
Ich wollte schon immer mal in eine Stadt mit dem Namen “Bar”. 🙂Auf meiner Reise durch Montenegro konnte dieser Wunsch in Erfüllung gehen. Das Küstenstädtchen Bar gehört noch zum südlichsten Teil des kleinen Balkanlandes.
Im Gegensatz zu Plätzen wie Budva oder Kotor kann man in Bar noch recht günstigen Urlaub fernab vom Massentourismus machen. Naja, ein bisschen lebhaft war es schon während meines Aufenthalts im Juni 2022 in der Küstenstadt. Im Gegensatz zu anderen Städten gibt es in Bar keine großen Hotelgebäude. Die meisten Übernachtungen sind privat geführte Apartments.
Ebenfalls gibt es in Bar keine wirklichen Sehenswürdigkeiten bis auf Stari Bar, den älteren Teil der Stadt. Die bergigen Landschaften, das Meer und der blaue Himmel sind für mich Highlight genug. Es ist eben ein ruhiger Küstenort zum Schwimmen, Erholen und Genießen.
Update:
Mittlerweile war ich schon zweimal in Bar. Auch im Oktober 2023 bin ich dort hingereist.

Übrigens ist die Ortschaft Bar zweigeteilt. Während die Hafenstadt einfach nur Bar genannt wird, gibt es noch den alten Teil, Stari Bar. Aus der lokalen Sprache übersetzt bedeutet dies einfach “altes Bar” – macht Sinn! Übrigens wurde das alte Bar 1979 von einem Erdbeben heimgesucht und nahezu komplett zerstört.
Die meisten Besucher kommen wegen der langen Küste und dem Strand ins neue Bar.
Auf zu meiner ersten Unterkunft in Bar
Während meiner Reise durch Montenegro bin ich lediglich mit öffentlichen Bussen gereist. Die Ankunft aus dem südlichen Ulcinj war leider nicht optimal. Es hat sich herausgestellt, dass das Busterminal in Bar sehr weit von meiner Unterkunft entfernt ist.
Geld für ein Taxi wollte ich vermeiden, weshalb ich die knapp vier Kilometer gelaufen bin. Nach zwei Kilometer machte ich erstmal Pause und gönnte mir den ersten Burek in Montenegro. Die alte Dame in der Backstube konnte sogar etwas Englisch – ich war sehr überrascht!

Gut gestärkt bin ich dann in Richtung Unterkunft weiter. Leider waren die letzten 300 Meter sehr anstrengend, da es bergauf ging. Dennoch war ich mehr als zufrieden mit meinem zweitägigen Aufenthalt bei Apartmani Snezana. Zur Begrüßung gab es mal wieder Raki, sowie Orangensaft und Früchte. Lecker!!
Auch die Menschen in Montenegro sind wohl gastfreundlich, dachte ich mir. Zudem war die Aussicht hammermäßig! Ich hatte einen freien Panoramablick auf Berge und Meer.

Zudem war das Apartment super ausgestattet. Wieder mit Küchenzeile, ein bequemes Bett und alles sehr sauber. Sogar die Klimaanlage funktionierte. Für 16 Euro pro Nacht wohl ein Schnäppchen.
Touristen-Steuer

Bereits nach meiner ersten Erfahrung bezüglich der Touristensteuer in Montenegro war ich genervt. Dies sollte sich in Bar so fortsetzen. Es ist nicht so, dass ich die Steuer nicht bezahlen möchte. Das Problem war eher die Organisation.
Die nette Gastgeberin bot mir an, dass ich ihr am nächsten Morgen meinen Pass aushändige und sie die Anmeldung für mich erledigt. Nach langem hin und her mit Google-Translate haben wir uns dann darauf geeinigt, dass ich mich selbst darum kümmere. Schließlich möchte ich nicht einfach meinen Pass aus der Hand geben.
Übrigens erledigen größere Hotelketten die Anmeldung zur Touristensteuer online. Schnell und Easy. In einfachen Apartments muss man sich wohl selbst drum kümmern, denn die Besitzer sehen oft überfordert aus oder haben schlichtweg keine Lust.

