Wandern in Albanien? Klingt erstmal unrealtisch oder doch nach einem Geheimtipp für Outdoorfreaks? – und genau das ist es auch (noch). Wer sich in Albanien auf Wanderroute begibt, bekommt Natur pur, ursprüngliche Bergdörfer, herzliche Menschen und einsame Routen mit epischen Ausblicken.
Ohne große Infrastruktur, ohne Ticketautomaten und oftmals mit viel Improvisation – dafür mit echtem Abenteuer Gefühl.
Ob du durch die Albanischen Alpen im Norden des Landes trekken willst, entspannt an der Riviera wanderst oder durch Canyons und Wälder ziehst: Albanien bietet überraschend viele und abwechslungsreiche Wanderrouten, die du invididuell erleben kannst.
Und das Beste? Bis auf den Trek von Valbona nach Theth sind die meisten Touren eher weniger bekannt.
In diesem Artikel berichte ich dir von meinen Erfahrungen beim Wandern in Albanien und zeige dir die schönsten Routen.
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Meine erste Wanderung in Albanien – und warum ich sofort begeistert war
Ich geb’s gleich zu Beginn zu: Albanien stand für Wandertouren noch als Reiseland auf meiner Bucketlist. Und dann stand ich plötzlich in Valbona– umgeben von schroffen Gipfeln, klarer Bergluft und einem Guesthouse. Ich fühlte mich fast wie auf einer Alm in der Schweiz, nur mit weniger Infrastruktur und mehr Action.
Am nächsten Morgen ging’s los: Das erste Mal auf dem Valbona-Theth Trek. Keine Seilbahn, wenig Infotafeln und fast keine Menschenseele – nur ein Rucksack, ein Pfad und das Gefühl, wirklich an einem Geheimtipp unterwegs zu sein.
Ich muss aber zugeben, dass meine erste Albanien-Wanderung im Juni 2022 in die Nachcovid-Zeit fiel. Dementsprechend waren weniger Leute auf dem Trail unterwegs. Als ich die gleiche Route ein Jahr später ging, waren gefühlt 300 Prozent mehr Menschen auf dem Trek.
Die Tour war anspruchsvoller als gedacht – aber auch viel schöner, als ich mir sie vorgestellt habe. Mich begleitete sogar ein lieber Straßenhund. An dieser Stelle: Ja, es gibt viele Streuner in Albanien, zu 99 Prozent sind sie aber zahm und suchen nur nach Zuneigung und etwas zu fressen.
Die spätere Aussicht vom Valbona-Pass herunter auf das schroffe Gebirge war Gänsehaut-Feeling pur! Spätestens da war mir klar: Wandern in Albanien ist kein Geheimtipp mehr, sondern ein tolles Abenteuer.
Was dich in diesem Artikel erwartet
Wenn du nun selbst Lust bekommen hast, in Albanien zu wandern – ob Tagestour, Trekking-Abenteuer oder entspannter Küstenspaziergang – dann bist du hier richtig.
In meinem Guide findest du:
- Die schönsten Wanderrouten in Albanien
- Tipps zur besten Reisezeit
- Alles zur Navigation und Planung
- Packliste und Ausrüstung
- Unterkünfte entlang der Trails
- Extra: Wie du die Tour selbst organisierst
Beste Reisezeit zum Wandern in Albanien
Wann ist die beste Zeit, um in Albanien wandern zu gehen? Ganz ehrlich: Das kommt drauf an, wo du unterwegs bist – und wie viel Hitze du abkannst.
Im Sommer ist’s in den Bergen perfekt, an der Küste dafür schnell mal zu heiß. Im Frühling blüht alles auf, aber in hohen Lagen liegt noch Schnee. Und im Herbst? Da ist’s einfach traumhaft – wenig los, angenehme Temperaturen und goldene Farben in den Tälern.
Hier eine kleine Orientierung, wann du wohin solltest:
Frühling (Mai – Mitte Juni)
- Perfekt für: Küstenwanderungen, Südalbanien, Tagestrips um Tirana
- In den Albanischen Alpen: oft noch Schneefelder, viele Guesthouses in Theth/Valbona öffnen erst Mitte/Ende Mai
- Vorteil: grüne Landschaft, wenig Touristen
Die beste Zeit für alle, die Natur pur und moderate Temperaturen genießen möchten.
