Auf meiner Reise durch Kurdistan bin ich zufällig in Soran gelandet. Hätte ich Sharam nicht in Erbil kennengelernt, wäre ich vermutlich nach Sulaimaniyya gereist und nicht nach Soran. In der kurdischen Universitätsstadt leben 125.000 Einwohner.
Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus muslimischen und christlichen Kurden.
Soran liegt etwa 100 Kilometer oder gut zwei Stunden Fahrt nordöstlich von Erbil. Die Stadt liegt höher als die Hauptstadt Kurdistan und ist umrundet von kargen Bergen. Dies war vermutlich der Grund, warum es in Soran viel kühler war.
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Sehenswürdigkeiten bietet Soran selbst nicht, allerdings befinden sich einige Highlights ganz in der Nähe.
Was ich dort erlebt, erfährst du in den nächsten Absätzen.
Die besten Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten rund um Soran
Ich solle unbedingt das Rawanduz-Tal in der Nähe von Soran besuchen, meinte Sharam in Erbil. Dort gäbe es Highlights wie Canyons, Wasserfälle und schöne Landschaften.
Allerdings wäre November nicht die perfekte Jahreszeit, merkte er noch an. Anstelle von sattgrüner Landschaft konnte ich nur graubraune karge Berge sehen. Dennoch war der Ausflug ins Rawanduz-Tal genial.
Gesagt, getan. So bin ich früh morgens in einem Shared-Taxi nach Soran gefahren. Ich hatte Glück an diesem Tag einen jungen Kerl zu treffen, der gut Englisch sprach. Er wollte auch nach Soran und zeigte mir das Taxi.
Außerdem half er mir, den Preis zu verhandeln. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt durch raue Landschaften und Schluchten sind wir endlich in den Bergen Sorans angekommen.
Doch nicht nur das, er zeigte mir sogar noch ein günstiges Hotel. Im Hotel Sky Soran bezahlte ich im November 2019 umgerechnet etwa 13 Euro für die Übernachtung. Das Zimmer war relativ sauber.
Nur leider gab es wieder nur teilweise Strom in Kurdistan. Da ich früh angekommen bin, hatte ich noch den Nachmittag Zeit die Stadt Soran zu erkunden.
Übrigens ist Soran der kurdische Stadtname. Auf Arabisch heißt die gleiche Stadt “Diana” – Was ein schöner Name!
Großes Essen in Soran
Erstmal was Essbares finden, dachte ich. Aus dem Hotel raus bin ich die Hauptstraße entlang gelaufen. Dort gab es einige Kebab-Läden und Pizzeria.
Eigentlich hatte ich schon Lust auf Pizza, als ich aber die Preisliste sah, wurde mir etwas übel. 12 Euro für eine Pizza, das war mir zu viel.
Ist im Irak das Mehl so teuer oder sind es Zutaten wie Käse?
Glücklicherweise habe ich dann das Town Restaurant gefunden, wo ich richtig gut essen konnte. Auf der Menükarte standen zahlreiche Fleischgerichte.
Ich habe mich an diesem Nachmittag jedoch für eine Bohnensuppe mit Reis entschieden. Dazu gab es ein großes Fladenbrot und verschiedene Salate.
Der nette Kellner hat mir außerdem immer wieder Tee nachgeschenkt. Zwischendrin wurde mir auch noch eine Art Milchpudding gebracht. Ich muss den Kollegen echt darum bitten aufzuhören, aber er hat mir immer wieder Tee gebracht.
Anscheinend geht so Gastfreundschaft in Soran. Auf der Rechnungen stand nämlich weder Tee, noch die Salate, noch das Brot oder Pudding. Für 6000 irakische Dinar (4 bis 5 Euro) konnte ich so eine große Portion essen.
- Lage: Auf Google Maps anzeigen
- Öffnungszeiten: 10:00 bis 23:00 Uhr täglich
Rawanduz-Tal
Das Rawanduz-Tal war nur circa zehn Kilometer von Soran entfernt. Da war es doch klar, dass ich per Anhalter fahren würde. In “solchen” Ländern funktioniert das schließlich fast immer.
Und tatsächlich, nachdem ich mich an die richtige Kreuzung gestellt habe, hat mich bereits das dritte Auto mitgenommen.
In Rawanduz musste ich noch einmal mit einem anderen mitfahren. Zwei nette Jungs haben mich die letzten Kilometer mitgenommen und mir später stolz ihre Alkoholflaschen im Kofferraum gezeigt. 🙂
Unterwegs konnte ich übrigens schon einen Alkoholladen mit den Aufschriften Carlsberg und Tuborg sehen.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich überhaupt nicht, dass Alkohol so frei erhältlich war in Kurdistan.
Die Straße in die Schlucht zog sich über mehrere Kilometer, immer tiefer. Es war schon beeindruckend wie verdammt Nahe einige Häuser an der Klippe gebaut wurden.
Vorbei ging es an einer Seilbahn, die auf den Berg hochgefahren ist. Nach wenigen Minuten sind wir endlich an den Bekhal Wasserfällen angekommen.
Die Jungs sind dann wieder zurück nach Rawanduz gefahren. Leider habe ich sie nie wieder gesehen, sonst hätte ich vermutlich etwas mit ihnen getrunken.