Nun, nachdem sie mir endlich die Adresse für die Bezahlung der Touristensteuer gezeigt hat, bin ich am nächsten Morgen dorthin.
Zu diesem Zeitpunkt war ich schon total genervt. Zeitverschwendung, dachte ich!! Muss ich wirklich meine Urlaubstage mit so einem Mist verplempern? Warum zählt man bei Ausreise nicht einfach die Tage und multipliziert diese mit der anfallenden Steuer? Nach etwa zehn Minuten Wartezeit im Touristenbüro Bar war die Geschichte endlich erledigt.
Im Juni 2022 waren es 2x 0,80 Euro, die angefallen sind. In Budva habe ich dann ganz andere Erfahrungen gemacht.
Ab zum Kieselstrand Susanj

Im Gegensatz zu Ulcinj, gibt es in Bar lediglich einen Kieselstrand. Wenigstens ist das Wasser dadurch klarer. Dennoch kann es etwas ungemütlich werden, wenn man keinen Liegestuhl mietet. Neben zahlreichen Strandbars gab es auch eine gut ausgebaute Promenade.

Wenn man von Šušanjska Plaža Richtung Süden läuft, erreicht man nach einem 25 minütigen Marsch den Hafen. In der Vergangenheit haben dort Fähren ins italienische Bari abgelegt. Bar nach Bari war also einmal möglich.
- Adresse: Šušanjska Plaža
Stadtstrand und Promenade von Bar

Direkt neben dem Hafen befindet sich der Stadtstrand von Bar. Auch dieser wird von großen und kleinen Kieselsteinen dominiert. Dafür ist das Wasser schön klar. Mitte Oktober war die Adria mit gefühlten 23 Grad Celsius immer noch warm genug zum Baden.
Die Strandpromenade ist sehr weitläufig. Vom Hafen aus kann man bis in den Norden nach Susanj laufen oder umgekehrt. Während meines Aufenthalts waren viele Familien mit ihren Kindern unterwegs. Außerdem haben sich zahlreiche Restaurants an der Strandpromenade angesiedelt.

Da es schon Ende der Saison war, waren nur noch diese Richtung Stadtkern geöffnet. Die einfacheren Strandhütten und Strandbars Richtung Susanj im Norden von Bar waren schon geschlossen. Ein Spaziergang bei schönem Wetter ist natürlich dennoch sehr angenehm.
- Adresse: Barska plaza
Welche weiteren Strände gibt es in der Nähe von Bar?
Neben dem bekannten Strand Susanj und dem Strand am Hafen gibt es noch weitere Strandabschnitte rund um die Küstenstadt Bar. Richtung Norden hin liegt der Kieselstein-Sandstrand Sutomore. Dieser ist etwa acht Kilometer von Bar entfernt.
Die ruhige Bucht und das klare Wasser sind ideal für einen schönen Badetag. Ebenfalls kann man sich einen Liegestuhl einschließlich Sonnenschirm mieten. Für Snacks und Getränke ist gesorgt.
Der Strandabschnitt von Dobra Voda liegt circa zehn Kilometer südlich von Bar, in Richtung Ulcinj. Dobra Voda bedeutet übersetzt “gutes Wasser”. Neben schroffen Steinen gibt es dort auch größere Liegebereiche. Das Wasser ist besonders klar und sauber. Ideal zum Schwimmen und Erholen.
Mit 15 Kilometern vom Zentrums Bars aus, liegt der Utjeha Strand Uvala Maslina etwas weiter entfernt. Aber auch dorthin lohnt sich die Anfahrt. Wer kein Problem mit einem Kiesstrand hat, wird das klare Wasser genießen können. Sonnenstühle stehen zur Miete bereit.
Haarschnitt für 5 Euro
Auf meinen Reisen durch warme Länder wachsen meine Haare besonders schnell. Während viele Menschen Angst um ihren Haarschnitt im Ausland haben, mag ich diese Erfahrung besonders gerne. Etwas entfernt vom touristischen Teil habe ich einen Friseurladen gefunden.
Für 5 Euro konnte ich mir dort meine Haare schneiden und rasieren lassen. Der junge Mann war vermutlich nicht mal 20 Jahre alt, konnte aber gut Englisch sprechen.
Update: Mittlerweile in 2023 kostet der Haarschnitt 7 Euro.
- Adresse: Barber 66 Nikola
- Öffnungszeiten: 08:30 bis 20:00 Uhr täglich
Häufig gestellte Fragen über Bar

Wie ist das Wetter in Bar?
Bar liegt im schönen Süden direkt an der Adriaküste. Es herrscht ein mediterranes Klima mit milden, regnerischen Wintern, heißen Sommern und allgemein viel Sonnenschein. Von Mai bis Mitte Oktober gibt es nur wenig Regen. Die beste Reisezeit liegt zwischen Mai und Juni, sowie Ende August bis Oktober.