Sommer (Juli – August)
- Ideal für: Hochgebirgstouren wie der Valbona–Theth-Trek
- Aber: sehr heiß an der Küste und in tiefer gelegenen Regionen (Korça, Shkodra)
- Viel los? Jein. Noch ist’s nicht wie in Tirol – aber Guesthouses können ausgebucht sein.
Gute Zeit für erfahrene Wanderer mit Hitze-Toleranz.
Herbst (September – Oktober)
- Mein persönlicher Favorit fürs Wandern in Albanien!
- Angenehm kühl in den Bergen, bunte Wälder, klares Licht
- Unterkünfte und Transport (Stichwort: Koman Fähre) noch gut verfügbar, aber weniger Trubel
Ideale Reisezeit für fast alle Touren – auch für entspannte Wanderreisen.
Winter (November – April)
- In den Bergen: Schnee, kein Zugang nach Theth/Valbona (außer per Jeep und mit viel Abenteuerlust)
- In Küstenregionen: mild, aber oft nass
- Wandern möglich? Ja – aber nur eingeschränkt
Nur Off-Season-Fans und urbane Spaziergänge – aber nix für alpine Touren.
Fazit zur Reisezeit
Wenn du flexibel bist, plan deine Albanien-Wanderreise zwischen Mai und Oktober. Für Klassiker wie den Trek Valbona Theth sind die Monate Juni bis Anfang Oktober am besten. Im Herbst hast du dafür die besten Chancen auf leere Wanderpfade, klare Sicht und günstige Unterkünfte.
Ich war sowohl im Juni als auch im September in den albanischen Alpen. Während bei der ersten Wanderung noch wenig los war, habe ich in den albanischen Bergen beim zweiten Mal deutlich mehr Touristen gesehen.
Die 10 schönsten Wanderungen in Albanien
In Albanien wandern – das heißt: aussichtsreiche Pässe, wilde Täler, türkisfarbene Flüsse und Ziegen, die dir unterwegs den Weg versperren. Hier findest du die schönsten Routen für alle, die gern abseits der Masse unterwegs sind.
Egal ob Tagestour, Hüttentrek oder Küstenabenteuer – hier gibt es auch eine passende Wanderung für dich.
1. Valbona – Theth: Der bekannteste Trek in Albanien
Der absolute Klassiker unter den Albanien Wanderrouten: ca. 17 Kilometer durch die Albanischen Alpen – vorbei an Bergwiesen, schroffen Felsformationen und klaren Quellen.
Der Aufstieg zum Pass (ca. 1800 m) hat’s in sich, aber der Blick ins Tal macht alles wett. Die Route lässt sich übrigens von Valbona nach Theth oder andersherum laufen.
- 6–8 Stunden
- Mittel bis anspruchsvoll
- Beste Zeit: Juni bis Oktober
- Start und Ziel: Guesthouses in Theth und Valbona
Anreise-Tipp: Die Anreise ist zwar langwierig, aber die Fährfahrt über den Koman-See ist bereits ein Erlebnis für sich!
2. Syri i Kalter bei Theth: Die blaue Quelle
Einfacher, aber magischer Weg: Du folgst einem Flusstal durch die Berge, bis du auf eine türkisfarbene Quelle mitten im Wald stößt. Ideal als Verlängerung deines Aufenthalts in Theth nach der Wanderung von Valbona. Außerdem kannst du hier Baden und dich von deinem Hike erholen.
- 3 bis 4 Stunden hin und zurück
- Leicht
- Erfrischend kalt, perfekt im Sommer – Badesachen mitnehmen!
Bei Saranda, im Süden von Albanien gibt es ein weitere Karstquelle.
3. Çika-Gipfel vom Llogara-Pass: Hoch über der Küste
Diese Tour ist ein echtes Highlight für erfahrene Wanderer. Vom Pass geht’s über Kiefernwälder und Geröllpfade hoch zum Gipfel (2045 m). Bei klarem Wetter siehst du bis nach Korfu!