Bekhal Wasserfälle
Die Bekhal Wasserfälle haben mich total überrascht. Das Wasser schoss in mehreren Strömen in eine Art Becken.
In der Umgebung gab es zahlreiche Restaurants und gemütliche Cafes zum Entspannen am plätschernden Wasser. Leider war an diesem Tag überhaupt nichts los oder war es noch zu früh?
An den Wasserfällen gab es zudem riesige Wasserpfeifen. In den umliegenden Straßen hat man Souvenirs und selbstgemachten Honig verkauft.
Als ich mich etwas von den Wasserfällen entfernt habe, konnte ich sogar einen weiteren Alkoholladen entdecken. Allerdings war dieser noch geschlossen.
Die Gegend rund um die Bekhal Wasserfälle war wirklich idyllisch und ruhig. Ich hätte niemals solch eine Landschaft in Kurdistan erwartet.
Nur leider war ich zur falschen Jahreszeit unterwegs. Später zeigte mir der Rezeptionist des Hotels in Soran Fotos der Umgebung. Teilweise sah die Gegend ein bisschen aus wie die Alpen in Österreich.
Neben den Wasserfällen bietet die Gegend rund um die Rawanduz-Schlucht auch Möglichkeiten für Aktivitäten wie Wandern, Klettern und Rafting.
Der Rückweg zu meinem Hotel nach Soran gestaltete sich etwas schwieriger, aber nicht unmöglich.
Da ich sowieso gerne zu Fuß unterwegs bin, musste ich die ersten Kilometer selbst zurücklegen. Auch waren nur wenige Autos unterwegs. Schließlich hat mich dann doch ein netter Fahrer mitgenommen.
Taxi für die Weiterreise organisiert
Später am Abend habe ich mir dann ein Taxi für die Weiterreise am nächsten Morgen organisiert. Der Taxistand war nur wenige Meter von meinem Hotel entfernt.
Um 8 Uhr am nächsten Tag sollte es losgehen in Richtung Nachbarland Iran.
Gastfreundschaft in Soran
Die Gastfreundschaft in Soran und allgemein in Kurdistan ist wirklich immens. Meine ersten positiven Erfahrungen hatte ich in Erbil, als man mich zum Geldautomaten gefahren und schließlich zu einem Mittagessen eingeladen hat.
In der Nähe von Rawanduz wurden mir beim Vorbeilaufen an einer Bäckerei einfach zwei Fladenbrote in die Hand gedrückt.
In einem Supermarkt wollte ich nur eine Sprit kaufen. Obendrauf haben mir die Jungs noch einen Schokocracker geschenkt. Ich durfte nicht bezahlen. So in etwa ging es die ganze Zeit.
Später habe ich dann noch drei Jungs vor einem Straßenstand getroffen. Dort habe ich mir einen Maiskolben gekauft. Die Jungs fragten mich, wie er denn schmecken würde. So sind wir schnell ins Gespräch gekommen.
Es hat sich dabei herausgestellt, dass einer von Ihnen in Deutschland gelebt hat. Schon wurde ich wieder auf einen Tee eingeladen.
Im Hotel in Soran habe ich erfahren, dass der Rezeptionist Iraner ist. Er erklärte mir daraufhin, wie die Währung funktioniert und wie ich zu meinem nächsten Ziel gelange.
Am Abend hat er noch seinen Kumpel angerufen, der uns vom Hotel abgeholt hat.
Daraufhin sind wir zu einem Alkoholladen gefahren. Dort hat er mir ein paar Efesbier gekauft. Diese haben wir dann nach der Rückkehr vor dem Hotel im Auto!! getrunken.
Schließlich sollte keiner in der Öffentlichkeit sehen, dass man Alkohol trinkt. Diese positiven Erfahrungen werden mich immer begleiten.
Tipps für Soran
- Bei Booking.com findest du keine Hotels in Soran. Schaue dich am besten vorab in Google um. Dort sind einige Hotels eingetragen. Vor Ort kannst du dann direkt buchen.
- Bringe genügend Cash, wenn du zu den Bekhal Wasserfällen fährst. Geldautomaten gibt es dort keine.
- Mach dir keine Sorgen um den Transport. Irgendeiner nimmt dich in Kurdistan immer gerne mit.
- In Soran versucht dich keiner als Tourist abzuzocken. Ganz im Gegenteil, man hat mir stets etwas geschenkt oder faire Preise berechnet.
- Von Gefahr war zumindest auf meiner Durchreise nichts zu spüren. Die Gegend um Soran ist meiner Meinung nach absolut sicher.
- Komme am besten im Frühling in den Monaten März oder April nach Soran. Dann sind die umliegenden Felder sattgrün. Außerdem ist es nicht so heiß wie in der späteren Jahreszeit.
Mein Fazit
Wenn Du, sowie ich Pfade außerhalb des Massentourismus cool findest, sind Soran und das Rawanduz Tal definitiv eine Empfehlung wert.
Die Kombination aus Gastfreundschaft, atemberaubender Natur und landschaftlicher Schönheit ist insbesondere für Natur- und Outdoor-Enthusiasten interessant.
Und zum Schluss frage ich Dich: Würdest Du auch nach Soran reisen?
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