Während dieser Zeit herrschen Tagestemperaturen von etwa 24 bis 27 Grad Celsius. Außerdem kühlt es nachts noch leicht ab. Im Gegensatz zur Hauptreisezeit im Juli und August muss man sich Bar mit weniger Touristen teilen.
Außerdem sind die Übernachtungspreise in der Übergangszeit günstiger. Wer kein Problem mit Regen hat, kann Bar auch im Winter besuchen. Mit Tagestemperaturen von 13 bis 15 Grad Celsius ist es immer noch bedeutend milder als in Deutschland. Allerdings regnet es dann auch an etwa 10 Tagen pro Monat.
Restaurants in Bar – Wo essen gehen?
Banjalučki ćevap

Sightseeing in Bar macht hungrig. Was gibt es Besseres in Montenegro als traditionelles Cevap, was in Deutschland als Cevapcici bekannt ist – Naja zumindest für Fleischesser.
Auf Google Maps hatte ich mir ein kleines Lokal in der Nähe des Zentrums herausgesucht. Das Restaurant “Banja Luka” hat sich auf Cevap spezialisiert, denn was anderes gab es nicht. Banja Luka ist übrigens eine Stadt im Norden von Bosnien, wo Cevap ursprünglich herkommt.


Ich war aber jetzt in Bar und hatte Lust auf Fleischröllchen. Schließlich habe ich mich für die mittlere Größe mit 12 Röllchen entschieden. 4,30 Euro war ein fairer Preis. Dazu gab es Zwiebel, Kraut und etwas Kajmak.
Kaymak ist übrigens eine Art dickflüssiger und cremiger Rahm. Die Kombination aus Cevap, Fladenbrot und Kajmak ist perfekt auf meinen Geschmack abgestimmt.
- Adresse: Banjalučki ćevap
- Öffnungszeiten: 08:00 bis 23:00 Uhr täglich
Le petit Château

Das im mediterranen Stil dekorierte Restaurant Le petit Château befindet sich an der Promenade in der Nähe des Hafens. Mitte Oktober war es noch angenehm warm, sodass man draußen sitzen konnte. Die Stühle sind ziemlich bequem und der Service ist auch aufmerksam. Von der Terrasse aus hat man einen schönen Blick auf das Meer und den Sonnenuntergang.

Bestellt haben wir zwei Chicken-Wraps mit Käsefüllung und dazu Pommes. Für jeweils sieben Euro waren wir definitiv mehr als satt. Ein kleiner Minuspunkt ist die Tatsache, dass es nur eine Toilette gibt und sich dort eine Schlange gebildet hat.
- Adresse: Le Petit Chateau Restoran
- Öffnungszeiten: 08:00 bis 24:00 Uhr täglich
Restaurant Soho Pizza Bar


Das Restaurant Soho Pizza ist mein persönlicher Geheimtipp in Bar. Es liegt zwar nicht an der Promenade, aber mit 600 Metern Entfernung auch nicht weit weg. Dafür punktet es mit einer modernen Einrichtung, einem freundlichen und aufmerksamen Service und dem Wichtigsten: Das Essen selbst. Es war mehr ein Zufall, dass wir Soho Pizza entdeckt haben.
Als wir mit dem Nachtzug aus Belgrad am Morgen angekommen sind, war der Hunger groß. Es war sowieso noch zu früh, um einzuchecken, weshalb wir erstmal eine Pause eingelegt haben.