- ca. 6 Stunden
- Anspruchsvoll
- Gute Kondition und Orientierung notwendig
4. Gjipe Beach Trail: Wandern zum versteckten Strand
Kurz, aber unvergesslich. Du wanderst durch eine Schlucht bis runter zum Gjipe Beach – eine der schönsten Buchten des Landes. Wer mag, zeltet direkt am Wasser. In Albanien ist Wildcampen noch erlaubt!
- 45 bis 60 Minuten
- Leicht
- Campen möglich (minimalistisch)
5. Dajti Nationalpark – Tujani Peak
Perfekte Kombi aus Stadt und Natur: Mit der Seilbahn von Tirana hoch, dann 2 bis 3 Stunden Wanderung mit Aussicht über die Hauptstadt. Ideal für eine spontane Tagestour.
- 2 bis 3 Stunden
- Leicht bis mittel
- Start: Dajti Ekspres (Seilbahn) – 5 Kilometer östlich von Tiranas Zentrum
6. Shala River und Koman-See
Eine der wildesten Ecken Albaniens. Du erreichst den Shala River nur per Boot – vor Ort erwarten dich kleinere Pfade, Wasserfälle und echtes Outback-Gefühl.
- kleine Wanderungen vor Ort
- Leicht, aber abgelegen
- GPS oder Guide empfehlenswert
7. Llogara-Waldpfade
Wenn du es ruhiger angehen willst: In den Wäldern rund um den Llogara-Pass gibt’s mehrere einfache Wanderwege mit Blick aufs Meer. Kiefern, frische Luft, keine Hektik – perfekt für eine Auszeit unterwegs.
- 1 bis 3 Stunden
- Leicht
- Gut kombinierbar mit Küsten-Roadtrip
8. Bovilla-Stausee und Canyon
Unterschätzt, aber spektakulär. Nur ca. 1 Stunde von Tirana entfernt wanderst du über Felsstufen zu einem Aussichtspunkt über türkisfarbenes Wasser.
- 1 bis 2 Stunden
- Mittel (steil, aber kurz)
- Nichts für Höhenangst
9. Lengarica Canyon und Thermalquellen bei Përmet
Natur und Wellness in einem: Wandern durch einen Flusscanyon mit Felsen und Wasserläufen, danach entspannen in heißen Quellen unter freiem Himmel. Mittlerweile sind die Thermalquellen ziemlich gut besucht.
- 2 bis 3 Stunden
- Leicht bis mittel
- Extra: Thermalquellen kostenlos zugänglich
10. Dardha Trails bei Korça
Hier bist du weit weg vom Mainstream. Rund um das Bergdorf Dardha warten einfache Rundwanderwege mit Alpenpanorama und uriger Stimmung. Ideal für alle, die den Süden Albaniens aktiv erleben wollen. Im Winter verwandelt sich Dardha in eine Skipiste.
- 1 bis 4 Stunden je nach Route
- Leicht bis mittel
- Sehr ruhig und authentisch
Navigation und Planung: So findest du den Weg
Wandern in Albanien ist manchmal etwas wild und kein Sonntagsspaziergang durch die Schweiz – aber genau das macht’s so spannend. Du hast weite Täler, uralte Eselspfade und plötzlich steht da ein Schild, das du nicht lesen kannst. Willkommen im Abenteuer.
Damit du trotzdem gut ankommst, hier meine besten Tipps zur Navigation und Planung beim Wandern in Albanien.
Offline ist Pflicht – Apps und Karten
Die meisten Wanderwege sind nicht besonders gut ausgeschildert. Deshalb: Offline-Navigation ist dein bester Freund.
Ich empfehle dir, je nach Route:
- Komoot – gute Community, viele GPX-Tracks (auch für Valbona–Theth)
- Organic Maps – kostenlos, viele versteckte Pfade
- Gaia GPS – besonders stark bei Höhenprofilen
- Locus Map – für Nerds, extrem detailliert
Tipp: GPX-Dateien vorher herunterladen – Mobilfunkempfang gibt’s nicht überall.
Lokale Tipps nutzen
Was in Albanien oft besser funktioniert als jede App: Einheimische fragen.
Viele kennen die Wege wie ihre Westentasche, auch wenn sie nicht auf Google Maps auftauchen. Oft bekommst du sogar spontane Wegbegleitung oder einen Geheimtipp – vorausgesetzt, du bist offen und freundlich.
