfer zu entdecken.
Wie ist das Wetter in Timisoara?

Das Wetter in Timisoara entspricht in etwa dem von Süddeutschland, eventuell etwas stabiler. Allgemein befindet sich die europäische Kulturhauptstadt 2023 in einer kontinentalen Klimazone. Dies hat kalte Winter und heiße Sommer zur Folge. Die beste Reisezeit ist von Mai bis September. Dann ist das Wetter trocken und angenehm bei Temperaturen von 23 bis 30 Grad Celsius.
Für eine Städtereise ist es vielen Besuchern im Juli und August zu heiß. Daher würde ich die Übergangszeiten Mai und September für eine Reise nach Timisoara nutzen.
In den Wintermonaten von Dezember bis Februar kann die Temperatur auf 3 bis 5 Grad Celsius abfallen. Nachts kann es sogar tiefe Minuswerte geben. Schnee während der Wintermonate ist nicht außergewöhnlich für das Wetter in Timisoara.
Hotels in Timișoara: Meine Empfehlungen

Es gibt zahlreiche Hostels, Unterkünfte und Hotels in Timisoara. Nachstehend möchte ich einige Empfehlungen aufführen.
- Günstig: Das InVerve Hostel bietet Einzelbetten im Schlafsaal zum fairen Preis an. Die meisten Bewertungen enthalten die Adjektive sauber, modern und bequem. Das Hostel bietet ebenfalls eine Gemeinschaftsküche, einen Aufenthaltsraum und kostenloses WLAN. Die Unterkunft liegt nur wenige Gehminuten vom Platz der Vereinigung.
- Preiswerte Privatunterkunft: Im Casa Palace kann man günstige Privatzimmer mit Bad mieten. Das Zimmer enthält Klimaanlage, einen kleinen Schreibtisch sowie kostenfreies WLAN – Ideal also für Reisende, die unterwegs vom Laptop etwas arbeiten möchten. Die Unterkunft liegt nur 10 Minuten vom Siegesplatz und der Kathedrale der Heiligen drei Hierarchen entfernt.
- Mittleres Budget: Das Savoya Residence bietet ein voll ausgestattetes Apartment in absolut bester Lage an. Die Unterkunft enthält eine Küchenzeile, Klimaanlage, ein getrenntes Wohnzimmer und alles, was man für den täglichen Bedarf benötigt.
- Höheres Budget: Das 4-Sterne Hotel Continental ist gleichzeitig das höchste Gebäude der Stadt. Die Zimmer sind funktionell ausgestattet und bieten einen schönen Blick auf den umliegenden Stadtpark. Im hauseigenen Restaurant kann man leckere Gerichte bestellen. Außerdem bietet das Hotel weitere Annehmlichkeiten wie eine Sauna, einen Whirlpool und ein Fitnesscenter.
Wie komme ich vom Flughafen Timisoara ins Zentrum?

Der Flughafen Timisoara liegt lediglich 12 Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Die Bus-Expresslinie E4 verbindet den Flughafen mit dem Zentrum. Die Buslinie E4b verbindet den Flughafen mit dem Hauptbahnhof. Die Busse fahren stündlich ab und kosten weniger als einen Euro. Die kurze Fahrt mit dem Taxi sollte nicht mehr als fünf bis zehn Euro kosten. Am Flughafen Timisoara kann man auch einen Mietwagen für eine längere Reise durch Rumänien mieten.
Wie gefällt dir Timisoara, die Kulturhauptstadt 2023? Siehst du Ähnlichkeiten zu Wien?