Zum Frühstück gab es erstmal ein großes Omelette, mit einem kleinen Salat. Der Frischkäse war besonders cremig und lecker. Dazu habe ich ein paar Brotscheiben mit Kräuter bekommen. Im Gegensatz zum serbischen Essen in Belgrad, war das Frühstück in Bar deutlich mediterraner.
Übrigens verfügt das Restaurant Soho Pizza auch über einen Holz-Steinofen. Ich habe zwar keine Pizza dort probiert, aber gesehen, dass sie sehr lecker und knusprig aussahen. Preislich lag die Lokalität auf gewöhnlichem montenegrinischen Niveau. Der Frühstücksteller kostete 5 Euro plus 1,50 Euro für einen guten Cappuccino.
- Adresse: Soho Pizza Bar
- Öffnungszeiten: So-Do: 08:00 bis 24:00 Uhr täglich, Fr: 08:00 bis 01:00 Uhr, Sa: 09:00 bis 01:00 Uhr
Café Martina

Kaffee, Kuchen, Eis, Tiramisu und weitere Desserts gibt es bei Martina. Das Café in der an der Strandpromenade überzeugt nicht nur mit seiner Auswahl und Qualität, sondern auch mit seinem Meeresblick. Meine klare Empfehlung!
Adresse: Martina
Burek in Bar

Es gibt mehrere Burekläden in Bar, aber der hier mit dem unaussprechlichen Poslastičarnica Fontana wird besonders bei Google gehypt. Auch ich fand den Burek ziemlich lecker. Zur Auswahl standen Füllungen wie Käse, Spinat und Fleisch. Wir haben uns beide für einen Burek mit Käse entschieden. Dazu gab es zwei Becher Joghurts. Gesamtpreis: 4,40 Euro
- Adresse: Poslastičarnica Fontana
Übernachten in Bar

Während unseres Aufenthalts im Oktober 2023 haben wir in einem kleinen Apartment ganz in der Nähe des Strandes übernachtet. Da es bereits Ende der Saison war, gab es genügend leerstehende Apartments. Die beiden Übernachtungen in der Villa Kovacevic haben 70 Euro, also 35 Euro pro Nacht gekostet.
Dafür gab es absolute Sauberkeit, eine kleine Küchenzeile, eine Klimaanlage und ein recht großes Bad. Auch die Empfangsdame war äußerst freundlich. Bei einer weiteren Reise in die Küstenstadt würde ich wieder dort übernachten.
- Adresse: Villa Kovacevic
Weitere Unterkünfte in Bar:

- Hotel Princess: Direkt am Strand gelegen, bietet das 4-Sterne Hotel Princess klimatisierte Zimmer mit Park- oder Meerblick, Satelliten-TV u.nd zwei Restaurants vor Ort. Preislich je nach Saison ab circa 80 Euro.
- Le Petit Chateau: Ein Boutique-Hotel mit nur wenigen Zimmern direkt an der Promenade. Die Unterkunft bietet ein angeschlossenes Restaurant, welches wir besucht haben.
- Hotel Pharos: Moderne Unterkunft mit komfortablen Zimmer, mit Pool, Frühstück inklusive
In der Facebook Gruppe Montenegro Urlaubsfreunde findest du weitere wertvolle Informationen rund um Montenegro.
Lohnt sich eine Reise nach Bar in Montenegro?
Definitiv lohnt sich eine Reise nach Bar. Das kleine Städtchen ist noch nicht allzu sehr vom Tourismus eingenommen. An den zahlreichen Stränden kann man Relaxen, Sonne tanken und leckere Spezialitäten genießen. Aber auch zum Schnorcheln und Tauchen ist das Meer rund um Bar geeignet. Wer möchte, kann auch eine Bootstour machen.
Wie reist man am besten nach Bar?

Wer in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica landet, kann einen Bus nach Bar nehmen. Von anderen Städten Montenegros wie Kotor oder Budva, lässt sich ebenfalls einfach nach Bar reisen. Ebenfalls ist die Anreise per Zug von Podgorica aus möglich. Mit einem Mietwagen kann man das kleine Balkanland noch besser entdecken.
Ebenfalls ist die Anreise aus dem Nachbarland Albanien möglich. Von der nördlichsten Stadt Shkodra fährt täglich ein Minibus um 09:00 Uhr ins montenegrinische Ulcinj. Von dort kann man einen weiteren Bus nach Bar nehmen. Alternativ fahren größere Busse von Tirana nach Podgorica.
- Adresse Busterminal: Bar Bus Station
Belgrad – Bar Zug