An- und Abreise: Flexibilität ist alles
Viele Wanderrouten starten an Orten, die du nicht einfach per Bus erreichst. Hier ein paar Optionen:
- Minibusse (Furgons): günstig, aber ohne festen Fahrplan
- Shuttles: von Guesthouses organisierbar (z. B. Tirana, Shkoder, Theth)
- Jeep-Transfers: notwendig bei abgelegenen Strecken oder nach Regen
- Fähre über den Koman-See: Highlight der Anreise nach Valbona (Von Shkoder aus)
Tipp: Ein Mietwagen bringt Flexibilität und Freiheit. Ich bin schon zweimal mit einem Leihwagen durch Albanien gefahren.
Planung vs. Spontanität
Plane grob vor – aber sei flexibel. Wetter, Straßenverhältnisse oder spontane Tipps vor Ort können deine Route jederzeit ändern. Es läuft nicht immer alles rund. Aber genau das ist der Reiz an einer Albanien-Wanderreise: Du brauchst nicht alles wissen, du musst dich nur anpassen können.
Sicherheit und Orientierung
- Lade Karten offline runter und bring eine geladene Powerbank auf deine Wanderreise mit
- Nimm Wasserfilter oder Reinigungstabletten mit
- Wander nicht allein auf langen Routen ohne jemanden zu informieren
- GPS-Tracker oder App mit Notruffunktion = Hilfreicher Bonus, wenn du tatsächlich mal in der Klemme steckst
- Kein Netz? Einheimische helfen gerne weiter, wenn auch mit Hand und Fuß.
Mit diesen Tipps bist du auf deinen Wanderungen durch Albanien sicher und gut vorbereitet.
Packliste für Wanderungen in Albanien
Wenn du dir solche Fragen stellst, bist du nicht allein. Wandern in Albanien ist nämlich oft wilder als erwartet.
Je nachdem, ob du eine Tageswanderung an der Küste machst oder einen 2-Tages-Trek durch die Berge planst, brauchst du mehr als nur Turnschuhe und eine Banane.
Hier kommt meine erprobte Packliste:
Basics – egal wo du wanderst:
- Bequeme, eingelaufene Wanderschuhe mit Profil (ohne geht’s nicht in den albanischen Alpen!)
- Tagesrucksack (20 bis 30 Liter reichen)
- Regenjacke und Windbreaker – Wetter kann in den Bergen schnell kippen
- Sonnenschutz – Kappe, Brille, Sonnencreme
- 2 bis 3 Liter Trinkwasser (plus Filter/Filterflasche oder Tabletten)
- Snacks (Nüsse, Riegel, Trockenfrüchte – gibt’s selten unterwegs)
- Offline-Karten/GPS-App
- Powerbank + Ladekabel
Für längere/bergige Touren (z. B. Valbona–Theth):
- Trekkingstöcke (besonders bergab Gold wert, deine Knie werden es dir danken!)
- Stirnlampe (habe ich auf jeder Reise dabei, spontane Stromausfälle kommen weltweit vor)
- Leichte Isolationsjacke/Fleece
- Wechselshirt und -socken
- Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflastern
- Kleiner Müllbeutel (eine alte Plastiktüte tuts auch)
Fürs Übernachten im Guesthouse:
- Ohrstöpsel (ja, Hähne krähen auch um 4 Uhr morgens)
- Reisehandtuch
- Flipflops/leichte Schlappen für die Dusche
- Leichter Schlafsack oder Inlay – erhöht den Hygienestandard in günstigen Pensionen
Was du nicht brauchst:
- Zelt (außer du willst bewusst wildcampen – frag vorher, ob erlaubt)
- Gaskocher und Zubehör – du wirst in Guesthouses super versorgt
- Dicker Wanderrucksack – 95 % kannst du vor Ort lassen
- Hightech-Kram bis auf eine Kamera/Smartphone für Fotos
Übernachten entlang der Trails – was dich erwartet
Wenn du in den albanischen Alpen wanderst, musst du dir keine Sorgen machen, abends im Nirgendwo zu stranden. Entlang der klassischen Routen zum Beispiel von Valbona nach Theth findest du fast überall kleine Guesthouses, oft mit Vollverpflegung. Heißt: Frühstück, Abendessen, Lunchpaket – alles mit drin.
Die Unterkünfte sind meist einfach, aber herzlich. Manchmal mit Mehrbettzimmern, oft aber auch mit privaten Räumen. Warmes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit, aber fast immer vorhanden.
Und das Beste: Du bekommst hausgemachte albanische Küche, oft frisch aus dem Garten.
Zelten – ja oder nein?
Zelten ist in Albanien grundsätzlich nicht verboten, aber oft nicht nötig. Auf offiziellen Trails wie Valbona–Theth oder Kukaj–Maja e Rosit kannst du problemlos in Gästehäusern übernachten – mit deutlich weniger Gepäck.
Wenn du trotzdem draußen schlafen willst:
Frag unbedingt vorher die Locals, ob es erlaubt ist. Viele Bauern lassen dich gegen kleines Geld auf ihren Wiesen zelten.
Buchung: Wie finde ich ein gutes Guesthouse?
Du hast zwei Möglichkeiten deine Unterkunft zu buchen:
- Booking.com: Funktioniert in den meisten Orten – vor allem in Theth, Valbona oder Shkodra.
- Direkt vor Ort: Gerade in der Nebensaison bekommst du spontan oft bessere Preise. Viele Hosts warten einfach am Bus Stop.
Wenn du in der Hauptsaison (Juli und August) unterwegs bist, solltest du mindestens die erste Unterkunft vorab reservieren – gerade in Theth kann’s schnell voll werden.
Ist Wandern in Albanien gefährlich? Was du wissen solltest
Albanien gilt als sicheres Reiseland – auch fürs Wandern. Trotzdem solltest du dich nicht völlig blauäugig auf den Weg machen. In den abgelegenen Bergregionen bist du oft wirklich mitten in der Natur und genau das ist ja auch das Schöne daran.
Straßenhunde und andere Wildtiere? Meist harmlos
Du brauchst keine Angst vor wilden Bären oder Wölfen zu haben – die gibt’s zwar, aber du wirst sie mit ziemlicher Sicherheit nicht sehen.
Was dir öfter begegnen kann:
- Hirtenhunde und andere Streuner: Die bewachen Schafe und reagieren auf Wanderer manchmal nervös. Bleib ruhig, geh nicht auf sie zu, und mach keine hektischen Bewegungen. Wenn du einen Hirten siehst – am besten fragen, ob der Weg sicher ist. Außerdem gibt es in ganz Albanien viele Streunerhunde. Mich hat mal einer bis zum Valbona-Gipfel begleitet. Die meisten sind harmlos.
- Schlangen: Ja, es gibt sie – auch giftige. Aber sie sind scheu und flüchten, wenn sie dich hören. Meine Tipps: Festes Schuhwerk und langes Gras meiden. Ich selbst habe noch nie eine Schlange in Albanien gesehen und ich war schon fünfmal im Land.
Notfälle, Erste Hilfe und Netzabdeckung
Notfälle sind extrem selten – aber ein bisschen Vorbereitung schadet nie. Wenn wirklich mal was passiert:
- Notrufnummer in Albanien: 112
- In den Bergen gibt’s nicht überall Netz – je nach Anbieter schwankt der Empfang extrem. Auf dem Trail zwischen Theth oder Valbona nur manchmal Empfang.
- Tipp: Lade Karten offline herunter (z. B. Organic Maps)
- Ein kleines Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflastern gehört sowieso in jeden Rucksack.
Mit Guide oder auf eigene Faust in Albanien wandern?
Wandern allein (als Frau) in Albanien – geht das?
Wenn du regelmäßig wanderst, kannst du viele Trails in Albanien problemlos allein gehen. Wenn du auf bekannten Routen wie Valbona–Theth unterwegs bist, bist du fast nie komplett allein.
In der Hochsaison triffst du regelmäßig andere Wanderer, viele sind auch solo unterwegs. Auch die Strecken Lepushe nach Vermosh oder Tageswanderungen rund um Gjipe, Llogara, Dajti sind sicheres Terrain.
Wenn du aber in abgelegene Regionen willst, gilt:
Sag jemandem Bescheid, wohin du gehst – zum Beispiel im Guesthouse. Und checke oder frage einen Einheimischen vorher, ob der Weg klar markiert ist.