Vom Nachbarn Serbien mit der Hauptstadt Belgrad aus verkehrt ebenfalls ein Zug bis nach Bar oder natürlich umgekehrt. Wir sind mit diesem Zug im Oktober 2023 gefahren. Ich möchte kurz über unsere Erfahrung berichten.
Leider war es im Internet nicht möglich, eine Fahrkarte für die Bahnstrecke von Belgrad nach Bar zu reservieren. Aus diesem Grund mussten wir zum Bahnhof Belgrad fahren, um ein Ticket vor Ort zu kaufen. Nach dem 20-minütigen Anstehen in einer Warteschlange vor dem Schalter, konnte ich endlich die Tickets entgegennehmen.
Neben der Option in einem Großraumwagen mit gewöhnlichen Sitzen, gibt es ebenfalls Sechser-Schlafabteile sowie private Abteile. Da die privaten Abteile schon besetzt waren, beschlossen wir, im Großraumwagen mitzufahren. Beide Fahrkarten einschließlich der obligatorischen Sitzplatzreservierung zahlten wir 5236 Serbische Dinar.
Umgerechnet waren es etwa 22,50 Euro pro Ticket – sehr günstig, wie ich finde. In einem Sechserabteil hätten wir nur drei Euro mehr bezahlt pro Person. Allerdings wollten wir nicht mit anderen Menschen in einem geschlossenen Abteil schlafen. Das private 2er-Abteil hätte circa 45 Euro pro Person gekostet, war aber schon ausgebucht. Da es sich um die schönste Bahnstrecke Europas handeln sollte, war es den Fahrpreis auf jeden Fall wert.
Unsere Erfahrung im Zug von Belgrad nach Bar

Da der Bahnhof in Belgrad aktuell (Oktober 2023) groß umgebaut wird, war die Orientation etwas schwierig. Schließlich hat es aber doch geklappt, den richtigen Fahrsteig, Gleis 6, zu finden. Ich hatte schon das Schlimmste erhofft, aber nach meinen Reisen durch Pakistan und Indien konnte mich sowieso nicht mehr viel schocken.
Desto größer war die Freude, als der lange Zug endlich eintraf. Beim Einsteigen war natürlich Chaos pur angesagt. Anstatt zu warten, wollte sich jeder reinquetschen. Schließlich könnte der Zug ja ohne die Leute abfahren….
Zudem war die Sitzplatznummerierung grottenschlecht. Als wir endlich im richtigen Wagon waren, haben sich ständig andere Menschen von hinten nach vorne durchgequetscht. Auch nach längerer Suche habe ich unsere Sitzplätze 43 und 44 nicht gefunden. Auf Nachfrage beim jungen Schaffner ohne Englischkenntnisse hat er uns die Plätze 44 und 48 zugeteilt – immerhin nebeneinander. 🙂
Die Sitze waren viel bequemer als gedacht. Außerdem fuhr der Nachtzug nur wenige Minuten später als angekündigt ab, ich war begeistert. Nachdem endlich alle ihren Sitzplatz gefunden haben, hat sich die Situation beruhigt, zumindest für kurze Zeit. Zum Glück saßen wir ungefähr mitten im Wagon und nicht an den Türen, die immerhin automatisch waren.


Es war Freitagabend, der 13. wohl gemerkt, und viele Jungspunde nahmen die Nachtfahrt als Anlass zum Party machen. So lief bei einer Gruppe laut Musik. Natürlich floss auch das mitgebrachte Bier. Mit Ohrstöpsel war es einigermaßen erträglich.
Viel schlimmer war die Tatsache, dass es viele Raucher im Zug gab. Außerhalb des Sitzbereichs, also hinter den Türen, wurde nämlich die halbe Nacht geraucht. Selbst der Schaffner hat fleißig gequalmt – Willkommen im Osten! Gegen etwa zwei Uhr nachts war die Party dann vorbei, nicht aber das Rauchen. Schlafen konnten wir dennoch einigermaßen, wäre da nicht mehrmals der Schaffner vorbeigekommen, um die Tickets zu kontrollieren.
Grenzkontrolle Serbien – Montenegro
Etwa gegen nachts um 3:00 Uhr erreichten wir den ersten Grenzposten. In Dobrakovo stiegen serbische Grenzbeamte in den Zug und scannten alle Reisepässe beziehungsweise Ausweise. Das Prozedere pro Person ging recht schnell.
Da aber der Zug nahezu voll besetzt und sehr lange war, standen wir etwa eine Stunde. Die Ausreise war also erledigt. Erst in Bijelo Polje stiegen montenegrinische Grenzbeamte ein und scannten wieder alle Ausweisdokumente. Wieder eine Stunde warten….
Es war nun etwa 4:30 Uhr, als die Fahrt endlich weiterging und wir wieder schlafen konnten.