Du solltest auch:
- immer eine Offline-Karte oder GPS-App nutzen (z. B. Organic Maps, Outdooractive)
- vorher checken, wie lang und anstrengend die Route wirklich ist – Albanien unterschätzt man leicht
Wann lohnt sich ein Guide?
Ein erfahrener Guide bringt dich nicht nur sicher ans Ziel, sondern auch näher an Land und Leute. Ich würde dir einen Guide empfehlen, wenn:
- du einsame, wenig markierte Pfade gehen willst (z. B. Maja e Rosit oder Jezerca)
- du allein reist, aber etwas anspruchsvollere Routen planst
- du mehr über die Region erfahren willst – viele Guides erzählen dir unterwegs Geschichten über Flora, Fauna und Dorfleben
Die Kosten liegen meist bei 30 bis 70 Euro pro Tag, je nach Tour und Gruppengröße. Viele Guesthouses können dir lokale Guides vermitteln, oft sogar Englisch sprechend.
Häufig Fragen zum Thema Wandern in Albanien
Hier kommen ein paar der häufigsten Fragen, die mir vor meiner ersten Albanien-Wanderung auch durch den Kopf gingen:
Braucht man eine Genehmigung zum Wandern?
Nein. Du kannst dich frei in der Natur bewegen – egal ob im Nationalpark Vallbona oder in anderen Gegenden von Albanien.
Ist Wildcampen erlaubt?
Ja, aber nicht in Nationalparks oder Naturschutzgebieten. Aber auch dort wird oftmals ein Auge zugedrückt. In abgelegenen Gegenden kannst du fast überall dein Zelt aufschlagen – solange du niemanden störst und keinen Müll hinterlässt.
Tipp: Frag einfach den nächsten Bauern oder Guesthouse-Besitzer – oft darfst du sogar kostenlos oder gegen kleines Trinkgeld auf einer Wiese im Zelt übernachten.
Gibt es ausgeschilderte Wege?
Teils, teils. Die beliebten Routen wie Valbona nach Theth oder Rundwege im Llogara-Nationalpark sind meist gut markiert. Du erkennst die Wegweiser anhand von roten und weißen Streifen oder Steinmännchen. (aufeinander gestapelte Hügel oder Türmchen)
Sobald du aber weiter raus willst, solltest du eine Offline-Karte oder GPS-App dabei haben.
Ich empfehle dir:
- Organic Maps (kostenlos, OpenStreetMap-basiert)
- Outdooractive (kostenpflichtig, aber super detailliert)
Kann man Wasser aus der Quelle trinken?
Oft ja – aber mit Vorsicht.
In den Bergen gibt es viele kleine Quellen, aus denen auch die Einheimischen trinken. Ich rate dir aber unbedingt zu einem Wasserfilter oder Tabletten zur Wasseraufbereitung.
Tipp: Eine Filterflasche spart Gewicht und Plastikmüll.
Mein Fazit: Warum sich Wandern in Albanien wirklich lohnt
Wenn du Lust auf echtes Abenteuer, unberührte Natur und ehrliche Gastfreundschaft hast, dann ist Albanien genau dein Land. Wandern hier ist nicht überreguliert, sondern frei, ursprünglich und abenteuerreich.
In den kleinen Bergdörfern von Albanien kannst du noch ein Stück wilde Natur und wunderschöne Landschaften entdecken.
Egal ob du Einsteiger bist, oder auch schon auf längere Route erprobt bist – das kleine Balkanland Albanien bietet Wanderungen für jedes Fitnesslevel.
Nach zwei Hiking-Trails weiß ich jetzt schon, dass ich für weitere Wanderrouten nach Albanien zurückkommen werde.
Wie sind deine Erfahrungen? Warst du auch schon in Albanien wandern? Hast du Tipps, Lieblingsrouten oder ganz eigene Erfahrungen gemacht? Dann schreib’s gern in die Kommentare! Ich freue mich drauf.
Meine besten Spartipps für deine Wanderung in Albanien:
- Skyscanner: Finde die besten Flugverbindungen nach Albanien
- Booking.com: Unterkünfte von Pensionen bis hin zu Hotels
- Check 24: Mit dem Mietwagen durch Albanien
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