Um circa 7:30 Uhr kamen wir in der montenegrinischen Hauptstadt Podgorica an. Dort sind viele Menschen ausgestiegen und wenige sogar zugestiegen. Von dort aus beginnt übrigens der spektakuläre Teil der Zugfahrt. Vorbei an tiefen Schluchten mit Blick auf eine große Brücke in der Ferne schleicht der Zug langsam Richtung Küste.

Der Ausblick war wirklich gigantisch. Wegen der schmutzigen Scheiben hat man allerdings nicht viel gesehen. Übrigens hat man 25 Jahre gebraucht, um die Bahnstrecke von Belgrad nach Bar zu bauen, so meine Recherche.

Es war nun nur noch ein Katzensprung bis nach Bar an die Küste, wo wir gegen 8:45 Uhr eintrafen. Insgesamt 12 Stunden Fahrt und nur 1 Stunde und 20 Minuten Verspätung – absolut okay, dachte ich. Bis auf den Rauchgeruch in den Klamotten war die Zugfahrt allerdings bequem. Ich würde sie wahrscheinlich wieder machen.
- Adresse Bahnhof Bar: Željeznička stanica Bar
Wie lange sollte man in Bar bleiben?


Die Reisedauer hängt natürlich von den persönlichen Vorlieben ab. Bar eignet sich als perfekte Destination für Familien und Paare. Neben Strand, Sonne und Meer kann man auch kulturell einiges in Stari Bar entdecken.
Wer noch weitere Teile Montenegros erkunden möchte, bleibt am besten zwei bis drei Tage in Bar. Wer sich in der Gegend wohl fühlt, kann natürlich auch einen längeren Aufenthalt planen.
Wo kann man Lebensmittel für einen längeren Aufenthalt einkaufen?

Wer länger in Bar bleibt und sich im angemieteten Apartment selbst versorgen möchte, findet neben kleinen Kiosks auch Supermärkte für einen Großeinkauf. Am besten ist die Auswahl im Voli Hypermarket der ganz in der Nähe des Bahnhofs liegt. Ich würde diesen Supermarkt mit einem Carrefour vergleichen. Die Auswahl ist wirklich groß.
Zwei weitere Supermärkte befinden sich hinter dem Zentrum, bereits auf dem Weg nach Susanj. Da dort die meisten Apartments und Ferienhäuser stehen, eignen sich diese auch. Die beiden Supermärkte Aroma und Franca sind zwar deutlich kleiner als Voli, aber dennoch für einen großen Einkauf geeignet.
Direkt im Zentrum gibt es einen Supermarkt namens iDEA. Letzterer ist von der Auswahl her auch noch okay. Allerdings sind die Preise bei Idea etwas höher. Er befindet sich in einem alten kommunistischen Gebäude.
Mein Fazit

Wer meine Blogartikel aufmerksam gelesen hat, versteht dass ich kein allzu großer Fan von Montenegro bin. Und das hat seine Gründe: Der Massentourismus an der Küste hat leider viel kaputt gemacht, auch wenn viele Menschen vermutlich davon profitiert haben. Außerdem sind mir persönlich die Preise zu hoch für ein ehemaliges jugoslawisches Balkanland, das auf dem Vormarsch ist.
Gleichzeitig vertrete ich die Meinung, dass die Küstenstadt Bar ein schöner Fleck ist und eine Erwähnung verdient hat. Im Gegensatz zu Budva und Kotor sind die Menschen noch authentisch. Ich hoffe, es bleibt noch eine Weile so.
Wie gefällt Dir das kleine Küstenstädtchen Bar? Könntest Du dir vorstellen, einen Badeurlaub dort zu verbringen oder warst du vielleicht schon dort? Lass es mich gerne wissen!
1 Gedanke zu „Bar: Montenegros Küstenstadt mit witzigem Stadtnamen“